Magenbitter Kräuterschnaps mit Vogelbeeren selbst herstellen
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12. Dezember 2021, 10:35 Uhr
Ein Kräuterschnaps oder Magenbitter vor oder nach dem Festessen hilft der trägen Verdauung auf die Sprünge. Die darin enthaltenen Bitterstoffe bringen den Magen an Tagen mit gehaltvollem Essen auf Touren. Vogelbeeren und Eberraute verleihen dem Schnaps eine besondere Note. Wie Sie ihn selbst ansetzen können, verrät Kräuterexpertin Grit Nitzsche aus Falkenhain in ihrem Rezept.
Zutaten
- 300 ml Doppelkorn oder anderer hochprozentiger Alkohol
- 1 Esslöffel Vogelbeeren
- 1 Zweig Eberraute
- 1 gestrichener Teelöffel Fenchelsamen
- 2 bis 3 Stück Apfelschale
- 2 bis 3 Esslöffel Kandiszucker
Zubereitung
Zerdrücken Sie die Fenchelsamen im Mörser, so dass sich ihr Aroma entfaltet. Apfelschalen und Eberraute (auch als Cola-Kraut bekannt) können frisch oder getrocknet verwendet werden.
Füllen Sie die Zutaten mit Hilfe eines Trichters in eine vorbereitete Flasche, die Sie zuvor heiß ausgespült haben.
Wichtig: Ziehen lassen!
Lassen Sie die Mischung nun mindestens drei bis vier Wochen lang ziehen und schütteln Sie die Flasche ab und zu. Der zunächst klare Alkohol färbt sich im Laufe dieser Zeit etwas dunkler. Gießen Sie anschließend die Zutaten durch einen Tee- oder Kaffeefilter, um einen klaren Schnaps zu erhalten.
So verwenden Sie Vogelbeeren richtig Entgegen der landläufigen Meinung sind Vogelbeeren keinesfalls giftig. Man kann sie unter anderem für eine herb schmeckende Marmelade, für Chutney oder im Schnaps verwenden. Allerdings müssen die Gerbstoffe in den Früchten vorher raus. In der Natur werden sie durch Frost in Zucker umgewandelt. Wenn man mit der Ernte allerdings bis nach den ersten Frösten wartet, haben die Vögel meist vorher alle Beeren verputzt oder aber sie sind bereits unansehnlich. Also müssen Sie den Frost künstlich imitieren: Vier bis fünf Tage lang werden die Vogelbeeren abwechselnd eingefrostet (tagsüber) und wieder aufgetaut (nachts). Lassen Sie die Beeren nach dem letzten Auftauen dann bis zur Verwendung im Gefrierfach.
Quelle: MDR Garten/Kräuterexpertin Grit Nitzsche
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 27. August 2023 | 08:30 Uhr