Berliner Stasi-Zentrale mit Schriftzug "Mörder von Matthias Domaschk"
Berliner Stasi-Zentrale mit Schriftzug "Mörder von Matthias Domaschk". Bildrechte: imago images/Rolf Zöllner

Lesezeit | 13.02. bis 23.02. 2024 Peter Wensierski: Jena-Paradies – Die letzte Reise des Matthias Domaschk

09. Februar 2024, 04:00 Uhr

Vielschichtiger Blick auf die DDR: ein Sachbuch, spannend wie ein Roman

Freitag, 10. April 1981: In Jena steigt der 23-jährige Matthias Domaschk in den Schnellzug nach Berlin. Er will zu einer Geburtstagsfeier. Doch er kommt nie an, denn der vollbesetzte Zug wird in Jüterbog gestoppt, Matthias und drei weitere Jenaer festgesetzt. Zwei Tage später ist er tot, nach einem Verhör in der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Gera. Was ist damals geschehen?

Fesselnd erzählt Peter Wensierski das Drama der letzten Stunden im Leben eines jungen Mannes, der auf der Suche nach sich selbst und einer lebenswerten Gesellschaft ist. Wie Teile eines Puzzles lassen überraschende Rückblenden in sein Leben das Bild einer unangepassten Jugend entstehen. Der Blick hinter die Kulissen des autoritären Machtapparates offenbart Erschreckendes und zeigt, wohin die Spaltung einer Gesellschaft in Freunde und Feinde letztlich führen kann.

Der Schriftsteller Peter Wensierski

Hans-Peter Wensierski wurde 1954 in der Nähe von Essen geboren und arbeitet als Schriftsteller, Journalist und Dokumentarfilmer. Nach dem Studium der Publizistik, Politik und Geschichte in West-Berlin arbeitete er zunächst für den Evangelischen Pressedienst als Reisekorrespondent in der DDR, bis er 1985 ein Arbeits- und Einreiseverbot erhielt. Während seiner Zeit in der DDR produzierte er Reportagen und Texte zum Beispiel über die Opposition in Kirchen-, Jugend- und Künstlerkreisen. Ab 1986 Redakteur des ARD-Magazins "Kontraste", und seit 1993 arbeitet er für den "Spiegel".

Für seinen Film "Mauerläufer" (1986) erhielt Peter Wensierski den Bundesfilmpreis, für seinen Film über Berlin-Marzahn den Europäischen Fernsehpreis (1993). Mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt wurde er 2012, nachdem er mit seinem Buch "Schläge im Namen des Herrn" eine bundesweite Debatte über das Schicksal von Heimkindern losgetreten hatte. Sein Buch "Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution - wie eine Gruppe junger Leipziger die Rebellion in der DDR wagte" wurde verfilmt.

Der Autor und Journalist Peter Wensierski
Der Autor und Journalist Peter Wensierski Bildrechte: Jannis Werner

Der Sprecher Oliver Dupont

Oliver Dupont, 1970 im Ruhrgebiet geboren, studierte zunächst einige Semester Germanistik und Philosophie und absolvierte dann eine kaufmännische Ausbildung zum Buchhändler, bevor er erste Engagements bekam, darunter an der Comödie Duisburg, an der Comödie Wuppertal, an der Comödie Bochum, am Theater an der Kö in Düsseldorf, am Theater am Kurfürstendamm in Berlin oder am Schlossparktheater in Berlin. Außerdem spielte er in freien Theatergruppen, leitete Theatergruppen, in denen behinderte und nicht behinderte Menschen gemeinsam auftraten, schrieb und inszenierte auch eigene Stücke. Dupont ist bekannt aus mehreren kleineren Rollen im deutschen Fernsehen. Ein größeres Publikum erreichte er durch seine Auftritte in Shows wie "Mensch Markus". In der Sketch-Comedy "Mannsbilder" war Dupont einer der vier Hauptdarsteller.

Der Schauspieler Oliver Dupont
Der Schauspieler Oliver Dupont liest "Jena Paradies – Die letzte Reise des Matthias Domaschk" von Peter Wensierski Bildrechte: picture alliance/dpa | Horst Ossinger

Angaben zur Sendung

MDR KULTUR Lesezeit
13.02. - 23.02. 2024
Jena-Paradies – Die letzte Reise des Matthias Domaschk
Von Peter Wensierski
Gelesen von Oliver Dupont
(9 Folgen)
Produktion: Hierax Medien 2023
Das Hörbuch ist im Handel erhältlich.

Bei der Lesung handelt es sich um eine gekürzte Fassung des Buches.

Sendung im Radio: 13.02. - 23.02. 2024 | Montag bis Freitag 9:05 Uhr
Wiederholung: 13.02. - 23.02. 2024 | Montag bis Freitag 19:05 Uhr

Die Lesung steht hier bis zum 8. Mai 2024 zum Hören bereit.

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | MDR KULTUR Lesezeit | 13. Februar 2024 | 09:05 Uhr

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