Südmähren Tschechien: Die Gärten in der Kulturlandschaft Lednice-Valtice
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In Tschechien in der Nähe von Brünn gibt es viele UNESCO-Welterbe-Denkmale. Zum Beispiel die Stadt Kromeriz oder die Kulturlandschaft Lednice-Valtice. 280 Quadratkilometer groß ist das Areal, das jedes Jahr hunderttausende Touristen anlockt - das sind ungefähr 40.000 Fußballfelder. Besucher erleben hier Natur pur mit großen Wasserflächen, kleinen Naturreservaten und einer artenreichen Vogelwelt.
Der Fürst Karl Eusebius aus dem Hause Liechtenstein lebte hier im Schloss. Die Familie kam erstmals im 13. Jahrhundert in die Region. Sie wollte später mit dem Bau der Schlossanlage beweisen, wie technisch perfekt ihre Ingenieure waren. Um die Parkanlage zu gestalten, schickte er einige seiner Gärtner nach Deutschland. Die Gartenbaumeister ließen sich weltweit inspirieren. Aber man lud auch Gartenbaumeister und Architekten ein, die sich hier verwirklichen konnten. Der Architekt Joseph Hardtmuth baute ein großes Minarett, das heute als Aussichtsturm bei den Besuchern beliebt ist. Von dort hat man auch einen wunderschönen Blick auf das Schloss.
Auch der deutsche Architekt Bernhard Petri kam hierher. Er hat Anfang des 19. Jahrhunderts den englischen Teil des Gartens angelegt. Er studierte in England und kam dann zurück in die österreichisch-ungarische Monarchie.
Im Schloss selbst wurden einst rauschende Feste gefeiert und Politik gemacht. Es hat eine bewegte Baugeschichte: klassizistische, aber auch viele gotische Elemente.
Anziehungspunkte rund um Schloss Lednice sind mehrere Gärten und das eindrucksvolle historische Glashaus. In den vergangenen Jahren wurden Gebäude und Außengelände überarbeitet und teils neu gestaltet. Erst in diesem Jahr wurde der Baumbestand ermittelt. Rund 550 Arten aus der ganzen Welt wachsen hier. Beispielsweise auch ein Wacholder aus dem US-Bundesstaat Virginia. Der Architekt des Minaretts, Joseph Hardtmuth, entdeckte, dass man aus diesem Wacholderbaum auch Bleistiftminen herstellen konnte. Deswegen wurden in Lednice erstmals vor über 200 Jahren Bleistifte produziert.
Das Palmenhaus in Lednice
Das Palmenhaus in Lednice ist ein Blickfang. Das halbrunde Dach ist aus Gusseisenbögen hergestellt. Das Gewächshaus wurde als künstlerisches Biotop entworfen. Hier entstand eine der ersten Sammlungen ausländischer Pflanzen in der Gegend. Besonders beeindruckend ist es, zu sehen, wie viele verschiedene Pflanzenarten gemeinsam, unter einem Dach, wachsen können. Es gibt in diesem Gewächshaus ca. 200 Arten und Sorten kultivierter Pflanzen.
Wir haben zehn Fotos gefunden und auf Basis dieser Bilder haben wir den Garten hier im Gewächshaus dann neu angelegt. Unser Ziel war es, eine ähnliche Atmosphäre zu schaffen wie im 19. Jahrhundert. Stellen Sie sich vor, wie der Fürst im Winter durch dieses Glashaus spazieren ging, umgeben von exotischen Pflanzen. Es war wie ein Wunder.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 27. Januar 2019 | 08:30 Uhr