Eine Frau in weißer Schürze töpfert an der Drehscheibe.
In Thüringen gibt es im Advent viel Handwerk zu entdecken – wie Keramikkunst in Weimar. Bildrechte: MDR/Cornelia Mauroner

Handwerk erleben Design, Weihnachtsschmuck, Keramik: Zehn Geheimtipps für Kunsthandwerk aus Thüringen

23. Dezember 2024, 10:09 Uhr

Handbemalte Weihnachtskugeln aus Lauscha, selbstgeschnitzte Puppen von der Erfurter Krämerbrücke oder Haute Couture aus Weimar: Thüringen ist für sein traditionelles und modernes Kunsthandwerk bekannt. In vielen Werkstätten und Läden kann man den Künstlerinnen und Künstlern über die Schulter schauen, einzigartige Geschenke aus Glas, Holz und Keramik finden oder zum Teil selbst kreativ werden. Hier sind zehn Tipps für wunderschöne Ausflüge im Advent.

Erfurt: Handgemachtes von der Papeterie Qnik

Papier ist geduldig, heißt ein alter Spruch. Was man aus Papier alles machen kann, zeigt ein Lädchen auf der Krämerbrücke in Erfurt. "Qnik" heißt die Papeterie, in der alles handgemacht ist. Das beginnt beim Seidenpapierkonfetti, geht über handgemalte Glückwunschkarten bis zur Origami-Lampe. Die jungen Inhaber Claudia Beck und Nico Reinhardt haben in Weimar, Schweden und New York Produktdesign studiert und vor fünf Jahren ihren Krämerladen eröffnet.

Claudia Beck in der Erfurter Papeterie Qnik vor einem Regal mit handgefertigtem Konfetti aus Seidenpapier.
Auf der Erfurter Krämerbrücke verkauft Claudia Beck handgefertigte Geschenke, Karten, Lampenschirme, Scherenschnitte und Konfetti aus Seidenpapier. Bildrechte: MDR/Antje Kirsten

Alle Produkte sind selbst erfunden, sagen sie. Der Lampenschirm aus Spezialpapier wird gefaltet, ist mit Magneten versehen und kann über eine normale Glühbirne gestülpt werden – gibt es auch als Weihnachtsstern. Dauerbrenner ist die goldene Puffbohne. Die Erfurter nennen sich Puffbohnen, da die einst auf den Äckern vor der Stadt angebaut wurden. "Qnik" vergoldet den Puffbohnen-Samen. Das Gold löst sich in der Erde auf und dann wächst die Bohnen-Pflanze.

In dem rosa-bonbonfarbenem Laden kann die Kundschaft beim Falten und Experimentieren mit Papier zuschauen. In diesem Jahr hat "Qnik" erstmals auch auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Domplatz eine Bude.

Eine Empfehlung von Antje Kirsten

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Qnik Papeterie
Krämerbrücke 30
99084 Erfurt

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 11 bis 18 Uhr
Samstag: 10:30 Uhr bis 18 Uhr

Muldenhauer in Aktion 4 min
Bildrechte: IMAGO / fototraube.de

Erfurt: Puppen und Marionetten von Martin Gobsch

Eine ganz besondere Schauwerkstatt hat Puppenbauer Martin Gobsch vor 14 Jahren auf der Erfurter Krämerbrücke 2 eröffnet. Dort kann man sehen, wie Marionetten geschnitzt, Handfiguren, Stabfiguren und Bühnenbilder gebaut werden. Geschnitzt werden die Figuren aus Lindenholz an einer Hobelbank mit unterschiedlichsten Schnitzeisen. Dabei kann man zusehen. 

Im Schaufenster erleben Passanten für einen Euro das Theatrum Mundi. Die alte Theaterform mit mechanisch bewegten Figuren erzählt "Schneewittchen".

Theatrum Mundi in einem Schaufenster mit der bösen Stiefmutter aus dem Märchen "Schneewittchen"
Auf der Erfurter Krämerbrücke kann man bei Puppenbauer Martin Gobsch mechanisches Märchentheater erleben. Bildrechte: MDR/Antje Kirsten

In der Puppentheater-Werkstatt können Bastelbögen für Hampelfiguren, handgefertigte Laternen und Reproduktionen von Entwurfszeichnungen gekauft werden. Die Werkstatt ist außer am Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Da der Puppenbauer auch auswärts zu tun hat, sind die Öffnungszeiten nicht in Stein gemeißelt.

