Unkomplizierte Gartenstauden Glockenblumen pflanzen, pflegen und vermehren
Hauptinhalt
Campanula
24. Juni 2019, 15:37 Uhr
Die Glockenblume ist eine altbekannte und sehr wertvolle Gartenstaude. Die weißen und in vielen verschiedenen blau- und violett-Tönen gefärbten Blüten spenden Insekten reichlich Nektar und sehen einfach wunderschön aus. Wir haben mit Gärtnerin Susanne Peters gesprochen und Sie gefragt, wie Glockenblumen gepflegt und vermehrt werden.
Glockenblumen kennt jedes Kind. Verspielt wiegen sich die unterschiedlichen weißen, blauen oder violetten Blüten im Wind. Sie wachsen auf Wiesen und an lichten Waldrändern, selbst in Felssteppen oder Steinanlagen sind die Blumen zu finden. Auf der gesamten Nordhalbkugel fühlen sich weit über 300 Glockenblumenarten wohl.
Bei so einer großen Artenvielfalt ist für nahezu jedes Plätzchen im Garten eine Glockenblume gewachsen, sagt Gärtnerin Susanne Peters. Vom dicht wachsenden, wuchernden Zwerg bis zum eleganten, zwei Meter hohen Riesen gibt es alles. Auch Größe, Wuchs- und Blühverhalten der Glockenblumen sind sehr unterschiedlich.
Blütezeit der Glockenblumen
Das Markenzeichen sind die glocken- oder auch sternförmigen Blüten, die je nach Art und Sorte vom Frühling bis in den Herbst hinein blühen. Die ersten Glockenblumen im Jahr sind die eher niedrig wachsenden Steingartensorten. Sie bilden ihre Blüten schon Ende Mai. Fürs Staudenbeet eignen sich die hohen Glockenblumen, die Ende Mai bis Ende Juni blühen. Bis in den Juli hinein erfreuen die Schattenglockenblumen und die Kuppelglockenblumen mit ihrer Pracht. Die Kuppelglockenblumen sind ideale Rosenbegleiter.
Standort und Boden
Eine Gemeinsamkeit haben alle Glockenblumen. Sie brauchen einen lockeren, durchlässigen und nahrhaften Boden. Lehmige Böden sind nicht geeignet. Auch darf die Erde nicht zu nass sein. Trockenheit vertragen Glockenblumen besser als nasse Füße.
Nahezu alle Glockenblumen mögen sonnige Plätze, es gibt aber auch zahlreiche Arten, die im Schatten gut zurechtkommen und an Gehölzrändern ausladend blühen.
Diese Arten sind Sonnenanbeter:
* Knäuel-Glockenblume (campanula glomerata)
* Kuppelglockenblume (campanula lactiflora)
* Campanula ochroleuca
Diese Glockenblumen wachsen auch im Schatten:
* Polsterglockenblume (campanula poscharskyana)
* gepunktete Glockenblume (campanula punctata)
* Waldglockenblume (campanula latifolia)
Glockenblumen pflegen
Nach der Blüte sollte die Glockenblume zurückgeschnitten werden, empfiehlt Gärtnerin Susanne Peter. Die Blätter der Pflanze bleiben stehen. Der Stiel mit der verblühten Blüte wird bodennah entfernt. Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, die Pflanze mit Dünger (zum Beispiel Rosendünger) zu versorgen. Im Spätsommer blühen die Glockenblumen dann meist ein zweites Mal.
Sind Blätter durch Rost - eine Pilzerkrankung - befallen, sollten sie komplett entfernt und im Hausmüll entsorgt werden.
Glockenblumen vermehren
Glockenblumen sind im Vergleich zu anderen Stauden sehr kurzlebig. Sie werden nur sieben Jahre alt. Deswegen sollten die Pflanzen alle drei bis vier Jahre im zeitigen Frühjahr verjüngt, also geteilt werden. Das garantiert auch, dass die Pflanzen sortenrein bleiben.
Dafür wird die Pflanze aus der Erde geholt und der Wurzelballen mit einer Schaufel oder auch per Hand geteilt und anschließend wieder eingepflanzt. Wichtig ist hier das Angießen - wie bei einer Neupflanzung. Auch eine Vermehrung durch Aussaat ist möglich. Viele Glockenblumen erledigen das von allein. Wollen Sie gezielt Glockenblumen an bestimmten Stellen im Garten etablieren, müssen die Blüten ausreifen und die Saat geerntet werden. Im darauffolgenden Februar wird dann gesät. Glockenblumen sind Frostkeimer, sie brauche also einen Kälteimpuls um zu keimen.
Glockenblumen in den Kübel pflanzen
Glockenblumen können auch wunderbar in einen großen Pflanzkübel gepflanzt werden. Dabei bietet es sich an, niedrige mit hoch wachsenden Arten zu kombinieren. Der große Vorteil der Kübelpflanzung: die Glockenblumen sind gut vor ihren Fraßfeinden, den Schnecken, geschützt. Zum Glück wachsen Glockenblumen schneller als Schnecken fressen können, sagt Susanne Peters. Deswegen ist das Schneckenproblem auch bei Pflanzungen im Garten gut beherrschbar. Susanne Peters empfiehlt für den Kübel eher kleinere Blüten, denn die verbrennen auch bei starker Sonneneinstrahlung nicht so schnell.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 23. Juni 2019 | 08:30 Uhr