#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 1. Juli

01. Juli 2022, 05:00 Uhr

1942: Erste Schlacht von El Alamein

Am 1. Juli 1942 beginnt die erste Schlacht von El Alamein während des Afrikafeldzugs. Das Afrikakorps der Wehrmacht unter Generalfeldmarschall Erwin Rommel trifft hier auf die 8. Britische Armee in Ägypten. Nach einem nahezu ungebremsten Siegeszug in Afrika erreichen die deutsch-italienischen Truppen Ende Juni El Alamein, die letzte britische Verteidigungsstellung vor Alexandria. Im Zeitraum vom 1. bis 31. Juli 1942 kommt es zu Gefechten, bei denen die Achsenmächte jedoch aufgrund der britischen Überlegenheit scheitern. Im Oktober 1942 beginnt die Zweite Schlacht von El Alamein, sie endet Anfang November 1942 mit einem Sieg der Briten und dem Rückzug der deutsch-italienischen Truppen nach Libyen. El Alamein bedeutet das Ende von Rommels Vormarsch in Afrika.

1993: Bergleute im Kaliwerk treten in Hungerstreik

Am 1. Juli 1993 beginnen zwölf Kumpel in Bischofferode in Thüringen einen Hungerstreik. Sie kämpften für den Erhalt des Kalibergwerks "Thomas Müntzer". Schnell schließen sich weitere Kumpel an: Aus zwölf werden 23, schließlich mehr als 40 Menschen, die aus Protest gegen die mögliche Schließung ihres Werkes über Wochen hungern. Insgesamt 81 Tage dauert die Aktion. Der Hungerstreik wird zum Symbol für den Kampf gegen die Privatisierungspolitik der Treuhand. Im Dezember 1993 schließt die Treuhand das Kaliwerk dann endgültig.


1996: Rechtschreibreform beschlossen

Am 1. Juli 1996 unterzeichnen die Kultusminister die Neuregelung zur Rechtschreibung. Die deutsche Bevölkerung ist von den neuen Regeln wenig begeistert. In der Übergangsphase bis 2005 wird heftig über die Reform gestritten und sogar zum Boykott aufgerufen. Der daraufhin gegründete Rechtschreibrat justiert nach und bringt die "reformierte Reform" auf den Weg, die seit 2006 gilt. Was kaum bekannt ist: Die große Rechtschreibreform von 1996 ist gewissermaßen eine DDR-Erfindung. Denn im Osten war man in Sachen Orthografie-Anpassung stets deutlich weiter gewesen als im Westen. Warum lesen Sie hier.

1997: Hongkong geht an China zurück

Am 1. Juli 1997 geht Hongkong an China zurück. Hongkong, übersetzt "Duftender Hafen", wird Anfang der 1840er Jahre britische Kolonie und entwickelt sich zu einer großen Handelsmetropole. 1982 beginnen Verhandlungen über eine Rückgabe zwischen Großbritannien und China. Es wird vereinbart, Hongkong im Jahr 1997 zurückzugegeben. Die Stadt wird zu einer Sonderverwaltungszone mit Freiheiten und Sonderrechten. Im Jahr 2047 soll Hongkong komplett an China übergehen und verliert den Status als Sonderverwaltungszone.

Feierliche Zeremonie anlässlich der Rückgabe der Kronkolonie Hongkong an China 1997
Seit der Übergabe ist der 1. Juli der Nationalfeiertag in Hong Kong. Bildrechte: IMAGO / UPI Photo

2011: "Gondwanaland" im Zoo Leipzig eröffnet

Am 1. Juli 2011 eröffnet im Leipziger Zoo der Großstadtdschungel "Gondwanaland". Auf einer Fläche von etwa zwei Fußballfeldern leben dort fast 200 exotischen Tier- und mehr als 500 Pflanzenarten in einem nahezu natürlichen Lebensraum. Das "Gondwanaland" ist die größte und artenreichste Tropenhalle Europas.

Durchs Gondwanaland sind in den zehn Jahren etwa zehn Millionen Besucherinnen und Besucher gegangen. Der Leipziger Zoo ist mit diesem neuen Magneten überregional sichtbar geblieben.

Jörg Junhold Direktor Zoo Leipzig

2011: Wehrpflicht ausgesetzt

Am 1. Juli 2011 wird die Wehrpflicht in Deutschland ausgesetzt. Die Bundeswehr ist nun eine Freiwilligenarmee. Ebenso entfällt der Zivildienst. Nach der Aussetzung der Wehrpflicht geht die Anzahl der Soldatinnen und Soldaten zunächst stark zurück. Aktuell sind etwa 265.000 Männer und Frauen bei der Bundeswehr beschäftigt, davon rund 183.400 als Soldatinnen und Soldaten. Die Aussetzung der Wehrpflicht gilt nur in Friedenszeiten, im Spannungs- oder Verteidigungsfall kann sie wieder aktiviert werden und bleibt deshalb weiterhin im Grundgesetz verankert. Das Grundgesetz regelt auch, dass niemand zum Kriegsdienst gezwungen werden kann. 2022 stößt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Diskussion über eine sogenannte soziale Pflichtzeit neu an, durch die er sich einen stärkeren gesellschaftlichen Zusammenhalt erhofft.