Eine fatale Entscheidung, getroffen in nur fünf Sekunden, verändert das Leben von drei Menschen. Sie bleiben ohne Namen und ihre Begegnung ist rein zufällig. Der junge Mann war nach langer Zeit freiwilliger Isolation erstmals wieder nach draußen gegangen, unter Menschen. Die junge Frau stand am Ende ihrer Kraft in derselben vollbesetzten S-Bahn, das schreiende Baby auf dem Arm. Die Mitreisenden starrten genervt in ihre Mobiltelefone. Und als der Zug endlich hält und alles nach draußen drängt, bietet er ihr Hilfe an. Während sie den Kinderwagen hinausschaffe, könne er doch den Kleinen halten. Als er das Kind auf dem Bahnsteig wieder in den Kinderwagen setzen will, ist die Mutter plötzlich verschwunden.
Eine Nacht verbringt er mit dem Kind, hoffend, die junge Frau biege doch noch um die nächste Ecke. Erst im Gerichtssaal begegnet er ihr wieder. Man könne von Glück reden, meint der Pflichtverteidiger, jemand hätte sich liebevoll des Kindes angenommen. Wieso "jemand", fragt sich der junge Mann nicht ohne Stolz und auch, wie dieses Glück wohl aussieht. Für die vom Kindesvater verlassene, überforderte junge Mutter. Für ihn selbst, schon als Kind vom Vater fallen gelassen, an der Seite einer ratlosen Mutter. Und für den Kleinen, der nun in einer Pflegefamilie untergebracht ist.
Was wäre wenn? Wäre der junge Mann vielleicht ein besserer Vater für den Kleinen gewesen? Oder auch der richtige Mensch an der Seite der jungen Frau: "Wir haben uns lange angeschaut und nichts gesagt, denn das Zittern kann man nicht erzählen."
Catherine Benhamou hat am Conservatoire National Supérieur d'Art Dramatique de Paris (CNSAD) studiert. Ihre Karriere als Schauspielerin führte sie zum Schreiben. Ihre Stücke werden an vielen französischsprachigen Bühnen aufgeführt. Benhamou erhielt zahlreiche Preise und Stipendien: 2020 wurde ihr der Große Preis für dramatische Literatur - ARTCENA verliehen, sowie zuvor der Prix Plato des écritures théâtrales jeunesse. "Fünf Sekunden" entstand im Rahmen einer Autorenförderung und wurde 2024 auf einer Lesungstour durch Frankreich der Öffentlichkeit vorgestellt. Catherine Benhamou leitet auch Schreibwerkstätten, insbesondere am Théâtre National de la Colline und an der Universität Paris III-Sorbonne im Rahmen der Licence Professionnelle.
Eine Nacht verbringt er mit dem Kind, hoffend, die junge Frau biege doch noch um die nächste Ecke. Erst im Gerichtssaal begegnet er ihr wieder. Man könne von Glück reden, meint der Pflichtverteidiger, jemand hätte sich liebevoll des Kindes angenommen. Wieso "jemand", fragt sich der junge Mann nicht ohne Stolz und auch, wie dieses Glück wohl aussieht. Für die vom Kindesvater verlassene, überforderte junge Mutter. Für ihn selbst, schon als Kind vom Vater fallen gelassen, an der Seite einer ratlosen Mutter. Und für den Kleinen, der nun in einer Pflegefamilie untergebracht ist.
Was wäre wenn? Wäre der junge Mann vielleicht ein besserer Vater für den Kleinen gewesen? Oder auch der richtige Mensch an der Seite der jungen Frau: "Wir haben uns lange angeschaut und nichts gesagt, denn das Zittern kann man nicht erzählen."
Catherine Benhamou hat am Conservatoire National Supérieur d'Art Dramatique de Paris (CNSAD) studiert. Ihre Karriere als Schauspielerin führte sie zum Schreiben. Ihre Stücke werden an vielen französischsprachigen Bühnen aufgeführt. Benhamou erhielt zahlreiche Preise und Stipendien: 2020 wurde ihr der Große Preis für dramatische Literatur - ARTCENA verliehen, sowie zuvor der Prix Plato des écritures théâtrales jeunesse. "Fünf Sekunden" entstand im Rahmen einer Autorenförderung und wurde 2024 auf einer Lesungstour durch Frankreich der Öffentlichkeit vorgestellt. Catherine Benhamou leitet auch Schreibwerkstätten, insbesondere am Théâtre National de la Colline und an der Universität Paris III-Sorbonne im Rahmen der Licence Professionnelle.
Mitwirkende
Regie: Eva Solloch
Komposition: Andreas Bick
Produktion: MDR 2024
Regie: Eva Solloch
Komposition: Andreas Bick
Produktion: MDR 2024
Darsteller
Mitwirkende:
Leonard Scheicher - Junger Mann
Jördis Trauer - Junge Frau
Petra Hartung - Mutter
Danne Hoffmann - Kommissarin
Mitwirkende:
Leonard Scheicher - Junger Mann
Jördis Trauer - Junge Frau
Petra Hartung - Mutter
Danne Hoffmann - Kommissarin
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