Eine Empfehlung von Antje Kirsten

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Puppenbauer Martin Gobsch
Krämerbrücke 2
99084 Erfurt

Öffnungszeiten Schauwerkstatt:
Montag bis Samstag: 11 bis 18 Uhr

Öffnungszeiten Theatrum Mundi:
rund um die Uhr

Lauscha: Glaskunst erleben und selber machen

Ganz tief in die Geschichte des Glases eintauchen, Glasbläsern über die Schultern schauen und sogar eine eigene Traumkugel aus Glas blasen – das alles geht in der Farbglashütte Lauscha.

Das Besondere: Die Farbglashütte Lauscha ist eine gewerblich produzierende Glashütte, die Besuchern einen Blick in die aktuelle Produktion erlaubt. Dafür gibt es die Hüttengalerie. Die Empore erlaubt einen gefahrenfreien Blick auf den Schmelzofen. Jeder Besuch ist eine Überraschung: Mal werden aus geschmolzenem Glas verschiedenfarbige Stäbe oder Röhren gezogen. Sie sind das Grundmaterial für die Glasbläser, um Schmuck oder gläserne Menschenaugenprothesen herzustellen. An einem anderen Tag werden Teller, Weingläser oder Rosenkugeln gefertigt. In der Vorweihnachtszeit entstehen auch gläserne Adventskränze oder Engel.

Farbglashütte Lauscha: eine Glaskünstlerin arbeitet am Brenner
In der Farbglashütte Lauscha sind die Glaskünstlerinnen und Glaskünstler täglich am Brenner zu sehen. Bildrechte: Farbglashütte Lauscha/Thür. GmbH

Die Hüttengalerie ist über eine Treppe vom Ladengeschäft aus kostenfrei erreichbar. Die Produktion läuft so lange, bis das Glas in der Schmelzwanne leer ist. Danach startet die Schmelze neu und für Gäste gibt es nicht mehr viel zu sehen. Wer kann, sollte seinen Besuch entsprechend planen. Ferien am Ofen gibt es übrigens immer von Ende Juni bis Anfang August sowie vom 24. Dezember bis zum Neujahrstag. Weil es da jedoch immer mal Änderungen geben kann, lohnt sich eine Anfrage per Telefon oder per E-Mail.

Festlich bemalte Christbaumkugeln betrachtet eine Frau in der Verkaufsausstellung der Farbglashütte im thüringischen Lauscha
Neben Weihnachtskugeln gibt es in Lauscha auch Teller, Schmuck oder Figuren aus Glas. Bildrechte: picture-alliance/dpa/Hendrik Schmidt

Täglich sind in der Farbglashütte die Glaskünstlerinnen und Glaskünstler am Brenner zu sehen. Ihre Schauwerkstatt befindet sich mitten im Ladengeschäft, wo es eine reiche Auswahl an Christbaumschmuck, aber auch an Vasen, Glasgeschirr oder Glasdekoration zu kaufen gibt. Die Kunstglasbläser und Kunstglasbläserinnen arbeiten bis Ladenschluss und Gäste erleben, wie ein Orchideenstab, ein filigraner Vogel oder ein freches Teufelchen entstehen. 

Wer möchte und mindestens sieben Jahre alt ist, kann sich selbst ausprobieren und unter fachkundiger Leitung selbst eine eigene Traumkugel an der offenen Flamme blasen. Pro Person kostet das zehn Euro. Die Glasbläser geben natürlich genaue Anweisungen, wann und wie stark man blasen muss. Auch die Farbgestaltung des Glases können sich die Gäste aussuchen.

Glaskugeln in einer Werkstatt
Wer möchte, kann sich selbst im Glasblasen ausprobieren. Bildrechte: MDR/Isabelle Fleck

Wer noch tiefer in die Geschichte des Lauschaer Glases eintauchen möchte, dem sei auch die Multimedia-Show im sogenannten Elias-Theater in der Hütte empfohlen. Der Film dauert etwa zwölf Minuten und entführt die Zuschauerinnen und Zuschauer ins Jahr 1853. In die Zeit als in Lauscha die erste Glashütte entstand. Simon Karl Greiner erfand 1948 die "Märbel", die Glasmurmel. Sein Vetter Elias Greiner Vetters Sohn baute dann extra für deren Herstellung die Farbglashütte Lauscha. Die Show begleitet Elias bei einer fabelhaften Reise durch die Zeit und die Lauschaer Erfindungen. Von der Märbel über den gläsernen Christbaumschmuck bis hin zum menschlichen Glasauge.

