Das angestrahlte Schloss Wernigerode bei Dämmerung im Winter, fotografiert am 04.12.2010.
Ausflugsziel im Winter: Auf Schloss Wernigerode spukt an diesem Wochenende "Das kleine Gespenst". Bildrechte: picture alliance / ZB | Sascha Steinach

Kulturelle Ausflugsziele Wohin am Wochenende? Tipps für Wernigerode, Chemnitz und Renthendorf

23. Januar 2025, 16:10 Uhr

Hier sind unsere Tipps für das Wochenende: Besuchen Sie mit der Familie Schloss Wernigerode und starten dort mit dem kleinen Schlossgespenst in die anstehenden Winterferien. Bei einem Ausflug in die Kulturhauptstadt Chemnitz können Sie eindrucksvolle Architektur entdecken, zum Beispiel in der Villa Esche. Im thüringischen Renthendorf tauchen Sie in "Brehms Tierwelt" ab und lernen den Illustrator des berühmten Klassikers kennen.

Wernigerode: Winterferien-Auftakt mit Schlossgespenst

Nach nur drei Wochen Schule beginnen in Sachsen-Anhalt schon wieder die Ferien – die Kinder freut es in jedem Fall. Wenn Sie am Wochenende mit einem gemeinsamen Familienerlebnis in die Winterferien starten möchten, dann lohnt sich ein Ausflug nach Wernigerode. Bei einer Schlossführung besuchen Sie "Das kleine Gespenst", inspiriert von Otfried Preußlers Geschichte. Sie können mit den Kindern vorab das Buch lesen oder den Film anschauen und dann auf Schloss Wenigerode viele spannende Details aus der Fantasiewelt entdecken.

Schloss Wernigerode im Winter
"Das kleine Gespenst" besuchen: beim Ferienprogramm auf Schloss Wernigerode Bildrechte: Michael Lumme

Wer lieber "nach draußen" möchte, dem sei unweit von Wenigerode das Natur-Erlebniszentrum HohneHof empfohlen. Dort können Kinder und Familien bei der Rangersprechstunde die Natur des Harzes erforschen und in der Kreativwerkstatt selbst aktiv werden. Darüber hinaus warten in Sachsen-Anhalt noch viele andere tolle Highlights für die Ferienkinder der kommenden Woche: Wir haben 20 Tipps für Sie zusammengestellt.

Weitere Informationen zum Ferienprogramm in Wenigerode (zum Ausklappen):

Schloss Wernigerode
Am Schloß 1
38855 Wernigerode

Termine:
24./25./30./31. Januar 2025, Start: 11 und 14 Uhr
Dauer: ca. 45 Minuten

Preis:
Erwachsene 14 Euro, Kinder (6 bis 14 Jahre) 9,50 Euro Kinder (4 bis 5 Jahre) 5 Euro, inklusive Schlosseintritt

Wichtig: Die Angebote können ausschließlich online gebucht oder an der Museumskasse erworben werden. Kinder von 4 bis 8 Jahren in Begleitung von höchstens zwei Erwachsenen. Ab 9 Jahren können Kinder selbstständig teilnehmen. An festes Schuhwerk denken!

Weitere Informationen finden Sie auf der Website von Schloss Wernigerode.

Naturerlebniszentrum HohneHof
Drei Annen Hohne 100
38855 Wernigerode - Drei Annen Hohne

Termine:
29./30./31. Januar 2025, Start: 11 Uhr (der Einstieg ist jederzeit möglich)
Dauer: 5 Stunden

Preis: kostenlos

Wichtig: Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen unter 039455/8640. Findet auch bei schlechtem Wetter statt.

Chemnitz: Architektur der Kulturhauptstadt entdecken

In Chemnitz ist das Kulturhauptstadtjahr feierlich eröffnet worden, doch die Veranstaltungshighlights und Ausstellungen starten allesamt im Frühjahr. Jetzt ist eine gute Gelegenheit, um in aller Ruhe schon einige Chemnitzer Schätze zu bewundern – bevor, so hofft man doch, die Massen kommen. Im Museum Gunzenhauser zum Beispiel können Sie Kunst der klassischen Moderne bewundern, darunter die weltweit meisten Gemälde von Otto Dix. Auch das Gebäude selbst ist ein Highlight: Das Hochaus aus den 1920er-Jahren wurde einst als moderne Sparkasse errichtet und ist heute beispielhaft für den Stil des Neuen Bauens.

Eingangshalle einer Villa
Die imposante Eingangshalle der Villa Esche in Chemnitz, gestaltet von Henry van de Velde Bildrechte: Kunstsammlungen Chemnitz/PUNCTUM/Bertram Kober

Für Architektur-Fans ist auch die Villa Esche ein Muss. Dieses Haus führt Ihnen vor Augen, welch bedeutende Industriemetropole Chemnitz um das Jahr 1900 war. Denn damals ließ sich der wohlhabende Textilfabrikant Herbert Eugen Esche vom Star-Architekten Henry van de Velde persönlich eine Villa errichten. Van de Veldes Design können Sie heute bei einem Rundgang durch die Räume entdecken und auch die Original-Möbel der Familie Esche stehen noch drin. Zum Abschluss empfehlen wir einen winterlichen Spaziergang durch den Kaßberg, ein ganzes Stadtviertel mit Jugendstil- und Gründerzeitbauten. Oder schauen Sie selbst, welche Architektur-Highlights Chemnitz noch zu bieten hat und stellen Sie sich Ihren Stadtrundgang zusammen.

