Bauanleitung Hochbeete zum Nachbauen
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Ein Hochbeet bringt viele Vorteile. Da sich die Erde im "Hohen Beet" schneller erwärmt, gedeihen die Pflanzen besser, als zu ebener Erde. Auch können weniger Krankheitserreger an die Pflanzen gelangen. Im Vordergrund steht jedoch die Höhe - und das bequeme Gärtnern. Schüler und Lehrer der Grundschule in Rositz haben, gemeinsam mit Gartenexpertin Brigitte Goss, drei verschiedene Hochbeet-Varianten angelegt. Wir stellen sie vor und erklären, worauf Sie achten müssen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Hochbeete anzulegen. Dabei ist der Aufbau immer ähnlich - nur der Rahmen variiert. Die Grundschule in Rositz hat sich für drei Hochbeetvarianten entschieden: Es wurden Hochbeete mit Hilfe dicker Balken gebaut, Hochbeete bei denen richtige Steinmauern das Beet einfassen und - die kostengünstige Variante - die Wände der Hochbeete wurde aus Reisig hergestellt.
Der richtige Standort
Gemüse wächst nur bei ausreichend Licht. Deshalb sollten Sie immer einen sehr sonnigen Standort wählen. Da sich Hochbeete immer auch schneller erwärmen als der gewachsene Boden, trocknen die Beete schneller aus. Sie müssen also regelmäßig gegossen werden.
Die angemessene Größe
Die Größe der Hochbeete richtet sich natürlich nach dem Platz, den der Garten bietet. Im Idealfall sollten sie 120 Zentimeter breit sein. So lässt sich von beiden Seiten gut auf dem Beet arbeiten. Für Kinder wird die Breite entsprechend verringert. Grundschulkinder können gut auf einem Beet arbeiten, das 80 Zentimeter breit ist. Auch die Länge ist wichtig, da sie vorgibt, wie weit die Wege auf die andere Seite sind, wenn man säen oder ernten will. Bewährt hat sich eine Länge von 180 bis 250 Zentimeter.
Eine angenehme Hochbeethöhe für Kinder ist 30 bis 50 cm. Aber auch Erwachsene können sich bequem zum Arbeiten auf den Rand des Hochbeetes setzen. Für erwachsene Gärtner eignen sich Höhen bis Hüfthöhe, also bis etwa 100 Zentimeter.
Wenn Sie mehrere Hochbeete anlegen wollen, achten Sie auf den Beetabstand. Auf 60 Zentimeter breiten Wegen können Sie gut hindurchlaufen. Wenn Sie mit der Schubkarre durchfahren wollen, sollten die Wege mindestens 80 Zentimeter breit sein.
Die Füllung macht das Beet
Lockern Sie zuerst den Unterboden mit einer Grabegabel. Meist ist die Erde durch den Aufbau verdichtet. Bei Wühlmausgefahr sollten Sie ein Gitter mit einer Maschenweite von einem Zentimeter Einbringen. Befestigen Sie es gut an allen Seiten, damit Nager nicht eindringen können. Dann wird das Beet gefüllt: Die erste Schicht besteht aus Gartenschnitt (zehn bis 20 Zentimeter). Darauf können umgedrehte Grassoden oder grober Kompost eingebracht werden. Die Höhe ist hier variabel. Wichtig ist nur die Höhe der oberen Vegetationsschicht. In den oberen 30 Zentimetern wachsen die meisten Gemüsewurzeln. Für einen guten Wachstumsstart verwenden Sie eine Mischung aus guter Gartenerde und reifen Kompost oder eine gute Pflanzerde. Torffreie Ökoerden sind hervorragend geeignet.
Das Weidenhochbeet
Das Weidenhochbeet besteht nur aus Naturmaterialien, ist also nachhaltig und bietet Lebensraum für Tiere. Es ist absolut recycelbar und kostet nichts. Die Wände können in unterschiedlichen Bauweisen errichtet werden: als Flechtwerk oder als Reisig-Wand.
Flechtwerk
Legen Sie die Eckpunkte für das Hochbeet fest und schlagen Sie Holzbalken von mindestens fünf Zentimeter Durchmesser ein. Dazwischen können auch dünnere Hözer verwendet werden (drei bis fünf Zentimeter). Diese werden im Abstand von 30 bis 50 Zentimeter in einer Reihe in den Boden gesteckt. Weiden oder Haselstecken eignen sich gut, es können aber auch andere Hölzer verwendet werden. Flechten Sie dünnere Äste und Ruten um die kleineren "Pfosten" herum. Versuchen Sie, möglichst dicht zu arbeiten.
Reisig-Wand
Anstatt eines Rundholzes schlägt man immer zwei Rundhölzer parallell ein. (drei bis fünf Zentimeter Durchmesser). Sie sollten im Abstand von etwa fünf Zentimeter stehen. Zwischen ihnen können Äste und Schnittgut aus dem Garten gestapelt und immer wieder ergänzt werden. Damit die eingefüllte Erde nicht herausfällt, hat es sich bewährt, unbedruckte Pappe an die Rückwand zu lehnen. Dieses Material ist stabil genug, die Erde mindestens ein Jahr lang im Beet zu halten. Außerdem ist Pappe die Lieblingsspeise von Regenwürmern und lockt diese an.
Hochbeete aus Holz
Für die Hochbeete aus Holz kann man verschiedene Balken nutzen. Für den Schulgarten in Rositz konnten gebrauchte Stützpfähle verwendet werden, die normalerweise hohen Bäumen Halt geben. Angebrochene und vermorschte Stücke wurden einfach abgeschnitten und an die Hochbeetwand angepasst. Generell eignet sich Baumaterial aus den Holzarten Douglasie und Lärche. Diese Hölzer sind langlebiger, während Fichte und Kiefer recht schnell verfaulen und modern. Zum Schutz des Holzes sollte an der Innenseite der Hochbeetwand eine Teichfolie oder andere stabile Folie angebracht werden.
Hochbeete aus Steinen
Für gemauerte Hochbeete wird ein Streifenfundament von etwa 30 Zentimeter Tiefe benötigt. Als Baumaterial können verschiedene Steine genutzt werden. Im Schulgartenprojekt kamen Feldsteine zum Einsatz, die mit Mörtel vermauert wurden. Durch die unregelmäßige Struktur können die Beete richtige Schmuckstücke werden. Abbruchmaterialien, wie alte Ziegelsteine, sind ebenfalls günstig und sehr empfehlenswert. Im Frühjahr erwärmen sich Steinhochbeete besonders schnell, weil sie die Wärme der ersten Sonnenstrahlen speichern. Im Sommer müssen diese Beete dann allerdings etwas häufiger gegossen werden.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 13. Mai 2018 | 08:30 Uhr