Was ist eigentlich aus den bosnischen Waisenkindern geworden? Zwei ihrer Erzieherinnen haben ihre Schützlinge in Sarajevo getroffen. Vier Lebensläufe ...
Während des Bosnienkrieges 1992 kamen mit einer russischen Transportmaschine 33 Waisenkinder und ihre Betreuerinnen und Betreuer in Zerbst auf dem Militärflughafen an. Vorausgegangen war eine dramatische Rettungsaktion, um die Kinder aus der umkämpften Stadt Sarajevo zu holen. Sie wurden sofort in umliegende Krankenhäuser und Waisenhäuser in Sachsen-Anhalt gebracht. Bildrechte: Elke Lindau
Während des Bosnienkrieges 1992 kamen mit einer russischen Transportmaschine 33 Waisenkinder und ihre Betreuerinnen und Betreuer in Zerbst auf dem Militärflughafen an. Vorausgegangen war eine dramatische Rettungsaktion, um die Kinder aus der umkämpften Stadt Sarajevo zu holen. Sie wurden sofort in umliegende Krankenhäuser und Waisenhäuser in Sachsen-Anhalt gebracht. Bildrechte: Elke Lindau
Constanze Wolf und Elke Lindau waren zwei der vielen Erzieherinnen, die damals in den sachsen-anhaltischen Kinderheimen arbeiteten. Sie haben die Kinder 5 Jahre lang mit all ihrer Liebe umsorgt und ihnen ein wohlbehütetes Zuhause auf Zeit gegeben. Bildrechte: OPEN hous media
1997 verlangte die bosnische Regierung die Rückreise der Kinder. Die Kleinen mussten nach 5 behüteten Kinderjahren in den Heimen in Sachsen-Anhalt nach Bosnien zurück - in ein vom Krieg gezeichnetes Land. Bildrechte: OPEN hous media
Vermina Kazaferovic ist eines der damals geretteten Waisenkinder aus Sarajevo. Heute hat sie eine eigene Familie, etwas, was sie immer vermisste. Sie ist dankbar für die Zeit in Deutschland und bewahrt ihre Erinnerungen und Bilder auf wie einen Schatz. Bildrechte: OPEN hous media
Lätzchen, ein blaues Täschchen, ein Eis in der Hand: Vermina rundum glücklich - damals in Deutschland. Bildrechte: Elke Lindau
Vermina ist heute Musikpädagogin und arbeitet selbst mit Kindern. Sie will den Kleinen Zuwendung schenken und sie für die Schwierigkeiten des Lebens stark machen.Bildrechte: OPEN hous media
Dragan Sandrac hat eine Leidenschaft Mathematik. Doch sein Mathematikstudium in Bosnien musste er aufgeben. Er konnte sich die Studiengebühren nicht leisten und arbeitet nun in gleich mehreren Jobs in einer Bäckerei und einem Café. Seine Kolleginnen dort sind für ihn wie eine Familie.Bildrechte: OPEN hous media
Dragan, zweiter von rechts, damals in Sachen-Anhalt im Kinderheim. Bildrechte: Elke Lindau
Dragan besucht nach langer Zeit noch einmal das Kinderheim Bjelave in Sarajevo. Von hier wurden die Waisenkinder während des Krieges 1992 in einer dramatischen Rettungsaktion nach Sachsen-Anhalt gebracht. 1997 kam Dragan nach Bjelave zurück und verbrachte dort den Rest seiner Kindheit hier.Bildrechte: OPEN hous media
Armin Stankovic, einer der Waisenjungen, die 1992 in Zerbst auf dem Flughafen ankamen, arbeitet heute bei einer Bank. In seiner Freizeit arbeitet er leidenschaftlich als Fußballtrainer im SOS-Kinderdorf, in dem er nach seiner Rückkehr nach Bosnien aufwuchs. Er will etwas von der Zuwendung, die ihm zuteil wurde und seinen Erfahrungen an benachteiligte Jugendliche weitergeben.Bildrechte: OPEN hous media
Armin, hier in der unteren Reihe ganz links, damals im Waisenhaus in Sachen-Anhalt.Bildrechte: Elke Lindau
