Die in Deutschland gedruckte Briefmarke zeigt Arbeiter an der Telefonzentrale, Kongress FDGB 32 min
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Beim Entrümpeln eines lang leerstehenden Hauses in Leipzig kommt ein Notizheft ans Licht. Dicht beschrieben mit Liebesschwüren, Kochrezepten und vergeblichen Verabredungsversuchen. Wer hat das geschrieben und warum?

MDR KULTUR - Das Radio Sa 12.10.2024 09:00Uhr 32:21 min

Die Entrümpelung eines lange leer stehenden Hauses in einem früheren Leipziger Arbeiterviertel fördert ein unscheinbares Notizheftchen zutage. Es ist randvoll gekritzelt mit Liebesschwüren, Kochrezepten und vergeblichen Verabredungsversuchen. Etwa ein Jahr lang, 1988/89, versucht ein junges Paar – werdende Eltern – über das Heft nicht nur Kontakt zu halten, sondern im asynchronen Takt der Schichtarbeit eine Beziehung zu führen. Doch oft finden die Liebenden einander nur schlafend vor.

Im Herbst 1989 rauscht die Geschichte über den Leipziger Stadtteil hinweg: Mauerfall, Kollaps der Industrie, Wegzug der Arbeiter, kurz ein bisschen Anarchie auf den Trümmern der DDR. 30 Jahre später gilt der Leipziger Westen immer noch als Paradies für Lebenskünstler, obwohl auch hier die Mieten in die Höhe schießen.
Während sich die Autoren fragen, wie sie mit dem Notizheft umgehen sollen – ob eine Veröffentlichung ein unzulässig intimer Einblick in das Privatleben zweier Unbekannter ist oder ein Zeitdokument – kommt ihnen ein Zufall zu Hilfe: Der erwachsene Sohn des Paares taucht auf, und damit auch seine Mutter.

Feature von Manuel Waltz und Marcel Raabe
Regie: Matthias Kapohl
Produktion: Deutschlandradio 2019
Mit: Gustav Schmidt, Sören Wunderlich, Aischa Lina Löbbert

Verfügbar bis 11. Oktober 2025

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

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