Kleine Sonnen für den Garten Margeriten: Pflanzen, pflegen und vermehren
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botanisch: Leucanthemum; Gänseblume, Wiesenwucherblume, Großes Maßliebchen
09. Juni 2023, 09:56 Uhr
Eine Sommerwiese ohne Margeriten ist nur halb so schön. Die großen weißen oder bunten Köpfe auf den langen Stielen wenden sich anmutig der Sonne zu. Sie sind gern in Gesellschaft von Mohn, Klee und Kornblumen. Die heimische Wildblume, die auf Weiden und Wiesen wächst, ziert als gezüchtete Sorte inzwischen auch Gärten und Terrassen. Die einfachen Blüten sind sehr insektenfreundlich und locken Bienen und Schmetterlinge in den Garten.
Margeriten verzaubern vom Sommer bis in den Herbst mit bezaubernden Blüten. Sie wachsen horstig und bilden so oft kleine Grüppchen. Zur Gattung der Sommer-Margeriten (Leucanthemum) gehören 42 verschiedene Arten. Heimisch sind sie in ganz Europa, wenn auch einzelne Arten nur in bestimmten Gegenden wachsen. Viele Margeriten ähneln einander, sind aber in ihren Eigenschaften unterschiedlich. Gute Partner sind Lavendel, Mohn, Phlox, Sonnenhut oder Steppenkerzen.
Sorten: Wiesenmargerite, Gartenmargerite & Topfmargerite und Hochstämmchen
Am bekanntesten ist wohl die Wiesenmargerite (Leucanthemum vulgare), die auf Blumenwiesen und an Wegesrändern in größeren Tuffs wächst. Die großen weißen Zungenblüten mit dem gelben Knöpfchen in der Mitte, den Röhrenblüten, zeigen sich je nach Sorte von Mai bis Oktober und werden 50 bis 100 Zentimeter hoch. Die Wildblumen sind zwar mehrjährig und gelten als winterhart, zählen aber zu den kurzlebigen Stauden. Deshalb ist es wichtig, dass sie sich auf Wiesen aussäen können.
Die Wiesenmargerite ist eng mit der Gartenmargerite (Leucanthemum maximum) verwandt, die auch Sommermargerite genannt wird. Viele verschiedene Sorten wurden inzwischen gezüchtet. Die Gartenmargerite wächst im Beet, ist aber auch für den Kübel gut geeignet. Ihre Blüten sind üppiger und vielfältiger als die der wilden Margeriten. Es gibt sie gefüllt, mit gekräuselten Blütenblättern oder auch in unterschiedlichen Farbnuancen von strahlend weiß bis tief gelb.
Eine dritte Gruppe der Margeriten sind Topfmargeriten und Hochstämmchen, die ursprünglich von den kanarischen Inseln stammen (Argyranthemum frutescens). Sie sind mehrjährig, aber nicht winterhart. Im Gegensatz zu Stauden- und Wildmargeriten haben sie oft bunte Blüten in Rot- und kräftigen Gelbtönen.
Merkmale | Blüte | Vermehrung | |
---|---|---|---|
Wiesenmargerite (Leucanthemum vulgare) | mehrjährig, winterhart | einfache meist weiße Blüten mit gelben Röhrenblüten | Samen, Teilung, Stecklinge |
Garten-, Sommermargerite (Leucanthemum maximum) | mehrjährig, winterhart (nicht im Kübel) | meist gelbe oder weiße Blüten, gefüllt, unterschiedliche Blütenformen | Teilung, Stecklinge (keine Vermehrung über Samen möglich) |
Topfmargerite und Hochstämmchen (Argyranthemum frutescens) | mehrjährig, nicht winterhart | bunte, verschiedene Blüten | Teilung, Stecklinge, (keine Vermehrung über Samen möglich) |
Margeriten - wo im Garten pflanzen
Im Garten bekommt die Margerite ihren besten Auftritt, wenn sie in größeren Tuffs zusammengesetzt wird. Zu hohen Sorten passen Rittersporn, Lavendel oder Sonnenhut. Kleinwüchsige Sorten eignen sich auch als Bodendecker zum Beispiel in Partnerschaft mit Phlox oder zur Beetbegrenzung. Für eine bunte Wiese werden Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare) gepflanzt oder gesät. Über die Samen verbreiten diese sich selbst weiter und tauchen schnell an neuen Plätzen im Garten auf. Auch im Topf oder Kübel dekorieren Margeriten Terrasse und Balkon.
Heil- und Genusspflanze Die jungen Blätter und Blütenknospen der Wiesen-Margerite (keine Hybriden) sind essbar und heilsam. Sie haben eine ähnliche Wirkung wie Kamille, sind harntreibend und helfen bei offenen Schnittwunden. Als Tee können die Auszüge getrunken oder als Tinktur verwendet werden. Wer zu Allergien neigt, sollte allerdings vorsichtig sein.