Weitere Informationen zum Gunzenhauser Museum und zur Villa Esche (zum Ausklappen):

Museum Gunzenhauser
Falkeplatz
09112 Chemnitz

Öffnungszeiten:
Dienstag sowie Donnerstag bis Sonntag und feiertags: 11 bis 18 Uhr
Mittwochs: 14 bis 21 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 5 Euro
Frei für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sowie für Studierende der TU Chemnitz

Barrierefreiheit:
Zugang zu den öffentlichen Servicebereichen sowie zu allen Ausstellungsräumen barrierefrei. Mobile Sitzgelegenheiten stehen zur Verfügung, behindertengerechte Parkplätze direkt am Museum.

Henry van de Velde Museum in der Villa Esche
Parkstraße 58
09120 Chemnitz

Öffnungszeiten:
Donnerstag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr
Montag bis Mittwoch geschlossen

Eintritt:
Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 3 Euro
Frei für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sowie für Studierende der TU Chemnitz

Barrierefreiheit: Für Rollstuhlfahrer*innen bis zum zweiten Obergeschoss zugänglich. Da der Zugang über einen Rollstuhllift erfolgt, ist eine Voranmeldung ratsam. Ein Behindertenparkplatz befindet sich ca. 30 Meter vom Eingang entfernt.

Renthendorf: Ausstellung zum "Löwenmaler"

In idyllischer Landschaft im östlichen Thüringen liegt Renthendorf mit seiner Brehm-Gedenkstätte. Dort können Sie in "Brehms Welt" die beiden Naturforscher Christian Brehm und seinen Sohn Alfred Brehm kennenlernen. Letzteren kennen Sie vielleicht als den "Tiervater", denn Alfred Brehm hat im 19. Jahrhundert mit "Brehms Tierleben" einen unterhaltsamen zoologischen Klassiker geschrieben. Die Ausstellung in diesem kleinen Museum ist liebevoll zusammengestellt und gibt einen Einblick in die Lebens- und Arbeitswelt von Vater und Sohn.

Außenansicht des Museums Brehms Welt: ein Haus mit roter Fassade und Gittern zum Ranken für Pflanzen
Das Museum Brehms Welt in Renthendorf zeigt in einer neuen Ausstellung die Illustrationen aus "Brehms Tierleben". Bildrechte: Brehms Welt

Dazu eröffnet am Wochenende eine Sonderausstellung über den Illustrator von Brehms Büchern, den "Löwenmaler" Wilhelm Kuhnert. Der hat Tiere erstmals sehr realistisch dargestellt und dafür gemeinsam mit Brehm in Zoos Studien betrieben. Eine Auswahl der Illustrationen ist ab Samstag in der Brehm-Gedenkstätte zu sehen.

Weitere Informationen zum Museum (zum Ausklappen):

Brehms Welt – Tiere und Menschen
Dorfstraße 22
07646 Renthendorf

Öffnungszeiten:
Montag: geschlossen
Dienstag bis Freitag: 14 bis 17 Uhr
Samstag bis Sonntag: 11 bis 17 Uhr

Eintritt:
5 Euro, ermäßigt 3 Euro

Dauerausstellung: "Brehms Welt – Menschen und Tiere"
Sonderausstellung: "Von Löwen und Legenden – Wilhelm Kuhnert und Brehms Tierleben", 25. Januar bis 27. April 2025

Der persönliche Tipp: "The Straight Story" von David Lynch

In der vergangenen Woche ist David Lynch gestorben, ein Regisseur dessen Filme mich häufig fragend zurückließen. Damit bin ich nicht ganz allein: "Rätselhaftigkeit als Markenkern" schrieb "Der Spiegel" über ihn. Einen seiner Filme kann ich aber wärmstens empfehlen: "The Straight Story" erzählt die Geschichte eines Rentners, der 500 Kilometer auf einem Rasenmäher zurücklegt. Der gebrechliche, 73-jährige Alvin Straight aus Iowa will noch einmal seinen kranken Bruder in Wisconsin sehen und sich mit ihm versöhnen. Seine eigentümliche Reise ist eine Allegorie auf die große Reise des Lebens und das unausweichliche Ende – und vor allem ist sie ein Roadtrip in Schrittgeschwindigkeit.

Richard Farnsworth als Alvin Straight im Film "The Straight Story" mit dem Rasenmäher unterwegs
David Lynchs Film erzählt von Alvin Straight und seiner langen Reise auf einem Rasenmäher. Bildrechte: imago images/Mary Evans

Es erwartet Sie ein wahnsinnig entschleunigender Film, bei dem sich die Kamera im Tempo des Rasenmähers fortbewegt. Dabei sehen Sie tolle Bilder aus dem Mittleren Westen der USA, Kornfelder, kleine Ortschaften und endlose amerikanische Straßen. Das alles ist von David Lynch stilvoll arrrangiert und ordentlich mit Bedeutung aufgeladen – wenn es Alvin nicht gut geht, brennen im Hintergrund die Scheunen. Vor allem aber lernen Sie einen wunderbaren Helden kennen, der in sich ruht und Sie in seiner Unerschütterlichkeit rühren wird. Und das allerbeste: Es ist ist eine wahre Geschichte.

Informationen zum Film (zum Ausklappen)

"The Straight Story – Eine wahre Geschichte"
USA 1999
Regie: David Lynch
Drehbuch: John Roach, Mary Sweeney
Mit: Richard Farnsworth, Sissy Spacek, Jane Galloway Heitz
Zu sehen in der ARD Mediathek

Im Programm: MDR FERNSEHEN am 13. Januar 2025, 19:00 Uhr | MDR FERNSEHEN am 24. Januar 2025, 19:00 Uhr | MDR KULTUR am 25. Januar 2025, 9:35 Uhr

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