Als George Orwell 1948/49 seine Dystopie von der totalüberwachten Gesellschaft in Romanform goss, hatte er die beiden großen Totalitarismen des 20. Jahrhunderts am eigenen Leib erfahren. Das Buch wurde schnell übersetzt und hat im deutschen Sprachraum immense Wirkung entfaltet.
Wer in der DDR mit einem geschmuggelten Exemplar von "1984" erwischt wurde, musste mit Gefängnis rechnen – wie Baldur Haase, der in den 50er-Jahren drei Jahre in Haft kam. In der Bundesrepublik der 70er- und 80er-Jahre beriefen sich die Gegner der Volkszählung auf Orwells Roman, wenn sie warnten, Datenerfassung führe in einen neuen Faschismus.
Und heute? Ist Orwells düstere Vision im Zeitalter der Digitalisierung überholt? Die Angst vorm Überwachungsstaat abgelöst vom Glauben an Big Data und der Lust an Fake-News?
Feature von Lorenz Hoffmann
Produktion: MDR 2019
Verfügbar bis 23. Februar 2025