"Die SA will, dass ich das Mendelssohn-Denkmal entferne. Aber wenn sie es je anfasst, mache ich hier Schluss", so der Leipziger Oberbürgermeister Carl Goerdeler gegenüber einem amerikanischen Besucher wenige Wochen bevor die Nazis in einer Nacht- und Nebelaktion das Denkmal des berühmten jüdisch-stämmigen Kapellmeisters und Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy vor dem Gewandhaus entfernten. Goerdeler trat – wie angekündigt – zurück und ging zum Widerstand gegen das Nazi-Regime über. Was er mit dem Leben bezahlte. Vor 80 Jahren, am 2. Februar 1945, wurde er wegen seiner Beteiligung am Staatsstreich des 20. Juli im Gefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet.
"Er war der Motor des zivilen Widerstandes", sagt der Stuttgarter Historiker Peter Theiner, der gerade eine neue Biografie über Goerdeler vorgelegt hat, erschienen bei C.H. Beck. Was hat den erfahrenen Kommunalpolitiker und Wirtschaftsexperten motiviert und was war seine Rolle innerhalb des bürgerlich-militärischen Widerstandes?
Darüber hat MDR KULTUR-Redakteur Stefan Nölke mit Peter Theiner gesprochen. Die Werkstatt mit Archivmaterial ist bis 28. Januar 2026 verfügbar.