Schwarz-Weiß-Foto des Großen Rundfunkorchesters mit seinem Dirgenten Adolf Fritz Guhl.
Das Große Rundfunkorchester (GO) mit seinem Dirgenten Adolf Fritz Guhl im Jahre 1966 zu seinem 20-jährigen Bestehen. Bildrechte: Archiv MDR-Sinfonieorchester

1946–1991 Das Große Rundfunkorchester (GO)

Gleich nach dem Krieg stellte der Sender das sogenannte "Rundfunkorchester" zusammen, das zunächst von Kapellmeister Fritz Schröter und ab dem 1. August 1947 von Rolf Kleinert geleitet wurde. Bei der Übernahme des Leipziger Sinfonieorchesters durch den Sender wurde eine Hälfte von dessen Musikern in das Rundfunkorchester aufgenommen, die anderen bildeten die Basis für das neue Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig (RSOL).

1977 ging das Rundfunk-Unterhaltungsorchester im "Großen Rundfunkorchester Leipzig" aus organisatorischen Gründen auf. Bei Bedarf wurden Musiker aus dem Orchester zu Produktionen der Unterhaltungsmusik herangezogen. Zeit seines Bestehens widmete sich das "GO" in Abgrenzung zum ROSL - höchst erfolgreich dem populäreren "klassischen" Orchesterrepertoire. Die Konzertreihe "Zauber der Musik", die 1957/58 ins Leben gerufen wurde, war untrennbar mit dem "GO" verbunden.

Auch die Liste der Schallplatten, die das Große Rundfunkorchester eingespielt hat, ist beachtlich. Vor allem waren es Gesamteinspielungen von Operetten, die auf den Produktionsplänen standen.

Die Einspielungen des Großen Rundfunkorchesters

1948   
Eduard Künneke: Glückliche Reise

1951   
Johann Strauß: Der Zigeunerbaron
Oskar Nedbal: Polenblut
Emmerich Kálmán: Die Czardasfürstin
Johann Strauß: eine Nacht in Venedig

1952   
Chr. W. Gluck: Der Trunkenbold
Carl Zeller: Der Vogelhändler
Jacques Offenbach: Die lockere Odette

1953
Franz Léhar: Die lustige Witwe
Franz Schubert: die Verschworenen
Johann Schenk: Der Dorfbarbier
Franz Schubert: Der Zwillingsbruder

1954   
Emmerich Kálmán: Gräfin Maritza

1957  
Jacques Offenbach: Ein Ehemann vor der Tür
Johann Strauß: Jabuka

1962   
Domenico Cimarosa. Der Operndirektor
Franz Lehár: Zigeunerliebe

1963
Gaetano Donizette: Der Liebestrank
Chr. W. Gluck: Die Pilger von Mekka

1964
Chr. W. Gluck: Iphigenie auf Tauris

1965
Gioacchino Rossini: der Barbier von Sevilla
Carl Maria von Weber: Abu Hassan

1966   
Eduard Künneke: Die lockende Flamme
Franz von Suppé: Boccaccio

1968
Conny Odd: Irene und die Kapitäne

1969
Richard Heuberger. Ein Opernball

1972
André Grétry: Das Musterehepaar

1977
Giovanni Pergolesi: La serva padrone
W.A. Mozart: Bastien und Bastienne

1982
Vincenzi Bellini:  I Capuleti e i Montecchi

Zu Beginn der 90er Jahre spielte das GO noch anderthalb Spielzeiten bis zum 31.12.1991 unter dem Namen RadioPhilharmonie Leipzig. Die Pläne des jungen MDR sahen zwei Orchester nicht vor, und so wurden letztendlich 1992 "GO" und RSOL zum MDR-Sinfonieorchester fusioniert.

Aufgrund der Vielzahl von Spielstätten im Mitteldeutschland, die der MDR bespielen wollte und der Zahl an Anrechtsreihen in- und außerhalb des Sendegebietes, spielte das Orchester bis zur Saison 2001/2002 in zwei Formationen: unter den Bezeichnungen MDR Kammerphilharmonie und MDR SINFONIEORCHESTER.

Die Dirigenten des Großen Rundfunkorchesters