Schwarz-Weiß-Porträt des Dirigenten Heinz Rögner
Heinz Rögner Bildrechte: Archiv MDR-Sinfonieorchester

Dirigent Heinz Rögner

Chefdirigent des Großen Rundfunkorchesters ("GO") von 1958 bis 1962

Schwarz-Weiß-Porträt des Chefdirigenten Heinz Rögner.
Dirigent Heinz Rögner (1929–2001). Bildrechte: Archiv MDR-Sinfonieorchester

Heinz Rögner war seit 1955 ständiger Gast als Dirigent und Pianist bei Radio DDR, ehe er 1958 Chefdirigent des Großen Rundfunkorchesters wurde. Er hatte zuvor während seiner Auslandsreisen nach Ungarn, Rumänien und in die Schweiz sehr vielfältige Erfahrungen sowohl als Dirigent als auch als Pianist sammeln können.

Sowohl im Opern- als auch im Konzertrepertoire bewegte er sich stilistisch wie klanglich souverän. Von den Musikern wurde er deswegen sehr geschätzt, ebenso wegen seines präzisen, unmissverständlichen Dirigats und seiner großen Aufrichtigkeit.

Zauber der Musik

Schwarz-Weiß-Foto des Programmzettels von 1959.
Programmzettel von 1959 zu einem der ersten Konzerte "Zauber der Musik" in der Leipziger Kongresshalle. Bildrechte: Archiv MDR-Sinfonieorchester

Mit dem "Zauber der Musik" entwickelte Heinz Rögner im Frühjahr 1959 zusammen mit Rundfunkredakteur Manfred Nitschke eine hervorragend besuchte Konzertreihe. Repertoireschwerpunkte waren Oper, Operette, Ouvertüren, Märsche, Walzer, Potpourris, Suiten, sinfonische Tänze, Solokonzerte bis hin zum Lied.

Bekanntes überwog dabei und das Unbekannte wurde "bekömmlich" serviert. Zeitlich waren die Kompositionen in etwa zwischen Mozart und Britten angesiedelt, wobei Rögners persönliche Vorliebe vor allem der Spätromantik galt, etwa Werken von Bruckner, Reger oder Mahler.

Die Reihe erfreute sich so großer Beliebtheit, dass sie Rögners Nachfolger Adolf Fritz Guhl 1962 gern übernahm und weiterentwickelte. Da die Musikeranzahl des Großen Rundfunkorchesters oft für größere Produktionen nicht ausreichte, fusionierte es später mit dem Rundfunk Unterhaltungsorchester und hieß dann schlicht "Rundfunkorchester Leipzig". Für das Publikum blieb es nach wie vor das GO, wie es treu im Volksmund genannt wurde.

Klangbeispiele

Rögner als Dirigent

Luigi Nono:
La Victoire de Guernica (Gesänge nach Paul Eluard für gemischten Chor und Orchester)
RSO Leipzig, Rundfunkchor Leipzig, Heinz Rögner, Dirigent
Jörg-Peter Weigle, Choreinstudierung
Leipzig, Gewandhaus, 30. April 1986

Rögner als Pianist

Luigi Dallapiccola:
"Canti di prigionia" für Chor und Instrumente
Mitglieder von RSO und GO Leipzig, Rundfunkchor Leipzig, Herbert Kegel, Dirigent
Manfred Reinelt, Klavier; Heinz Rögner, Klavier
Leipzig, Nikolaikirche, 28. Juni 1956

Steckbrief

  • 1929 geboren am 16. Januar in Leipzig
  • 1935 Klavierunterricht
  • 1947 Studium der Fächer Klavier, Viola und Orchesterleitung bis 1951 an der Hochschule für Musik in Leipzig
  • 1951–1954 Solorepetitor und 2. Kapellmeister am Deutschen Nationaltheater in Weimar; hier war Hermann Abendroth sein Vorgesetzter, unter dem er viele Orchesterdienste leistete
  • 1954 Dozent für Dirigieren und Opernschule an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn-Bartholdy in Leipzig 
  • 1958–1962 Chefdirigent beim Großen Rundfunkorchester Leipzig als Nachfolger Herbert Kegels
  • 1962–1973 als GMD an die Staatsoper Unter den Linden in Berlin berufen
  • 1973–1993 Chefdirigent des Rundfunk Sinfonieorchesters und Rundfunkchor (ab 1975) Berlin
  • 1981 Ernennung zum Professor für Dirigieren an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin
  • 1993 Pensionierung, gefragter internationaler Gastdirigent und auch häufig beim MDR
  • 2001 gestorben am 10. Dezember, überraschend an einem Hirnschlag

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MDR KULTUR - Das Radio Di 27.02.2024 12:52Uhr 04:14 min

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