100 Jahre MDR-Sinfonieorchester und MDR-Rundfunkchor Drittes Kapitel: Neuanfang und Wiederaufbau in der DDR
Hauptinhalt
1945–1958
Nach Kriegsende fanden sich auch Musiker des LSO wieder in Leipzig ein, und sie kamen zusammen, um "ihr" Orchester neu zu gründen. In erstaunlich kurzer Zeit gelang es, eine hinreichende Anzahl von Musikern zusammenzubringen und erste Konzerte zu spielen. Der Wille, das Musikleben wieder aufzubauen, war groß. Aber wieder war die materielle Sicherung des Orchesters sehr schwierig, und wieder kam der Rundfunk unterstützend zu Hilfe: Im Herbst 1945 wurde die Mitteldeutsche Rundfunkgesellschaft gegründet und am 1. August 1946 wurden die Musiker des LSO durch den Sender Leipzig übernommen. Es entstanden gleich zwei Rundfunkorchester, die später durch weitere Klangkörper ergänzt wurden.
Man zögerte nicht: das erste Konzert fand am 27. August 1946 statt, auf dem Programm u. a. die deutsche Erstaufführung von Schostakowitschs 6. Sinfonie.
Wie dem LSO erging es auch dem Chor: Man fand sich nach dem Krieg zusammen und wollte den Chor wieder ins Leben rufen: 1946 begann er als Kammerchor des Senders Leipzig, kurz darauf als Rundfunkchor Leipzig seine Geschichte als einer der besten Rundfunkchöre in Deutschland. Schon 1949 kam es zur Zusammenarbeit der Sängerinnen und Sänger mit Herbert Kegel, der seine Vorliebe für das Vokale später als Chef von Chor und Orchester zum Alleinstellungsmerkmal entwickelte.