So 08.09. 2024 13:00Uhr 360:00 min

Gilda Sahebi
Gilda Sahebi Bildrechte: IMAGO / Future Image
MDR KULTUR - Das Radio So, 08.09.2024 13:00 19:00
MDR KULTUR - Das Radio So, 08.09.2024 13:00 19:00

MDR KULTUR am Sonntagnachmittag

MDR KULTUR am Sonntagnachmittag

  • Stereo
* 13:15 Uhr - 50. Todestag Wolfgang Windgassen am 08.09. (1949)
Er war in Stuttgart zuhause, aber war weltweit bekannt, der Tenor gehörte zu Stuttgart wie die Stiftskirche und der Fernsehturm, der Sänger Wolfgang Windgassen. 39 Jahre lang war er Mitglied des dortigen Opernensembles. Zugleich repräsentierte er wir kaum ein zweiter Künstler "Neu-Bayreuth", also die Richard-Wagner-Festspiele nach dem zweiten Weltkrieg. Keine große Tenorpartie, die er auf dem Grünen Hügel nicht gesungen hat, darunter rund 100 Mal den Tannhäuser und 120 Mal den Tristan. Am 7. September 1974, das ist morgen vor 50 Jahren, starb Wolfgang Windgassen mit nur 60 Jahren. Claus Fischer erinnert an den Heldentenor.

* 13:30 Uhr - Wetter & Verkehr

* 13:45 Uhr - Der Stichtag: 1894 Hermann von Helmholtz gestorben
8. September 1894. Heute vor 130 Jahren starb der Physiker Hermann von Helmholtz. Tobias NagornyAbmod.: Tobias Nagorny über den Physiker Hermann von Helmholtz, jederzeit auch in der ARD-Audiothek. Morgen geht es im Stichtag um Besuche von Rentnerinnen und Renter aus der DDR bei ihren Verwandten in der BRD. Von Tobias Nagorny.

* 14:15 Uhr - Schönes Buch: Jana Volkmann "Der beste Tag seit langem"
Von Kassel nach Wien. Diesen Weg ist die Schriftstellerin Jana Volkmann gegangen. 1983 wurde sie in Kassel geboren, hat danach, wie sie selber sagt "im Norden, Westen und Osten" Deutschlands gelebt und studiert. 2012 ist sie in die Hauptstadt von Österreich gezogen, wo sie bis heute lebt. Als Autorin und Rezensentin arbeitete sie unter anderem für den "Freitag" und das Magazin "Buchkultur". 2015 erschien ihr Debütroman "Das Zeichen für Regen", der von einer jungen Frau handelt, die von Berlin nach Japan zieht, um dort als Zimmermädchen in einem Hotel zu arbeiten. In ihrem Roman "Auwald" aus dem Jahr 2020 erzählt Jana Volkmann von einer Tischlerin, die Holzarten am Geruch erkennt und sich in den Wäldern der Donau-Auen verliert. Und auch in ihrem neuen Roman spielt die Natur eine tragende Rolle. Diesmal sind es vor allem Tiere, die zunehmend das Leben der Ich-Erzählerin bestimmen. "Der beste Tag seit langem" heißt das Buch, das gerade im Wiener Residenz Verlag erschienen ist. Bettina Baltschev hat es für uns gelesen.

* 14:30 Uhr - Wetter & Verkehr

* 14:45 Uhr - Die Rassistin
"Was als Angriff verstanden wird, wird natürlich abgewehrt." So die Politikwissenschaftlerin und Journalistin Gilda Sahebi in ihrem Buch "Wie wir uns Rassismus beibringen". Ihr nach wird allein der Vorwurf des Rassismus in Deutschland oft als so schlimm empfunden, dass die Analyse von Strukturen und Debatten erheblich erschwert wird. In Jana Scheerers Roman "Die Rassistin" bekommt die Berliner Hochschullehrerin Nora Rischer (sprich: [i] wie in fr[i]scher) nun unerwarteter weise die folgende Mail.

* 15:05 Uhr - MDR KULTUR - Diskurs: Macht und Machtmissbrauch in der Musikindustrie: Row Zero
Die Journalistin Lena Kampf im Gespräch mit Musikjournalist Hendryk Proske
Gut ein Jahr ist seit den ersten Vorwürfen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann vergangen. Was hat sich seitdem getan?
Die Vorwürfe gegen Till Lindemann, den Sänger der Band Rammstein, haben im Sommer des Jahres 2023 für viele Diskussionen gesorgt. Für die Journalistin Lena Kampf war schnell klar, dass hinter den Anschuldigungen ein eher strukturelles, gar kulturelles Problem steckt. Gemeinsam mit einem Team hat sie recherchiert, ein Buch und einen Podcast veröffentlicht. Es geht um die Fragen: hat die deutsche Musikindustrie ein generelles Problem mit Machtmissbrauch? Was ist damit eigentlich gemeint? Lässt sich daran etwas ändern? Und welche Verantwortung haben eigentlich die Fans? Ein Gespräch über eine beeindruckende Recherche und deren Folgen.
Redaktion: Katrin Wenzel

