Nach einem Sturm der Entrüstung im Internet hatte der Ravensburger Verlag im Sommer 2022 ein Begleitbuch zum Film "Der junge Häuptling Winnetou" vom Markt genommen. Der Vorwurf im Netz: Film und Buch würden rassistische Stereotype verbreiten. Seitdem wird diskutiert, wie Karl Mays Winnetou-Geschichten heute zu vermitteln sind.
Florian Schleburg, Vorsitzender der Karl-May-Gesellschaft, begrüßt diese Debatte, auch wenn er den Autor gründlich missverstanden sieht. Karl May habe als Autor des 19. Jahrhunderts die Vorurteile und Wertvorstellungen seiner Zeit geteilt, er habe sich aber auch sein Leben lang bemüht, sich über diese Vorurteile emporzuarbeiten, sagt Schleburg. Er sieht Karl May gar als Vorläufer heutiger Antidiskriminierungsbewegungen.