Olga Vostretsova ist im Museum der bildenden Künste Leipzig als Agentin für Diversität im Programm 360° der Kulturstiftung des Bundes tätig. Sie hat mehrere Ausstellungsprojekte initiiert und kuratiert, sowohl als freie Kuratorin als auch in institutionellen Kontexten. Der Kunstkritikerverband AICA hat jüngst die Ausstellung im MdbK "Re-Connect. Kunst und Kampf im Bruderland" zur Einwanderungsgeschichte der DDR und deren Folgen zur Ausstellung des Jahres 2023 gekürt. Kuratiert wurde sie von Marcus Andrew Hurttig und Sithara Weeratunga in Zusammenarbeit mit Olga Vostretsova und Carolin Rothmund.
Vor zehn Jahren, am 01. März 2014, war Olga Vostretsova in Leipzig Mitbegründerin des Бükü – Büro für kulturelle Übersetzungen. Das jüngste Projekt: "Eine neue Bewegung: Re*mapping Leipzig". Mit einer eigen entwickelten Web App können mit dem Smartphone künstlerische Spaziergängen an die Orte der feministischen Bewegungen in Leipzig unternommen, Geschichte und Gegenwart im Stadtraum wahrgenommen werden.
In Novosibirsk wurde Olga Vostretsova 1980 in geboren. An der Staatlichen Universität Novosibirsk erhielt sie 2003 das Diplom Philologie mit Auszeichnung. Von 2004 bis 2005 arbeitet sie als Kulturmanagerin der Robert-Bosch-Stiftung am Literaturhaus Köln. Von 2006 bis 2012 wirkte Olga Vostretsova als Projektkoordinatorin am Goethe-Institut Moskau und erhielt die Möglichkeit in ihrer Geburtsstadt Novosibirsk ein Goethe-Institut aufzubauen. 2012 bis 2013 absolvierte sie ein Volontariat in der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig und erhielt 2013 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig den Masters of Arts für Kulturen des Kuratorischen. 2014 bis 2015 wurde sie für das Goethe-Institut Moskau als Koordinatorin des EU-Projektes HUMRA - Human Rights Animation tätig, kehrte nach Leipzig zurück, leitete an der HGB von 2016 bis 2017 die Hochschulgalerie und war von 2014 bis 2018 im Vorstand und Kuratorin im KV – Verein für zeitgenössische Kunst Leipzig e.V. Zwischen 2018 und 2019 arbeitete Olga Vostretsova an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und von 2020 bis 2022 als künstlerische Mitarbeiterin im DAAD-Projekt "p o s t documenta: contemporary arts as territorial agencies" an der HGB Leipzig. Zudem hatte sie von 2016 bis 2023 einen Lehrauftrag im Institut der Kunstgeschichte der Universität Leipzig inne, wo sie Kunstvermittlung als kritische Praxis unterrichtete.
Olga Vostretsova erhielt zahleiche Stipendien und Förderprogramme. Nach einer Recherchereise u.a. 2019 nach Buenos Aires/ Santiago de Chile, gefördert von Goethe-Institut, nahm sie im selben Jahr am Residenzprogramm DIALOG19 in St. Petersburg, ebenfalls gefördert von Goethe-Institut, teil und war 2001/ 2022 zu einem dreimonatigen Rechercheaufenthalt an der Kulturakademie Tarabya in Istanbul.
Moderation: Julia Hemmerling
Redaktion: Angelika Zapf