Pflanzzeit im Herbst Liguster: Heckenpflanze für Vögel und Bienen
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Gemeiner Liguster, Gewöhnlicher Liguster; bot. Ligustrum vulgare
23. Februar 2021, 08:30 Uhr
Warum eine Thujen-Hecke pflanzen, wenn auch heimische Arten Sicht- und Windschutz bieten können? Liguster wird dank seiner gelblich-weißen Blüten von Bienen und Schmetterlingen geschätzt. Er liefert außerdem den Vögeln im Garten Nahrung. Tipps zur Pflanzung, Pflege und Vermehrung des anspruchslosen Gehölzes finden Sie hier.
Für die allermeisten Gartenbesitzer sind Hecken unverzichtbar: Sie grenzen den Vorgarten, Hof oder Garten ein und gliedern ihn in verschiedene Bereiche. Für abwechslungsreiche, bunte Pflanzungen dienen sie als ruhiger Hintergrund. Sie schützen vor Windstößen und verhindern neugierige Blicke von außen.
Als robuster, pflegeleichter und anpassungsfähiger Strauch eignet sich Liguster sehr gut dafür. Er wirkt dabei nicht so schnell langweilig wie zum Beispiel Hecken aus Lebensbäumen (Thujen): Seine Blüten und Früchte lassen den grünen Wall natürlicher wirken. Mit städtischem Klima kommt er außerdem gut zurecht. Liguster verträgt einen regelmäßigen Schnitt, so dass er sich zu einer kompakten, blickdichten Hecke formen lässt. Die heimische Pflanze verliert in Gebieten mit eher frostigen Wintern zwar in der kalten Jahreszeit ihre Blätter. Im Frühling treibt Liguster jedoch schnell wieder aus. In milden Wintern behält er sogar sein Laub.
Liguster als Hecke pflanzen
Eine günstige Zeit dafür ist der Herbst: Liguster wird am besten von September bis November gepflanzt. Zum Anwachsen brauchen die Sträucher viel Wasser, so dass sich die eher regenreichen Monate besser für die Pflanzung eignen als der Sommer. Wurzelnackte Gehölze sollten vor dem Einsetzen am besten ein paar Stunden in einem Eimer oder einer Wanne voll Wasser stehen. Pflanzen mit Wurzelballen können nach dem Austopfen erst einmal in einen Eimer voll Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen, bevor sie in die Erde kommen.
Damit sich die Sträucher gut entwickeln, sollten etwa 40 bis 90 Zentimeter Platz vor und hinter der künftigen Hecke freigelassen werden. Um den späteren Verlauf zu markieren, wird an der gewünschten Stelle eine Schnur gespannt. Entlang dieser Markierung werden Pflanzlöcher für die Liguster-Sträucher ausgehoben. Für die Pflanzen lässt sich der Start erleichtern, indem die Erde unten in den Löchern aufgelockert wird.
Pro Quadratmeter werden zwei bis vier junge Pflanzen gepflanzt - je nachdem, wie groß die Gewächse sind. Gießmulden oder -rinnen rund um die frisch eingepflanzten Gehölze erleichtern die Wasseraufnahme. Der Boden direkt um die Liguster-Pflanzen wird angedrückt. Zum Abschluss werden die Gehölze durchdringend gewässert. Wer möchte, kann noch Ringe aus Kokosfasern um die jungen Sträucher legen oder Mulch ausbringen. Beides beugt dem Austrocknen vor. Bei Liguster ist es entscheidend, in den ersten Wochen nach der Pflanzung regelmäßig und ausgiebig zu gießen.
Liguster pflegen
Kaum ein Strauch im Garten ist so anspruchslos und pflegeleicht wie Liguster. Er schätzt etwas Kompost als Dünger im Frühjahr und wird durch regelmäßigen Schnitt in Form gehalten. Achten Sie beim Schneiden allerdings darauf, keine brütenden Vögel zu stören: "Schonende Form- und Pflegeschnitte" sind zwar laut Bundesnaturschutzgesetz das ganze Jahr über möglich. Diese Gartenarbeit muss aber im Frühling und Frühsommer nicht sein, wenn die Vögel Nester bauen, brüten und ihre Küken aufziehen. Radikale Schnitte wie das komplette Herunterschneiden oder Beseitigen sind in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September verboten.
Liguster im Herbst vermehren
Liguster kann im Herbst über Steckhölzer vermehrt werden. Solch ein Steckholz besteht aus einem gesunden und kräftigen, einjährigen Trieb, von dem die Blätter entfernt werden, falls sie nicht ohnehin schon abgefallen sind.
Von einem Liguster-Strauch werden für die Vermehrung mit einer sauberen, scharfen Schere etwa 20 Zentimeter lange Ruten abgeschnitten. Diese kommen dann in feinkrümelige, lockere Erde - entweder in Töpfe mit Anzuchterde oder einfach in den Garten. Zuvor wird in die vorbereiteten Pflanzlöcher eine etwa zehn Zentimeter dicke Schicht aus Sand eingefüllt, damit überschüssiges Wasser besser nach unten abfließen kann. Mit der Triebspitze nach oben werden anschließend die Steckhölzer in die Erde gesetzt. Sie dürfen höchstens fünf bis sechs Zentimeter aus dem Boden herausragen. Der übrige Teil der Steckhölzer liegt unter der Erde. Im Winter brauchen Sie eine dicke Laubschicht als Schutz gegen die Kälte.
Im kommenden Frühjahr bilden sich mit etwas Glück Wurzeln, die Knospen treiben aus. Die Jungen Pflanzen dürfen nicht austrocknen. Im Herbst können sie schließlich an ihren Bestimmungsort umgesetzt werden.
Pflanzenfamilie | Ölbaumgewächse |
Wuchs | straff aufrecht wachsender, etwa zwei bis fünf Meter breiter und hoher Strauch, Flachwurzler |
Laub | dunkelgrüne, zwei bis acht Zentimeter lange, länglich-eiförmige Blätter |
Blüten | weiß bis gelblich-weiß, duftend; rispenförmige Blütenstände an den Spitzen der neuen Triebe |
Blütezeit | Juni und Juli |
Früchte | glänzend schwarz, erbsengroß |
Standort | sonnig bis schattig |
Boden | mäßig trocken bis feucht, durchlässig; kein besonderen Ansprüche an pH-Wert des Bodens; sowohl schwach saure bis alkalische, kalkhaltige Standorte werden vertragen |
winterhart | ja; je nach Klima laubabwerfend oder halbimmergrün |
Besonderheiten | Bienen- und Schmetterlingsweide; Früchte werden gerne von Vögeln gefressen, sind aber für Menschen schwach giftig |
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 01. September 2019 | 08:30 Uhr