Julia Kulewatz gründete 2019 in Erfurt den Verlag Kul-ja! Publishing. Sie und ihre Mitarbeiter sehen sich als Schubladensprenger und Idealisten, legen sich nicht auf ein spezifisches Genre fest, publizieren schürfende Lyrik, Großstadtsatire, philosophische Romane und Science-Fiction-Novellen. Der Anspruch ist kein geringerer als sich für die Freiheit des Wortes einzustehen, Bücher von (inter)kulturellem Wert zu publizieren und damit die Literaturlandschaft in ihrer gesellschaftlichen Vielgestaltigkeit zu bereichern. In diesem Jahr wird Kul-ja! Publishing mit vier Novitäten das erste Mal auf der Leipziger Buchmesse vertreten sein. Darunter ist auch "Dysfunctional", der zweite Roman einer Trilogie von Julia Kulewatz.
Für ihren Essay "Zum Dazwischen als generative Grauzone im Schreiben Herta Müllers" erhielt die Schriftstellerin, Literaturwissenschaftlerin und Verlegerin den KUNO-Essay-Preis 2023. Der Preis würdigt essayistische Texte, die sich auf sprachlich herausragende Weise mit dem Zwischenraum von Denken und Dichten auseinandersetzen.
In Berlin geboren studierte Julia Kulewatz in Erfurt und Seoul Literaturwissenschaft, Philosophie, Modezeichnen und Choreografie. In Seoul und Tokio war sie anschließend als freie Mitarbeiterin des Goethe-Institutes tätig. Ihr literarisches Debüt feierte sie 2017 bewußt mit Kurzgeschichten und unter dem Titel "Vom lustvollen Seufzer des Sudankäfers". Im selben Jahr erschien ihr Hörspiel "DUNA". "50 Shoes of Grey" ist der Titel einer Kurzgeschichte, die 2018 in Erfurt gleichnamig auf die Theaterbühne fand. 2020 erschienen die Kurzgeschichten „Jenseits BlassBlau“. Als erstes Buch des Verlages Kul-ja! Publishing veröffentlichte Julia Kulewatz ihre 30 Sturmgedichte „Die Orkaniden“. Die englische Übersetzung der zweisprachigen Ausgabe übernahm Bianca Katharina Mohr. Jantien Sturm illustrierte zehn Gedichte. Das Wort "Orkaniden" ist eine von Julia Kulewatz geschaffene Bezeichnung. Sie findet sich im ältesten, im 2012 bereits entstandenen Gedicht im Titelgebenden Band.
Moderation: Carsten Tesch
Redaktion: Angelika Zapf