#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 30. Januar
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30. Januar 2023, 05:00 Uhr
1933: Machtergreifung Hitlers
Am 30. Januar 1933 wird Adolf Hitler von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Damit ist das Ende der Weimarer Republik de facto besiegelt: Hitler und seine Partei nutzen die Machtübernahme, um die Verfassung zu ändern und das Führerprinzip zu verankern. Damit ebnen sie den Weg für die NS-Diktatur, die von Gleichschaltung und der Unterdrückung aller politischen Gegner geprägt ist.
1945: "Wilhelm Gustloff" wird versenkt
Am 30. Januar 1945 wird das Lazarett- und Flüchtlingsschiff "Wilhelm Gustloff" versenkt. Der sowjetische Kommandant Marinesko hält es für ein Kriegsschiff und lässt es mit drei Torpedos beschießen. Bei dem Unglück sterben 9.343 Menschen, sechs Mal mehr als beim Untergang der "Titanic". Die "Wilhelm Gustloff" ist im Auftrag der "Deutschen Arbeitsfront" für die NS-Organisation "Kraft durch Freude" gebaut worden. Sie ist mit 208 Metern Länge und 34 Metern Breite das bis dahin größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Als die "Gustloff" abgeschossen wird, passiert sie die Ostsee, die von Hitlers Regierung als Operationsgebiet erklärt wurde.
1948: Indischer Freiheitskämpfer Ghandi ermordet
Am 30. Januar 1948 wird Mahatma Gandhi bei einem Attentat ermordet. Der indische Freiheitskämpfer führte den Widerstand gegen die Kolonialherrschaft der Briten an. Geprägt von seiner hinduistischen Religion protestierte Gandhi stets ohne den Einsatz von Gewalt. Bis heute gilt er deshalb weltweit als Vorbild für gewaltfreie Konfliktlösung. 1947 erreichte er sein Ziel: Großbritannien entließ Indien in die Unabhängigkeit. Mit seinen Ansichten zog Gandhi jedoch auch Hass auf sich: Weil er für ein friedliches Zusammenleben der Religionen warb und sich für die Rechte der Muslime stark machte, wurde er von militanten Hindus als Verräter bezeichnet. Am 30. Januar 1948 wird er von einem fanatischen Hindu in Neu-Delhi erschossen.
2002: Import embryonaler Stammzellen erlaubt
Am 30. Januar 2002 stimmt der Bundestag über die Änderung des Embryonenschutzgesetzes ab. Unter strengen Auflagen ist der Import von Embryostammzellen zu Forschungszwecken ab Juni 2002 erlaubt. Die Stammzellengewinnung aus menschlichen Embryonen bleibt in Deutschland weiterhin verboten. Das 1991 in Kraft getretene Gesetz zum Schutz von Embryonen ist bis heute umstritten. Zuletzt wird es 2011 hinsichtlich der Präimplantationsdiagnostik angepasst. Diese ist in Deutschland nur zulässig, wenn ein hohes Risiko für eine schwerwiegende Erbkrankheit besteht oder eine kindliche Schädigung zu erwarten ist.
Was ist Präimplantationsdiagnostik?
Präimplantationsdiagnostik ist die genetische Untersuchung eines durch künstliche Befruchtung gezeugten Embryos. Sie wird durchgeführt, bevor der Embryo in die Gebärmutter gepflanzt wird.
2008: Verzehrsstudie: Deutsche zu dick
Am 30. Januar 2008 geht aus der ersten gesamtdeutschen "Nationalen Verzehrstudie II" hervor: 66 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen sind übergewichtig, jeder Fünfte ist adipös. Männer essen doppelt so viel Fleisch, Wurstwaren und Fleischerzeugnisse wie Frauen. Insgesamt essen die Deutschen zu reichhaltig und weniger Obst und Gemüse als empfohlen. Für die Studie wurden im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zwischen November 2005 und Januar 2007 bundesweit fast 20.000 deutschsprachige Personen zwischen 14 und 80 Jahren befragt.
Das Problem mit dem Übergewicht existierte übrigens schon im geteilten Deutschland. In der DDR war auch schon jeder Dritte zu dick. Ende der 80er-Jahre war die Lebensmittelauswahl zwar übersichtlicher, aber zu viel Zucker und Fett waren schon damals in den Speisen. Eine Fernsehsendung versuchte mit einem Experiment "am lebenden Objekt" das Bewusstsein für‘s Abnehmen zu schärfen.