Gärtnern in der Corona-Krise Nachfrage nach Kleingärten steigt in Mitteldeutschland sprunghaft an

Trotz eines teilweise hohen Leerstandes ist es in einigen Gebieten derzeit nicht möglich, freie Kleingärten zu finden. In Sachsen habe sich die Nachfrage nach Gärten in den letzten 14 Tagen verdoppelt. Das sagte Tommy Brumm, Präsident des Landesverbandes Sachsen der Kleingärtner auf Nachfrage von MDR JUMP. "Teilweise kommen die Vereine gar nicht mehr hinterher. Der ganze Hype ist jetzt glücklicherweise auch im ländlichen Bereich angekommen, wo wir den größten Leerstand haben. Wir versuchen jetzt natürlich, so viele Gärten wie möglich an den Mann zu bringen," so Brumm.

Auch in Sachsen-Anhalt verzeichnet der Landesverband der Gartenfreunde eine deutlich höhere Nachfrage. "Es ist tatsächlich so, dass die Nachfrage messbar gestiegen ist. In den Ballungszentrum sogar verdoppelt." bestätigt Olaf Weber, Präsident des Landesverbandes. Im Dezember 2019 wurden die letzten Zahlen erhoben, derzeit werde die Statistik aktualisiert. Die Chancen, in Sachsen-Anhalt einen Kleingarten zu finden, seien aber vergleichsweise gut: "In Magdeburg sind rund 1.400 Parzellen frei. In Halle sind es ungefähr 1.000 Parzellen, in Dessau rund 780. Im ländlichen Raum in Sachsen-Anhalt gibt es auch freie Gärten, zum Beispiel rund 1.000 im gesamten Bördekreis."

Ähnlich auch die Situation in Thüringen. "Wir haben eine verstärkte Nachfrage. In Thüringen haben wir derzeit einen Leerstand von rund 7 Prozent der Gartenfläche von insgesamt 63.000 Gärten." so Wolfgang Preuß, Präsident des Landesverbandes der Thüringer Kleingärtner. Freie Gärten seien aber eher nur noch auf dem Land zu finden. "Im Randgebiet der Städte sind auf jeden Fall noch Gärten frei. Zum Beispiel im Raum Apolda oder im Saale-Orla-Kreis. Aber in Ballungszentren wie Jena oder Erfurt ist es nur schwer möglich, einen freien Garten zu finden."