Dragana Seferovic-Pilav ist Roma und war eines der Waisenkinder, das seine Kindheit in Schönebeck verbracht hat. Das Energiebündel hat es als einzige Roma des Landes zu einer Karriere als Balletttänzerin gebracht. Das Tanzen musste sie aus gesundheitlichen Gründen nach der Geburt ihres zweiten Kindes aufgeben.Bildrechte: OPEN hous media
Dragana damals in Deutschland.Bildrechte: Elke Lindau
Mit ihrem Mann Serim hat sie eine Familie gegründet. Sie leben einen liberalen europäischen Islam. Die selbstbewusste junge Frau teilt sich mit ihrem Mann die Hausarbeit und führt mit ihm gemeinsam eine Taek-wondo Schule.Bildrechte: OPEN hous media
Eine Gruppe von Magdeburgern will die Kinder nach Deutschland holen. Der Landtagsabgeordnete Jürgen Angelbeck reist vorab nach Sarajevo, um Verhandlungen zu führen. Hier im Juli 1992 am Flughafen in Sarajevo bei der Vorbereitung der Rettungsaktion. Bildrechte: Jürgen Angelbeck
Eine Gruppe von Magdeburgern will die Kinder nach Deutschland holen. Der Landtagsabgeordnete Jürgen Angelbeck reist vorab nach Sarajevo, um Verhandlungen zu führen. Hier im Juli 1992 am Flughafen in Sarajevo bei der Vorbereitung der Rettungsaktion. Bildrechte: Jürgen Angelbeck
Es gelingt ihm, von der serbischen Armee einen Passierschein für die Heimkinder zu bekommen.Bildrechte: Jürgen Angelbeck
Das fast Unmögliche gelingt: Die Kinder dürfen ausreisen. Im August 1992 werden sie mit Bussen von Sarajevo zum Flughafen nach Split gebracht. Bildrechte: OPEN house media
Unterwegs wird der Bus von Heckenschützen attackiert. Zwei der Kinder werden getötet.Bildrechte: OPEN house media
Ankunft des russischen Transport-Flugzeuges mit den Kindern auf dem Militärflughafen in Zerbst. Die Kinder werden medizinisch versorgt und in sachsen-anhaltische Waisenhäuser gebracht.Bildrechte: OPEN house media
Die Aktion bekommt mediale Aufmerksamkeit.Bildrechte: OPEN house media
BILD am Sonntag–Schlagzeile am 9. August 1992: "Gerettet!" Die Kleinkinder und Säuglinge kommen traumatisiert und unterernährt, teilweise ohne Namen in Sachsen-Anhalt an.Bildrechte: Bildzeitung
Endlich Frieden! In den Kinderheimen in Sachsen-Anhalt werden die Kleinen fünf Jahre lang liebevoll umsorgt. Sie lernen deutsch und bosnisch, verbringen dort eine glückliche Kindheit. Viele Menschen spenden Kleidung und Spielzeug.Bildrechte: OPEN house media
Der Landtagsabgeordneter Karsten Knolle war an der Rettungsaktion beteiligt. Hier beim Essen zuhause in Sachsen-Anhalt mit einigen der geretteten Waisenkindern aus Sarajevo.Bildrechte: OPEN house media
20 Jahre später. Die Erzieherinnen Constanze Wolf und Elke Lindau in Sarajevo. Sie wollen ihre Schützlinge von damals wiedersehen. 1997 waren alle Kinder nach Bosnien zurückgekehrt.Bildrechte: OPEN house media
Sarajevo ist heute eine moderne und friedliche, aber geteilte Stadt. Auf der einen Seite der größere, überwiegend bosniakische Teil. Hier befindet sich der historische Kern Sarajevos mit kleinen Restaurants, Moscheen, orthodoxen und katholischen Kirchen. Auf der anderen Seite der dünner besiedelte, in der serbischen Landeshälfte gelegene Teil der Stadt.Bildrechte: OPEN house media
Mehr als 20 Jahre nach Kriegsende sind die Spuren der Kämpfe noch allgegenwärtig.Bildrechte: OPEN house media
Glückliches Wiedersehen nach 20 Jahren: Die Erzieherinnen aus dem Marienheim Schönebeck, Elke Lindau und Constanze Wolf, und der Organisator des Kindertransportes, Jürgen Angelbeck, mit den inzwischen erwachsenen Kindern in Sarajevo. Viele haben inzwischen eigene Kinder. Bildrechte: OPEN house media