* 15:30 Uhr - Wetter & Verkehr

* 15:45 Uhr - Topographie der Sehnsucht - Auf den Spuren Caspar David Friedrichs
Lange Warteschlangen am Albertinum in Dresden, zur Jubiläums-Ausstellung zum 250. Geburtstag von Capar David Friedrich. Sie heißt: "Wo alles begann." Dresden war das Zentrum der romantischen Malerei Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts. Doch Maler wie Adrian Zingg, Anton Graff, Ludwig Richter oder eben auch Caspar David Friedrich zog es in die Natur, besonders in die Sächsische Schweiz.
Dort gibt es den sog. Malerweg. Er beginnt in Pirna und führt auf Wanderwegen bis nach Böhmen. Und so liegt es nahe, dass sich auch das Pirnaer Stadtmuseum mit einer Ausstellung am Jubiläumsjahr beteiligt. Sie heißt "Topografie der Sehnsucht - Auf den Spuren Caspar David Friedrichs".
13 Künstlerinnen und Künstler und eine Lyrikerin zeigen, wie sie auf Maler und Landschaft blicken. Wolfram Nagel.

* 16:05 Uhr - Die Großen Fragen in 10 Minuten: Warum ist Sprache entstanden
Wir unterhalten uns mühelos darüber, wie es uns geht, über Gott und die Welt, was uns gerade durch den Kopf geht. Wir erzählen, woran wir uns erinnern und was wir für Urlaubspläne haben. Sprache macht‘s möglich. Sie erscheint uns als selbstverständlich ist es aber nicht. Sie ist alles andere nur nicht normal.
Wir Menschen sind die einzigen unter vielen Millionen, Milliarden Spezies, die über ein derartiges Kommunikationssystem verfügen. Wissenschaftsjournalist Karsten Möbius stellt deshalb die Frage: Warum ist Sprache entstanden?  

* 16:30 Uhr - Wetter & Verkehr

* 16:45 Uhr - Meine Jahreszeit. Es liest Ulrike Krumbiegel
Sie galt als die große alte Dame der deutschen Literatur, zumindest wurde sie oft so genannt: Marie Luise Kaschnitz, geboren 1901. Gleichermaßen fühlte sie sich dem Erbe der Antike wie dem der christlichen Humanität verpflichtet und musste für sich einen ganz eigenen Weg finden, diese Quellen in Korrespondenz zu setzen.
Berühmt wurde die Kaschnitz mit ihren Gedichten, mit denen sie „die bestürzende Fülle der Welt', wie sie selbst es einmal nannte, zu erfassen und zu deuten suchte. Doch bis heute sind auch ihre Prosaarbeiten im Gedächtnis, zum Beispiel der Erzählungsband 'Das dicke Kind'.
Unser "Wortschatz" heute stammt aus dem Band "Tage, Tage, Jahre", der ganz persönliche Gedanken, Eindrücke und Erinnerungen der Kaschnitz festhält.
Und wenn auch heute noch einmal die hohen Temperaturen sommerliche Gefühle erwecken können, so lässt das Licht in diesen Tagen keinen Zweifel - der Herbst kommt. Eine Tatsache, die den folgenden Text von Marie Luise Kaschnitz zum Leuchten bringt. Es liest Ulrike Krumbiegel.

* 17:05 Uhr - Musik Spezial

* 18:05 Uhr - MDR KULTUR trifft Christiane Lehmann, Neue Leiterin Bürger:Bühne am Staatsschauspiel Dresden
Christiane Lehmann ist die neue Leiterin der Bürger:Bühne am Staatsschauspiel Dresden. Am 06.09. findet die erste Premiere statt: „Droge Faust“, die nächste Vorstellung ist am 13.09.2024. „Droge Faust“ ist ein Jugendprojekt zu Sucht und Rausch nach Goethes FAUST von Janette Mickan. 13 junge Darstellerinnen und Darsteller gingen ein halbes Jahr der Frage nach, welche Bedeutung und Auswirkungen Drogen in Goethes FAUST sowie in unserer Gesellschaft haben.
Die Regisseurin, Dramaturgin und Kulturvermittlerin Christiane Lehmann ist an der Bürger:Bühne am Staatsschauspiel Dresden keine Unbekannte: Bereits 2009 war sie bei der Gründung dabei und begleitete die Sparte am Staatsschauspiel Dresden über viele Jahre. Seit 2010 arbeitete Christiane Lehmann auch als freie Theaterpädagogin und Gastdozentin. Von 2021 bis 2023 übernahm sie am Deutschen Theater Berlin, unter der Intendanz von Ulrich Khuon, die künstlerische Co-Leitung der Jugendsparte Junges DT und arbeitete bei zahlreichen Produktionen als Dramaturgin. Eigene Regiearbeiten mit Bürgerinnen und Bürgern entstanden am Staatsschauspiel Dresden, am Deutschen Theater Berlin sowie an der Bürgerbühne in Frankfurt/ Oder.
Moderation: Thomas Bille
Redaktion: Angelika Zapf


Mit aktuellen Beiträgen aus Kultur, Gesellschaft, Natur und Wissenschaft, außerdem "Das schöne Buch".
Mit den Sendungen: Diskurs um 15:05 Uhr, um 17:05 Uhr MDR KULTUR Folk und Welt und um 18:05 Uhr MDR KULTUR trifft.

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