Eine Empfehlung von Bettina Ehrlich

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Farbglashütte Lauscha
Straße des Friedens 46
98724 Lauscha

Öffnungszeiten Hüttengalerie:
Montag bis Samstag: 10 bis ca. 14 Uhr

Eintritt: kostenlos

Öffnungszeiten Schauwerkstatt/Ladengeschäft:
Montag bis Samstag: 10 bis 17 Uhr
Sonn- und Feiertage: 11 bis 17 Uhr

Eintritt: kostenlos

Öffnungszeiten Elias-Theater:
Tägliche Vorführungen

Eintritt: 5 Euro, für Kinder unter 16 Jahren 4 Euro

Eisfeld: Gartenkeramik von Dominik Luck

Farbenfrohe Pflanzgefäße, dezente Deko-Kugeln oder traumhaft schöne Vogeltränken aus Keramik sind das Metier von Kunsthandwerker Dominik Luck. Vor zehn Jahren hat sich der gelernte Tischler aus Eisfeld in Südthüringen mit seiner Keramikkunst selbständig gemacht. In der Nähe des Volkshauses in der Innenstadt hat er sein kleines Atelier. Mittlerweile besitzt er zwei Brennöfen, in denen er seine Kunstwerke haltbar macht.

Lucks Gartenkeramik ist winterfest. Die meisten Stücke entstehen in sogenannter Aufbautechnik. Manchmal setzt sich der Kunsthandwerker aber auch an die Töpferscheibe. Aktuell arbeitet Dominik Luck besonders gern mit Treibholz. Er kombiniert das von der Natur geformte Holz mit seiner Keramik. Das Holz sammelt er selbst. Oft an der nahegelegenen Werra oder auch mal im Urlaub am Bodensee.

Dekorative Gartenkeramik
Kunsthandwerker Dominik Luck fertigt winterfeste Keramik für den Garten an. Bildrechte: Dominik Luck

Besucher können zu den Öffnungszeiten jederzeit vorbeischauen und beim Entstehen der Kunstwerke zuschauen. Auch Extrawünsche werden erfüllt. Wer möchte, kann sogar mit Ideen für eine Eigenkreation kommen. Luck versucht sie dann zusammen mit den Kunden umzusetzen. Wer am Wochenende ins Eisfelder Keramik-Atelier schauen möchte, sollte sich zuvor am besten telefonisch bei Dominik Luck melden. Wer für Gartenliebhaber ein ausgefallenes Geschenk sucht, wird auf jeden Fall fündig.

Eine Empfehlung von Bettina Ehrlich

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Töpferei Dominik Luck
Am Volkshaus 34
98673 Eisfeld

Öffnungszeiten Werkstatt:
Montag bis Freitag: 9 bis 17 Uhr

Weimar: Hüte und Haute Couture von Claudia Köcher

Hinter den "Zwillingsnadeln" in der Weimarer Windischenstraße steckt ein wunderbar kreativer Kopf. Claudia Köcher ist Designerin, Hutmacherin und Künstlerin. Bei ihr können die Kunden Hüte aller Art erstehen – von der einfachen Baskenmütze über den Cocktailhut bis hin zu Federschmuck und Haut Couture. Neu im Programm sind ihre aufwendigen Aufnäher mit Stickereien.

Hutmacherin Claudia Köcher steht in ihrem Geschäft.
Die Modistin Claudia Köcher stellt in Weimar moderne Hüte auf traditionelle Weise her. Bildrechte: Claudia Köcher

Im Laden stehen eine Nähmaschine und es liegen Stoffballen in den Regalen. Hier wird anprobiert und Maß genommen. Es werden Hüte geweitet und Haarreifen angepasst.

Eine Empfehlung von Cornelia Mauroner

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Die Zwillingsnadeln – Atelier und Store
Windischenstraße 29
99423 Weimar

Öffnungszeiten:
Donnerstag und Freitag: 13 bis 18 Uhr
Samstag: 11 bis 15 Uhr

Weimar: Handgemachte Keramik von Ute Raabe

"Dieser Laden ist ein Traum für alle, die handgemachte Keramik lieben." So steht es in einer Bewertung im Internet. Tatsächlich findet man im "Keraminka" bei Ute Raabe die besonderen und einzigartigen Stücke. Seit 2003 gibt es das Keramik-Atelier in der Weimarer Windischenstraße. Es ist ein kleiner Verkaufsraum, an dem die Werkstatt anschließt.