Standort und Boden für Margeriten
Die Margerite ist unkompliziert. Die Wild- und Wiesenblume und auch die Stauden sind robust und pflegeleicht. Sie kommen mit fast jedem Boden zurecht. Ideal ist ein leicht saurer bis neutraler Gartenboden. Alle Margeriten bevorzugen einen sonnigen, windgeschützten Platz, kommen aber auch im Halbschatten gut zurecht. Wer Margeriten im Kübel pflanzen möchte, sollte hochwertige Blumenerde für Beet- und Balkonpflanzen verwenden.
Margeriten pflanzen und vermehren
Anfang Mai, wenn die Nächte milder werden und keine Fröste mehr drohen, ist die beste Pflanzzeit für alle Margeriten-Sorten. Sie werden als Staude angeboten, können aber auch ausgesät werden. Margeriten breiten sich schnell aus, wenn sie sich an einem Plätzchen wohl fühlen. Die Wiesenmargerite sät sich im Gegensatz zu den Stauden selbst aus.
Samengewinnung der Wiesenmargerite
Den Samen im Spätsommer absammeln, trocknen und bis zum Frühjahr dunkel lagern. Auch über die Wurzeln entwickeln sich neue Jungpflanzen.
Die gezüchteten Sorten können nur über Teilung oder Stecklinge vermehrt werden. Die beste Zeit dafür ist im Spätsommer. Dann werden etwa 15 Zentimeter lange Stecklinge geschnitten und in Anzuchterde gesetzt, die gleichmäßig feucht gehalten wird. Das Wachstum wird unterstützt, wenn Sie die Töpfe mit Folie abdecken. Im darauffolgenden Mai können die Jungpflanzen dann ins Beet gepflanzt werden.
Pflege: Margeriten brauchen viel Wasser
Die Margerite belohnt eine fürsorgliche Pflege mit besonders schönen, stattlichen Blüten. Im Sommer müssen die Pflanzen regelmäßig bis zu zwei Mal gegossen werden. Stehen die Blumen zu trocken, lassen sie die Köpfe hängen und die Blätter machen schlapp. Staunässe sollte jedoch vermieden werden. Verblühtes fällt bei Margeriten nicht von alleine ab. Sie sollten deshalb regelmäßig ausgeputzt und die Pflanze zurückgeschnitten werden. Das fördert das Nachtreiben der Blüten. Eine regelmäßige Gabe von Flüssigdünger ist empfehlenswert. Gut funktioniert auch ein Depotdünger, der im zeitigen Frühjahr in den Boden eingearbeitet wird. Das reicht für die ganze Saison.
Margeriten sind im Sommer durstig und benötigen täglich bis zu zwei Mal Wasser. Stehen sie zu trocken, lassen sie schnell die Köpfe hängen, verzeihen aber kleine Gießfehler schnell. Staunässe sollte beim Gießen dringend vermieden werden. Damit sich die Stauden gut entwickeln, sollten die Pflanzen alle drei Jahre umgesetzt oder auch geteilt werden.
Winter: Topf-Margeriten und Hochstämmchen müssen ins Haus
Die meisten Margeriten sind mehrjährig, wenn sie den Winter gut überstehen. Zu den mehrjährigen und winterharten Margeriten gehören die Stauden (Leucanthemum maximum) Sie können einfach im Beet bleiben und treiben dann im Frühjahr wieder aus. Auch die verschiedenen wilden Wiesen-Margeriten überwintern problemlos an ihrem Standort.
Mehrjährig aber nicht winterhart sind Topfmargeriten (Argyranthemum) und Hochstämmchen. Sie sollten so lange wie möglich draußen stehen, müssen aber vor dem ersten Frost im Haus überwintert werden. Vor dem Umzug in einen fünf bis zehn Grad kühlen, aber hellen Raum werden die Pflanzen um etwa die Hälfte zurückgeschnitten. Im Frühjahr langsam wärmer stellen und wieder vermehrt gießen.
Margeriten im Kübel sind nicht winterhart
Margeriten im Kübel, das gilt auch für die winterharten Stauden, können nicht im Freien überwintert werden.
Heimat | Europa |
Pflanzenfamilie | Korbblütengewächse |
Wuchs | bis 1 Meter hoch, kleinwüchsige Sorten auch als Bodendecker geeignet |
Blütezeit | Je nach Sorte von Mai bis Oktober |
Standort | sonnig |
Winterhart | je nach Sorte bedingt |
Mehrjährig | ja |
Besonderheiten | heilende Wirkung, kann aber Allergien auslösen |
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 11. Juni 2023 | 08:30 Uhr