"Seit Februar fahren keine Straßenbahnen mehr." Immer wieder gibt es Momente der Stille in der vom Krieg heimgesuchten Großstadt. Menschen treffen sich an Orten, die noch halbwegs intakt sind: Auf dem Fußballplatz, in der Kirche, in einem lichtdurchfluteten Hochhausbüro. Egal ob sie Lehrer, Werbeleute oder Automechaniker waren - jetzt sind sie mit völlig anderen Dingen befasst: Nach der Bombardierung eines Wohnblocks eine alte Frau evakuieren; einen Job für jemanden finden, der als Invalide von der Front zurückgekommen ist; an der Trauerfeier für einen getöteten Kollegen teilnehmen, der eine Einheit an der Front kommandiert hat. Jede dieser Geschichten prägt sich tief ein. Zhadan findet einen Ausdruck für die Schutzlosigkeit und die radikale Veränderung des Lebens in einer Gesellschaft, die sich daran gewöhnen musste, dass überall der "große Tod" mit herumsteht, wo man sich auch trifft.
Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört seit 1991 zu den prägenden Figuren der jungen Szene in Charkiw. Er debütierte als 17-Jähriger und publizierte zwölf Gedichtbände und sieben Prosawerke. Für "Die Erfindung des Jazz im Donbass" wurde er mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis und mit dem Brücke-Berlin-Preis 2014 ausgezeichnet (zusammen mit Juri Durkot und Sabine Stöhr). Die BBC kürte das Werk zum "Buch des Jahrzehnts." 2022 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Sein Roman "Internat" erzählt vom Krieg in der Ostukraine seit 2024 und wurde mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2018 ausgezeichnet. Übersetzt wurde das Buch von Juri Durkot und Sabine Stöhr.
MDR Kultur produzierte daraus eine Lesung mit der Schauspielerin Constanze Becker. Zhadan lebt in Charkiw und ist seit Mai 2024 selbst Soldat.
Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört seit 1991 zu den prägenden Figuren der jungen Szene in Charkiw. Er debütierte als 17-Jähriger und publizierte zwölf Gedichtbände und sieben Prosawerke. Für "Die Erfindung des Jazz im Donbass" wurde er mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis und mit dem Brücke-Berlin-Preis 2014 ausgezeichnet (zusammen mit Juri Durkot und Sabine Stöhr). Die BBC kürte das Werk zum "Buch des Jahrzehnts." 2022 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Sein Roman "Internat" erzählt vom Krieg in der Ostukraine seit 2024 und wurde mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2018 ausgezeichnet. Übersetzt wurde das Buch von Juri Durkot und Sabine Stöhr.
MDR Kultur produzierte daraus eine Lesung mit der Schauspielerin Constanze Becker. Zhadan lebt in Charkiw und ist seit Mai 2024 selbst Soldat.
Mitwirkende
Regie: Steffen Moratz
Produktion: MDR/NDR 2025
Regie: Steffen Moratz
Produktion: MDR/NDR 2025
Darsteller
Mitwirkende:
Constanze Becker
Mitwirkende:
Constanze Becker
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