Kulturelle Ausflugsziele Wohin am Wochenende? Tipps für Zwickau, Westgreußen und Ausflüge entlang der Unstrut

Der Sommer scheint nochmal einen richtigen Endspurt hinzulegen. Bei den aktuellen Temperaturen kaum vorstellbar, soll er sich dennoch demnächst dem Ende zuneigen. Wer weiß, vielleicht ist es für dieses Jahr das letzte hochsommerliche Wochenende. Und das will genossen werden, am besten an der frischen Luft – und natürlich mit etwas Kultur. Inspiration dafür bekommen Sie wie immer mit diesen Tipps.

Das Wetter bietet sich bestens an, um das Sommerurlaubs-Feeling etwas zu verlängern. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Kurztrip in die Toskana? Dafür müssen Sie gar nicht bis nach Italien reisen, sondern nur an die Unstrut. Denn hier liegt die "Toskana des Nordens" – so wird die malerische Region genannt, wo sich der Fluss durchs Thüringer Becken und Teile Sachsen-Anhalts schlängelt. 

Mit Weinbergen, romantischen Städten und schöner Natur mutet das Unstruttal mediterran an. Entlang des Flusses können Sie Burgen und Schlösser entdecken oder geschichtsträchtige Orte wie Mühlhausen, Memleben oder Freyburg erkunden. Letzter lädt an diesem Wochenende zum traditionsreichen Winzerfest – da können Sie gleich auf Ihren Toskana-Kurzurlaub anstoßen.

Freilichtmuseen sind hervorragend, um einen Ausflug an der frischen Luft mit Kultur zu verbinden. Im Freilichtmuseum Funkenburg können Sie zum Beispiel tief in die Geschichten Thüringens eintauchen und die deutschlandweit einmalige Rekonstruktion einer germanischen Wehrsiedlung erkunden. Sie stammt aus dem 2. Jahrhundert vor Christus, wurde in den 70er-Jahren bei Ausgrabungen entdeckt und archäologisch erforscht. Heute sind hier rekonstruierte Wohnhäuser und Werkstätten zu besichtigen sowie Lehmkuppelöfen und andere Arbeitsgeräte der Germanen. 

Den "Tag des offenen Denkmals" am Sonntag feiert das Museum übrigens nicht nur mit erlebbarer Geschichte, sondern auch mit freiem Eintritt. Sie kennen das Freilichtmuseum bereits zu gut oder es ist Ihnen zu weit weg? Meine Kolleg*innen haben sehenswerte Denkmäler zusammengetragen, die am Sonntag in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt für Sie öffnen. 

Statt in die Zeit der Germanen können Sie in Zwickau "Zurück in die Zukunft" reisen. Das Theater Plauen-Zwickau lädt zu einer spielerischen Zeitreise durch die sächsische Automobilgeschichte ins August-Horch-Museum. Das interaktive Stück geht dabei der Frage nach: Was wäre, wenn zu DDR-Zeiten in Zwickau der leistungsstarke Trabant P 603 in Produktion gegangen wäre? Den Prototypen dafür gab es schon, allerdings verhinderte ihn Erich Honecker. So wurde daraus der "Golf" in der Bundesrepublik.

In dem interaktiven Theaterstück sollen Sie nun versuchen, diese verpasste Chance doch noch Realität werden zu lassen. In Gruppen spielen Sie sich durchs Museum, sehen verschiedene Theaterszenen und dürfen mitbestimmen, was passiert. Dabei wandeln Sie durch die Ausstellungsräume, treffen auf historische Figuren und sammeln mit richtigen Antworten Punkte für Ihre Gruppe. Mal eine etwas andere Form, Theater zu erleben. Am Samstag feiert das Stück Premiere, weitere Aufführungen gibt es Sonntag.

Und zum Schluss habe ich eine Reiseempfehlung für Sie: Waren Sie schon mal in der Eifel, genauer im beschaulichen Hengasch? Gut, der Ort ist fiktiv und Handlungsort der Kultserie "Mord mit Aussicht", aber dennoch immer eine Reise wert. Die unterhaltsame Serie mit ihren bizarren Kriminalfällen und liebevollen Charakteren um Kommissarin Sophie Haas entführt in das idyllische Eifel-Dörfchen mit seinen eigensinnigen Bewohnerinnen und Bewohnern. Das Schauspiel-Trio Caroline Peters, Bjarne Mädel und Maike Droste brillierte als Ermittler-Team in insgesamt drei Staffeln, gekrönt 2015 mit einem Spielfilm.

Vor zwei Jahren gab es die Neuauflage mit neuem Ermittler-Team. Einige Nebenfiguren blieben: ob neugierige Hausfrau Heike Schäffer, Gynäkologe Dr. Bechermann oder der mürrische Hans Zielonka, ehemaliger Polizist und Hengascher Urgestein. Die Meinungen dazu, ob die neue Staffel an die Kultserie anknüpfen konnte, waren gespalten, dennoch blieb sie nicht ohne Erfolg: Mittlerweile ermitteln Kommissarin Marie Gabler und die Dorfpolizisten Heino Fuß und Jennifer Dickel bereits in der fünften Staffel. Der zweite Teil ist seit dieser Woche in der ARD Mediathek zu sehen. Und wenn Sie dem neuen Team nichts abgewinnen können: Auch die ersten drei Staffeln sind verfügbar.

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