Kletterpflanze Dipladenia: Exotischer Dauerblüher auf dem Balkon
Hauptinhalt
12. Mai 2019, 08:30 Uhr
Die Heimat der Dipladenien ist das tropische Südamerika. Aber auch bei uns auf dem Fensterbrett, Balkon oder im Wintergarten entwickelt die exotische Kletterpflanze bei sorgfältiger Pflege prächtige Blüten. Vor allem die Temperaturen müssen stimmen.
Die Dipladenia, auch bekannt als Mandevilla, gilt als Zimmerpflanze. Wenn sie es warm genug hat, fühlt sie sich auf dem Balkon oder der Terrasse jedoch ebenfalls wohl. Die Kletterpflanze stammt ursprünglich aus dem tropischen Mittel- und Südamerika. "Sie legt deshalb mit dem Wachstum erst bei Temperaturen über 18 Grad so richtig los", erklärt die Zierpflanzenexpertin Luise Radermacher von der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Erfurt. Besonders gut entwickelt sich die Dipladenia an einem sonnigen Standort. Im Halbschatten gedeiht sie auch, blüht aber nicht ganz so üppig.
Am besten wird die Dipladenia mit einem Langzeitdünger versorgt. Staunässe schadet ihr, einige Tage ohne Wasser verträgt sie dagegen ganz gut. Das Pflanzgefäß muss daher unbedingt so gestaltet sein, dass überschüssiges Gießwasser nach unten abfließen kann und die Wurzeln nicht angreift. Wie bei allen Pflanzen sollten die Wassergaben dem Wetter entsprechen. Damit die Dipladenia zahlreiche Blüten zeigt, muss sie im Sommer regelmäßig gegossen werden. Während der Zeit des Wachstums benötigt die Kletterpflanze außerdem eine Rankhilfe. Die kleinblättrigen Sorten ranken etwas stärker als Dipladenia-Züchtungen mit großen Blättern, werden aber insgesamt nicht ganz so groß. In ausgewachsenem Zustand sind die großblättrigen Sorten eher als Halbsträucher einzustufen. "Gelb blühende Sorten gelten generell als die schwierigsten", sagt Luise Radermacher. Einsteiger sollten sich deshalb lieber an einer weißen, roten oder rosafarbenen Dipladenia versuchen.
Dipladenia über den Winter bringen
Kalte Tage und Nächte mit Temperaturen bis 5 Grad hält eine Mandevilla zwar aus, wächst dann aber nur wenig oder gar nicht. Frost verträgt der Exot überhaupt nicht. Die Pflanzen blühen bis in den späten Herbst hinein und sehen deshalb auch am Ende des Sommers noch ansprechend aus. Ihre Besitzer dürfen jedoch den Zeitpunkt nicht verpassen, die Exoten ins Winterquartier zu räumen. Wenn die Temperaturen in der Nacht unter 5 Grad sinken, ist der Zeitpunkt für den Umzug gekommen. Die längsten und besonders ausladenden Ranken können bereits entfernt werden. Einen stärkeren Rückschnitt empfiehlt Luise Radermacher allerdings erst nach dem Überwintern.
Ein geeigneter Dipladenia-Standort im Winter ist möglichst hell, die Temperaturen sollten zwischen 5 und 15 Grad liegen. Ein helles Treppenhaus, ein Wintergarten oder das Schlafzimmerfenster bieten sich daher an. Die Kletterpflanze reagiert meistens auf die Umstellung und die kürzeren Tage, indem sie etliche Blätter verliert. Das abfallende Laub sollte während der kalten Jahreszeit regelmäßig aufgefegt werden. Die Pflanze braucht im Winter längst nicht so viel Wasser wie im Sommer, sie darf aber auch nicht austrocknen. "Es kann also sein, dass sie auch mal zwei Wochen nicht gegossen werden müssen und dann bei sonnigem Wetter im Frühjahr wieder etwas mehr", sagt die Zierpflanzenexpertin. Eine Düngung ist während der Wintermonate nicht erforderlich.
Je nach Wetterlage kann die Dipladenia im April wieder auf den Balkon oder die Terrasse geräumt werden. Damit ist der Zeitpunkt gekommen, die Pflanze in Form zu schneiden. Wichtig: In späten Frostnächten benötigt sie entweder einen wärmenden Schutz oder sollte noch am Abend in Sicherheit gebracht werden. Es ist nicht nötig, die Pflanze jedes Jahr umzutopfen. Wenn im Frühjahr ausreichend Langzeitdünger in die Erde eingearbeitet wird, kann die Dipladenia auch zwei oder drei Jahre im selben Kübel bleiben. Wer keinen Langzeitdünger verwendet, sollte die Kletterpflanze während der Wachstumszeit regelmäßig mit flüssigem Dünger versorgen.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 12. Mai 2019 | 08:30 Uhr