Klöppeln, Holzschnitzen, Glasblasen Advent in Sachsen: Sieben zauberhafte Geheimtipps für alte Handwerkskunst

Eine Schauschmiede gibt am ersten Adventswochenende Einblick in die alte Handwerkskunst eines Schmieds. Kulisse für den kleinen, romantischen Weihnachtsmarkt bietet Schloss Burgk am Fuße des Windbergs. Der einstige Herrensitz beherbergt überdies das Stadtmuseum mit den Städtischen Sammlungen Freital.

Im sächsischen Vogtland, in Oelsnitz auf Schloss Voigtsberg, gehört am 4. Adventswochenende handwerkliches Klappern zum Fest. In der einstigen hochmittelalterlichen Höhenburg ist viel nostalgisches Handwerk zu sehen, zu hören und zu riechen: Lebkuchenbacken, Spinnen, Schmieden, Schnitzen, Bürstenmachen und Ledergerben. Das Zündholzmädchen, der Weihnachtsengel, Knecht Ruprecht, ein Puppentheater und der stärkste Mann der Welt sorgen für Stimmung, wie sie in der Zeit von 1880 bis 1900 geherrscht haben mag.

Olbernhau liegt mitten im Erzgebirge. Adventstraditionen werden hier besonders ernstgenommen und aus tiefem Herzen zelebriert. Die Stadt der sieben Täler lädt an drei Adventssonntagen zum Schauschnitzen und Schauklöppeln ins Stadtmuseum Olbernhau ein. Insbesondere das Klöppeln mit seinem Verdrehen, Verkreuzen, Verknüpfen und Verschlingen ist eine alte Handarbeitstechnik. Italien und das Erzgebirge besitzen kunstvolle Belege für Klöppelspitzen aus Garn, die aus dem 16. Jahrhundert datieren.

Wer in Leipzig nicht das großstädtische Gedränge, sondern fast dörfliche Gemütlichkeit sucht, ist beim Hof-Advent Liebertwolkwitz richtig. Am 14. und 15. Dezember findet auf dem historischen Gewerbehof des Stiftsguts am Liebertwolkwitzer Markt, auf dem Liebnerschen Hof mit der Flechtwerkstatt "Tausendschön" sowie auf dem Museumshof der inzwischen traditionelle Markt in der Vorweihnachtszeit statt.

Der Imker, die Gürtlerin, der Tischler, der Schieferhauer, die Korbmacherin, der Seilermeister und der Schmied demonstrieren hier ihre Handwerkskunst. Kinder können Märchen lauschen oder in kleinen Werkstätten basteln. Flammlachs am offenen Buchenfeuer, Glühwein aus dem Kessel und Brattaler gehören zum kulinarischen Schmaus, der reichhaltig angeboten wird.

Auf dem urigen Dreiseithof in Naustadt bei Klipphausen, zwischen Meißen und Dresden, öffnet Henriette Preuß ihre Werkstatt. Zu erleben sind hautnah das Glasbläserhandwerk und die Kunst des Glaskugelversilberns. Ein Handwerkermarkt ergänzt das Treiben am 3. Adventswochenende.

Reichsgraf August Christoph von Wackerbarth, Generalfeldmarschall und Kabinettsminister Augusts des Starken, baute vor 300 Jahren seinen opulenten Alterssitz, den wir heutzutage als Sächsisches Staatsweingut genießen können. Umgeben von Weinbergen und Lustanlagen kommt zu jeder Jahreszeit Stimmung auf – auch im dunklen Advent. Beim "Manufakturzauber" erscheinen Handwerker mit ihrem Werkzeug und zelebrieren ihre Kunst. Zum Schauhandwerk gehören diesmal u. a. Weben am Webstuhl, Porzellanmalerei, Spanbaum-Stechen mit Lindenholz und traditionelles Zigarrendrehen – dazu passt ein Glas Radebeuler Wein.

Klappern gehört zum Handwerk – und nun auch zur Vorweihnacht auf der Festung Königstein. An den Adventswochenenden führen Handwerker alte Berufe aus. Das Publikum kann direkt zuschauen, wie Drechsler, Kettensägenschnitzer, Schmied, Weberin, Steinmetz, erzgebirgische Holzschnitzer, Korbmacher, Laternenbauer und Flachs-Spinnerinnen arbeiten. Von Hand hergestellt werden bei den Schauvorführungen Haarspangen, Löffel, Figuren, Würfel, Kerzenhalter, Messer, Decken, Stoffe, Schals, Vogeltränken, Schwibbögen, Pyramiden, Spanbäume, Körbe und Holzlaternen.

Redaktionelle Bearbeitung: Viktoria Adler