Die beiden Cousinen Sandra und Hella Rottenberg kannten ihren gemeinsamen Großvater als großzügigen Mann, der in Amsterdam eine Fabrik für Trinkhalme besaß. Dass er Anfang der 30er-Jahre auch Besitzer einer Zigarrenfabrik im sächsischen Döbeln war, erfuhren sie erst 2014 aus einer Anzeige, die Nachfahren jüdischer Unternehmer in Ostdeutschland suchte.
Weil in der Familie nie darüber gesprochen worden war, begannen die niederländischen Journalistinnen zu recherchieren und stießen auf eine unglaubliche Geschichte: Isay Rottenberg, ihr in Russland geborener jüdischer Großvater, hatte die Deutschen Zigarrenwerke in Döbeln 1932 nicht nur gekauft, sondern sie auch bis 1935 gegen den Widerstand der Nationalsozialisten halten können.
Über ihr Buch "Isay Rottenbergs Zigarrenfabrik. Wie ein niederländisch-jüdischer Unternehmer in Sachsen den Nazis die Stirn bot" ist Bettina Baltschev mit den beiden Autorinnen im Gespräch.
Verfügbar bis 7. Dezember 2025