Keramikkünstlerin Ute Raabe töpfert an der Drehscheibe.
Der Weimarer Töpferin Ute Raabe kann man in ihrem Atelier über die Schulter schauen. Bildrechte: MDR/Cornelia Mauroner

Bei offener Tür sitzt dort die Künstlerin an der Drehscheibe und arbeitet am nächsten Stück. Sie formt den Ton, stempelt die Motive, henkelt, malt und glasiert. In den Regalen sehen Vasen, Becher und Tassen. Ute Raabe lässt sich regelmäßig über die Schulter schauen.

Eine Empfehlung von Cornelia Mauroner

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Keraminka Ute Raabe
Windischenstraße 29
99423 Weimar

Öffnungszeiten:
Donnerstag: 10 bis 18 Uhr

Kultur

Ein Regenschirm hängt in einem herbstlichen Baum. 4 min
Bildrechte: IMAGO / Bihlmayerfotografie
4 min

Annelies Pennewitz fertigt seit fast 60 Jahren in Weimar Schirme in Handarbeit an – und restauriert auch historische Stücke. Katrin Engelhardt hat die Schirmmacherin in ihrer Werkstatt besucht.

MDR KULTUR - Das Radio Di 17.12.2024 06:00Uhr 04:00 min

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Behrungen: Klassiker und Originelles aus Filz von Evi Wilhelm

In ihrer Filzwerkstatt zaubert Evi Wilhelm Originelles aus bunter Wolle: ob Eierwärmer oder Blumentöpfe, Haarspangen oder Spardosen. Aktueller Renner sind Thüringer Rostbratwürste im Brötchen, als Anhänger oder für die Spielküche. Dazu filzt sie Klassiker wie warme Hausschuhe oder Sitzkissen.

Filz in verschiedenen Farben
In der Werkstatt von Evi Wilhelm am Rande des Thüringer Waldes kann man in Kursen das Filzen erlernen. Bildrechte: Colourbox.de

In der Werkstatt kann man ihr dabei zuschauen – am besten vorher anrufen. An den ersten drei Adventswochenenden ist Evi Wilhelm beim Historischen Weihnachtsmarkt auf der Wartburg zu finden.

Eine Empfehlung von Ruth Breer

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Filzwerkstatt Wollzauber
Kleine Keh 2
98631 Grabfeld
OT Behrungen

Öffnungszeiten:
Nach telefonischer Terminvereinbarung

Kurse:
Auf Anfrage für Gruppen mit 4 bis 6 Personen

Creuzburg: Geschirr aus Keramik von Gottfried Naumann

Seit mehr als 30 Jahren arbeitet Töpfermeister Gottfried Naumann an einem besonderen Ort: Seine Werkstatt befindet sich im ehemaligen Marstall der Creuzburg, einer Schwesterburg der Wartburg.

Die Creuzburg im Wartburgkreis im Winter.
Die Töpferei von Gottfried Naumann befindet sich seit über 30 Jahren auf der Creuzburg. Bildrechte: Peter Baum

Auf der Drehscheibe fertigt er Gefäße für den täglichen Gebrauch, ob Vase, Butterdose, Becher oder Krug. Die Glasuren in Blau- und Erdtönen sind selbst entwickelt. Die Töpferei ist werktags geöffnet. Am 14. und 15. Dezember 2024 findet auf der Creuzburg ein mittelalterlicher Weihnachtsmarkt statt.

Eine Empfehlung von Ruth Breer

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Töpferei Gottfried Naumann
Auf der Creuzburg
99831 Amt Creuzburg

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 12 bis 18 Uhr
Samstag: 12 bis 17 Uhr

Keula/Mühlhausen: Töpfern mit Ulrike Baumann

Die Töpferei am Lindenanger 7 in Keula im Kyffhäuserkreis ist immer mittwochs geöffnet. Ab 16 Uhr können aus Ton Kunstwerke selbst entworfen, geformt und nach dem Ofenbrand auch selbst bemalt werden. Inhaberin Ulrike Baumann hilft beim Modellieren und Gestalten. Wegen des Ofenbrandes müssen alle Künstler noch einmal wiederkommen. Im Herbst entstehen vor allem Wichtelfiguren, Übertöpfe und Tischdekorationen. Neuer Trend: Eisenbahnen aus Keramik.

