Kulturelle Ausflugsziele Wohin am Wochenende? Tipps für Gotha, Wernigerode und Annaberg-Buchholz

Das kühlere Wetter macht Wandern wieder angenehmer und auch die ersten Blätter an den Bäumen beginnen sich zu färben. Wie wäre es jetzt mit einem Ausflug in den Harz? Der hat auch kulturell viel zu bieten, von Schlössern und Burgen bis zu Höhlen, Kirchen oder Museen. Besonders märchenhaft ist das Schloss Wernigerode mit einem Architektur-Mix vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Sie können am Wochenende zum Schloss hinaufwandern, die Innenräume erkunden und später im Innenhof zwischen plätscherndem Brunnen einen Kaffee trinken.

Empfehlenswert ist auch ein Besuch des Harzmuseums in Wernigerode. Hier wird die Geschichte der Region und ihrer Handwerkskunst erzählt, Fossilien, Steine und Mineralien ausgestellt sowie die Besonderheit der Harzer Tier- und Pflanzenwelt vermittelt. An diesem Wochenende startet auch die Sonderausstellung "Heine im Harz", rund um die berühmte literarische Wanderung von Heinrich Heine. Vielleicht bekommen Sie ja auch Lust, auf dem Heinrich-Heine-Weg bis zum Brocken hinaufzuwandern.

Die Klimakrise macht auch vor den Ökosystemen Thüringens nicht Halt. In der Ausstellung "SOS Grünes Herz" wird dieses Problem von vielen Seiten beleuchtet: Naturräume werden in großen Modellen dargestellt, die zum Beispiel Schäden durch Landswirtschaft und Industrie sowie das Artensterben visualisieren. Außerdem geht es um die hitzig geführten Debatten – sei es über die Formen des Protests oder auch über Windkraft, gegen die in Thüringen einige Mythen im Umlauf sind. Interaktive Stationen widmen sich auch dem vielbeschworenen CO2-Fußabdruck. Mit einer Waage kann man messen, wie viel CO2 zum Beispiel verbraucht wird, um 100 Gramm Reis oder 100 Gramm Rindfleisch zu produzieren. Ein Computer errechnet sogar den persönlichen CO2-Abdruck der Besucher*innen.

Die Ausstellung findet in den Räumen des Herzoglichen Museums statt, das Teil des beeindruckenden Ensembles von Schloss Friedenstein ist. Schloss und Park sind an sich schon ein lohnenswertes Ausflugsziel – und das lässt sich mit dem Museumsbesuch auch noch geschickt verbinden. Denn bei Exkursionen in den Schlosspark zeigen die Ausstellungsmacher*innen ganz konkret, wie zum Beispiel die großen alten Parkbäume mit dem Klimawandel zu kämpfen haben.

Museen, Theater und Kulturhäuser stellen in den Schulferien immer wieder großartige Angebote auf die Beine, um Schüler*innen sinnvoll zu beschäftigen und ihnen Wissen zu vermitteln. Stellvertretend sei hier die Manufaktur der Träume in Annaberg-Buchholz genannt, die in den bevorstehenden Herbstferien Programme für zwei Altersgruppen anbietet: Jüngere Ferienkinder gehen auf die Suche nach einem Kobold, der sich im Museum versteckt hat. Die Größeren lernen in einer Kreativführung "Geschichten aus dem Erzgebirge" kennen.

Wenn Sie das Wochenende nutzen möchten, um die Kinder für eine Führung oder einen tollen Workshop in den Herbstferien anzumelden, dann finden Sie bei uns Empfehlungen für die Ferien in Ihrer Region. Oder fahren Sie am Wochenende einfach schon mal mit der Familie nach Annaberg-Buchholz. Die Manufaktur der Träume hat eine große, moderne Ausstellung zum Kunsthandwerk im Erzgebirge – und ist jetzt nicht so voll wie in der Vorweihnachtszeit.

Herbst ist, wenn man wieder ohne schlechtes Gewissen faul auf der Couch liegen kann. Sollten Sie diesen Programmpunkt auch in Ihr Wochenende einbauen wollen, habe ich einen Tipp: Die Superhelden-Serie "The Umbrella Academy" verabschiedet sich mit einer großartigen letzten Staffel. Die Adoptivgeschwister, die in ihrer Kindheit ohne Liebe auf der "Umbrella Academy" gedrillt und abgerichtet wurden, um Superkräfte zu entwickeln, finden sich hier zunächst in einem ganz unheldenhaften Leben wieder – als Lieferwagenfahrer, Vorstadtmutter oder Stripper. Gott sei Dank wartet wieder eine Apokalypse, die es zu verhindern gilt. Die Sieben bekommen ihre Kräfte zurück und müssen es mit der Untergrundgruppierung der "Hüter" aufnehmen, die mit Hochdruck am Weltuntergang arbeitet.

Die Serie nimmt nicht alle Fäden der Vorgängerstaffeln wieder auf, findet aber ein rundes, durchgeknalltes Ende. Es geht um die philosophische Frage, wie das eigene Leben in einer alternativen Wirklichkeit wäre – unendlich viele Zeitlinien sind hier durch ein U-Bahn-System miteinander verbunden. Neben den gewohnt absurden Einfällen, überzogener Action und witzigen Dialogen ist es nun aber auch Zeit, mit allem aufzuräumen, mit dem Zeitlinien-Chaos ebenso wie mit den kaputten Geschwisterbeziehungen. Der familiäre Showdown findet dabei passenderweise unterm Weihnachtsbaum statt. Superhelden sind eben auch nur Menschen.

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Quellen: MDR Fernsehen vom 18.09.2024, #HinReisend, MDR KULTUR – Das Radio am 29.04.2024, MDR Sachsen-Anhalt vom 13.09.2024, MDR Thüringen vom 22.04.2024