Herbstgarten Heuchera: Purpurglöckchen für Kübel und Beet
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12. August 2024, 10:21 Uhr
Heuchera, auch Purpurglöckchen genannt, gibt es mit vielen unterschiedlichen Blattformen und -farben. Bis September schweben Rispen mit weißen bis purpurfarbenen Glöckchen über den Blättern. Wir geben Tipps, wie Sie die Blattschmuckstaude im eigenen Garten erfolgreich pflanzen und kombinieren - und was Sie dabei beachten sollten.
Heuchera werden umgangssprachlich auch Purpurglöckchen genannt. Die Pflanzen aus der Familie der Steinbrechgewächse bringen Farbe in unsere Gärten. Neben den zarten Blüten steht vor allem das Laub im Vordergrund. Es gibt mittlerweile viele buntlaubige Sorten dieser immergrünen Stauden.
Heimat | Nordamerika bis Mexiko |
Pflanzenfamilie | Steinbrechgewächse (Saxifragaceae) |
Wuchs | bildet Polster, wird bis zu 40 Zentimeter hoch |
Blüte | weiß, rosa bis karminrot; in Glocken- und Rispenform, Blütezeit von Mai bis Juli |
Früchte | nein |
Standort | halbschattig bis schattig (je nach Blattfarbe) |
Boden | durchlässiger, humoser, lehmiger Boden |
Winterhart | ja |
Mehrjährig | ja |
Vermehrung | Teilung |
Besonderheiten | Hauptsächlich kommt die Staude wegen ihres dekorativen, wintergünen Laubes zum Einsatz. Neben dem Einsatz im Beet, Steingarten oder auf dem Grab, eignet sie sich auch für Topf oder Kübel. |
Purpurglöckchen im Garten pflanzen
Je nach Wuchs sollten fünf bis sechs Heucheras auf einen Quadratmeter gepflanzt werden. Es empfiehlt sich, nicht zu viele verschiedene Sorten anzupflanzen, da dies unruhig wirken kann. Hier gilt: Weniger ist mehr.
Aufgrund ihrer Rhizom-Bildung schiebt sich die Pflanze immer weiter aus dem Boden heraus. Deshalb sollte sie immer mal wieder tiefer eingebuddelt werden. Alternativ bietet sich eine Auffüllung mit Erde an.
Der richtige Standort und Boden für Purpurglöckchen
Am richtigen Standort gepflanzt, sind Purpurglöckchen pflegeleicht. Heucheras mögen Halbschatten. Generell gilt die Faustregel: Je dunkler ihre Blätter sind, desto mehr Sonne vertragen und brauchen sie. Wenn die Blätter der dunklen Sorten zu wenig Sonne abbekommen, gedeihen sie nicht so gut und verlieren ihre attraktive Laubfärbung.
Die aus den Wäldern Nordamerikas stammende Staude bevorzugt humosen, wasserdurchlässigen Boden. Sie wächst im Kübel gut, ist aber auch im Topf eine schöne Pflanze zum Kombinieren.
So vielfältig sehen Heuchera aus
Das Farbspektrum der Heuchera-Blätter reicht von gelb über violett und rot bis fast schwarz, auch mehrfarbige Sorten sind keine Seltenheit. Je nach Sorte schweben zwischen April und September Blütenrispen mit kleinen weißen, rosa- oder purpurfarbenen Glöckchen über den Blättern. Die Rispen werden 40 bis 80 Zentimeter hoch.
Purpurglöckchen pflegen
Hitze und Trockenstress bekommt Purpurglöckchen nicht, daher sollten sie im Sommer gegossen werden. Der Wasserbedarf ist an einem Standort in der Sonne deutlich erhöht. Staunässe sollte aber unbedingt vermieden werden, denn die Wurzeln faulen leicht.
Das Purpurglöckchen ist winterhart, seine Blätter sind wintergrün. Mit Laubkompost können die Purpurglöckchen zusätzliche Nährstoffe erhalten. In milden Wintern behalten Purpurglöckchen sogar ihr Laub. Wenn Sie Mulch rund um die Pflanzen verteilen, lässt sich die Winterhärte der Blätter erhöhen.
Ansonsten bedarf die mehrjährige Staude im Winter keiner speziellen Pflegemaßnahmen. Wenn das Purpurglöckchen verblüht ist, sollten die Blütenstände ausgeputzt werden, damit die Kraft der Pflanze nicht in die Samenbildung geht.
Purpurglöckchen vermehren
Die Vermehrung des Purpurglöckchens ist sehr einfach durch Teilung möglich. Hierbei wird die Staude ausgegraben und per Hand oder Spaten in mehrere Teile mit Blättern und Wurzeln aufgespalten und wieder eingesetzt. Die Vermehrung durch Samen ist nur bei den natürlichen Arten - es gibt insgesamt 37 -, nicht aber bei den Zuchtformen möglich, da diese meist unfruchtbar sind oder völlig anders aussehende Pflanzen daraus entstehen würden.
Schädlinge und Krankheiten bei Purpurglöckchen
Bei den modernen Sorten gibt es mitunter Probleme mit Mehltau. Der kann immer dann auftreten, wenn es bei schöner Witterung zu Tauablagerungen auf den Blättern kommt. Pilzerkrankungen lassen sich jedoch vermeiden, indem man die Pflanzen nicht zu tief in die Erde einsetzt, sie nicht zu spät am Abend gießt und die Blätter dabei nicht benässt.
Auch der Dickmaulrüssler kann Schäden verursachen. Die Larven des Käfers fressen die Wurzeln ab und die Pflanze geht ein. Dagegen können Nematoden (Fadenwürmer) helfen, die mit dem Gießwasser ausgebracht werden. Die Käfer selbst kann man durch ausgelegte Holzbretter einfangen, unter denen sie sich gern sammeln.
Heuchera verwenden und kombinieren
Neben der klassischen Pflanzung im Beet wachsen Heuchera auch im Balkonkasten oder Kübel. Gute Pflanzpartner sind zum Beispiel Ziergräser, weil sie ähnliche Ansprüche an die Pflege haben. Einen schönen Kontrast zu rotlaubigen Heuchera-Sorten bildet zum Beispiel das Mädchenauge (Coreopsis) oder anderen winterharten Stauden.
Als genügsamer Bodendecker werden Purpurglöckchen auch gern bei der Grabbepflanzung eingesetzt.
Quellen: Antje May, Uwe Marschner (Gärtnerei Gruschwitz in Neustadt), Daniel Zugwurst (Egapark Erfurt), MDR Garten (dgr)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 11. August 2024 | 08:30 Uhr