Zwei Frauen töpfern in einer Keramik-Werkstatt
In Keula im Kyffhäuserkreis kann man in der Töpferei von Ulrike Baumann selbst kreativ werden. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Im Handgemacht-Laden von Ulrike Baumann in der Linsenstraße 23 in Mühlhausen gibt es Keramik, Tee, Wein, Gin, Obstler und Kräuter aus der Region sowie Makramee. Geöffnet ist immer Freitag und Samstag von 10 bis 18 Uhr.

Eine Empfehlung von Claudia Götze

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Töpferei Ulrike Baumann
Lindenanger 7
99713 Keula

Öffnungszeiten:
Mittwochs: ab 16 Uhr

Handgemacht-Laden
Linsenstraße 23
99974 Mühlhausen

Öffnungszeiten:
Freitag und Samstag: 10 bis 18 Uhr

Michael Geyer 4 min
Bildrechte: MDR/Isabelle Fleck

Heiligenstadt: Holzkunst und Schwibbögen von Helmut Hoppe

In Rengelrode im Eichsfeld entstehen kleine Kunstwerke, die an Schwibbögen aus dem Erzgebirge erinnern. In der Manufaktur Eichsfelder Holzkunst werden aus mehr als 200 Einzelteilen typische Eichsfelder Motive aus Holz entworfen. Nach dem persönlichen Gespräch mit dem Kunden entsteht der erste Entwurf. Wenn dieser den Vorstellungen entspricht, beginnt die handwerkliche Arbeit.

Zuerst wird der typische Eichsfelder-Bogen als Grundbogen aufgebaut und die Elektronik eingebracht. Im Anschluss werden die Einzelteile, maßgeblich, mit einem CNC-Laser geschnitten und graviert. Als nächster Arbeitsschritt folgt das Schleifen, danach das Beizen ausgewählter Teile. Nun werden alle, auch noch so filigranen Einzelteile passgenau zusammengefügt und geklebt.

Blick in einn Raum, in dem Holzkunst zum Verkauf steht.
Handgemachte Bögen und typische Eichsfelder Motive aus Holz gibt es in der Manufaktur in Heilbad Heiligenstadt. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Alles individuell. In der kleinen Werkstatt von Helmut Hoppe im Heiligenstädter Ortsteil Rengelrode herrscht ein Hauch erzgebirgischer Handwerkskunst. "Inspiration ist das Erzgebirge auf jeden Fall", sagt der Maschinenbauingenieur. Engel- und Bergmannsmotive sucht man aber vergebens auf den Eichsfelder Bögen. Hoppes Bögen zeigen beispielsweise Fachwerkhäuser, Kirchen, Türme, Burgen, Mühlräder, Traktoren, aber auch Jagdszenen mit Hochsitz, Hirschen, Wildschweinen und Rehen.

Eine Besonderheit der Eichsfelder-Bögen ist die Möglichkeit, ihn einerseits voll zu beleuchten oder der Stimmung entsprechend zu dimmen. Es ist aber Helmut Hoppe wichtig, dass die Eichsfelder-Bögen auch unbeleuchtet als 3D-Motiv mit Wiedererkennungswert des Motives wirken.

Ein fertiger Lichterbogen und ein Mann mit dem dazugehörigen Entwurf auf Papier
Die Eichsfelder Bögen erinnern an Schwibbögen aus dem Erzgebirge. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

In gemütlicher Atmosphäre werden die Kundengespräche in der kleinen Holzkunst-Scheune in Rengelrode geführt. Dort kann der Kunde auch Holzkunst aus dem Erzgebirge, Südtirol und natürlich in eigener Werkstatt gefertigte Produkte bestaunen und erwerben.

Eine Empfehlung von Claudia Götze

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Eichsfelder Holzkunst - Helmut Hoppe
Dorfstraße 15
37308 Heilbad Heiligenstadt
OT Rengelrode

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 10 bis 18 Uhr
Samstags: 10 bis 16:30 Uhr 
sowie Termine nach Vereinbarung

Redaktionelle Bearbeitung: vp

Weihnachten und Advent

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | MDR KULTUR am Morgen | 22. Dezember 2024 | 07:15 Uhr

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