Wo der Osten endet, am äußersten Rand Russlands, erhebt sich eine einzigartige Vulkanlandschaft aus der Tundra: Kamtschatka, eine Halbinsel aus Feuer und Eis. Zu den Erforschern der Gegend gehörte im 18. Jahrhundert Georg Wilhelm Steller, Naturkundler, Universalgelehrter, Heißsporn. Der gebürtige Franke studierte Theologie in Wittenberg und kam in Halle, Leipzig und Jena mit der Russlandforschung in Berührung. Auf abenteuerlichen Wegen zog er in das Zarenreich und ging als Mitglied der Großen Nordischen Expedition nach Ostsibirien. Als einer der ersten Europäer beschrieb er das Leben der Ureinwohner Kamtschatkas, machte dort zahlreiche botanische Entdeckungen und sah als einziger Wissenschaftler die nach ihm benannte Stellersche Seekuh, die alsbald von Pelzjägern ausgerottet wurde. Vom Schiff des Vitus Bering aus betrat er 1741 Alaska, erlebte das Stranden des Forschungsschiffes und den Tod des berühmten Kapitäns. Steller hielt die Mannschaft zusammen und war maßgeblich an der Rettung beteiligt. 1746 starb er auf der Rückreise – nicht ohne zuvor angeklagt worden zu sein wegen Aufwiegelung der ostsibirischen Völker gegen die russische Vorherrschaft.
Feature von Conny Klauß
Regie: Nikolai von Koslowski
Produktion: MDR 2012
Mitwirkende:
Petra Hartung - Erzählerin
Axel Thielmann - Zitator
Matthias Tretter - Zitator Steller
Online bis 19. Januar 2025