#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 12. Dezember
Hauptinhalt
12. Dezember 2022, 05:00 Uhr
2020: "Querdenker"-Demo in Dresden untersagt
Am 12. Dezember 2020 wird eine geplante Demonstration der Querdenken-Bewegung in Dresden untersagt. Bei der Initiative "Querdenken351" handelt es sich um den Dresdner Ableger der bundesweiten "Querdenken"-Bewegung, die sich gegen die Corona-Politik der Bundesregierung richtet. Das Dresdner Ordnungsamt verbietet die Veranstaltung von "Querdenken351", da erwartet wird, dass die Corona-Maßnahmen nicht eingehalten werden und mehr Teilnehmer kommen als angemeldet sind. Das Dresdner Verwaltungsgericht und das sächsischen Oberverwaltungsgericht bestätigten das Verbot. Ebenso lehnte das Bundesverfassungsgericht einen Eilantrag gegen das Verbot der "Querdenken"-Demo ab. Trotz des Verbots versuchen sich "Querdenker"-Demonstranten zu versammeln.
2015: Pariser Klimavertrag unterzeichnet
Am 12. Dezember 2015 unterschreiben Deutschland und 167 weitere Länder das Pariser Klimaschutzabkommen. Vorrangiges Ziel ist es, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu beschränken. Das Pariser Abkommen ist ein Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel. Dennoch reichen die bisherigen Klimaschutzpläne der Länder bisher nicht aus, um die gesetzten Ziele zu erreichen.
1980: Straßenschlacht in Berlin
Am 12. Dezember 1980 kommt es im West-Berliner Stadtteil Kreuzberg zur ersten schweren Straßenschlacht zwischen Hausbesetzern und der Polizei. In den 1970er-Jahre begann als Reaktion auf Wohnungsnot, Mieterhöhungen, Flächensanierung und Abriss eine Welle von Hausbesetzungen in Berlin. Im Dezember 1980 waren etwa 15 Häuser besetzt. Am 12. Dezember versuchen Hausbesetzer das Haus Fraenkelufer 48 einzunehmen, was durch die Polizei verhindert wird. In der Nacht vom 12. zum 13. Dezember kommt es zu heftigen Straßenschlachten, Verwüstungen und Plünderungen. Es gibt weit über 100 Verletzte und knapp 60 Personen werden inhaftiert. Am 14. Dezember wird das Haus Fraenkelufer 48 doch noch besetzt. Die sogenannte "Schlacht am Fraenkelufer" ist der Auftakt zu weiteren Hausbesetzungen und gewaltsamen Protesten Anfang der 1980er-Jahre in West-Berlin. Die von der Polizei als "Fraenkelburg" bezeichneten Häsuer Fraenkelufer 46, 48 und 50 werden im März 1981 schließlich geräumt.
1979: Nato-Doppelbeschluss verabschiedet
Am 12. Dezember 1979 verabschieden die Außen- und Verteidigungsminister der NATO den NATO-Doppelbeschluss. Darin fordern sie die UdSSR dazu auf, über den Abbau der sowjetischen Mittelstreckenraketen vom Typ SS-20 zu verhandeln. Sollten die Gespräche nach einer vierjährigen Frist scheitern, werden die USA atomare Waffen vom Typ Pershing II und Cruise in Mitteleuropa stationieren. Die UdSSR lehnt alle Verhandlungen ab. Damit endet die Entspannungspolitik im Kalten Krieg, das Wettrüsten zwischen Ost und West wird fortgesetzt. Die Bevölkerung in der Bundesrepublik und in der DDR protestieren gegen die atomare Aufrüstung. Dennoch billigt 1983 der Bundestag die Stationierung der US-Mittelstreckenraketen auf dem Territorium der Bundesrepublik.
1967: Neues Geld für die DDR
Am 12. Dezember 1967 beginnt die DDR, Geldscheine und Münzen auszutauschen. Die neuen Zahlungsmittel heißen "Mark der DDR" statt wie vorher "Mark der Deutschen Notenbank". Die neuen Scheine sind kleiner als die früheren Banknoten und bilden unter anderem bekannte kommunistische Persönlichkeiten, wie Karl Marx, Friedrich Engels oder Clara Zetkin, ab. Die neuen Münzen werden wegen ihres Materials bald "Alu-Chips" genannt. 1990 wird die DDR-Mark im Zuge der Währungsunion von der D-Mark abgelöst.
1962: Erster deutscher Westernfilm
Am 12. Dezember 1962 wird in Stuttgart der Film "Der Schatz im Silbersee" uraufgeführt und zu einem großen Erfolg. Der erste deutsche Westernfilm entstand in Zusammenarbeit mit Jugoslawien und Frankreich und beruht auf dem gleichnamigen Roman von Karl May, der erstmals im Jahr 1894 erschien. Die Hauptrollen des Apachen-Häuptlings Winnetou und seines Blutsbruders Old Shatterhand spielen Pierre Brice und Lex Barker. Die beiden machen sich zum geheimnisvollen Schatz am Silbersee auf und müssen sich dabei Gefahren und Feinden stellen. Horst Wendlandt produzierte den Film, der von August bis Oktober 1962 gedreht wurde. Die Kosten für die gesamte Produktion beliefen sich auf etwa 3,5 Millionen DM. In der DDR wird der Film rund 20 Jahre später gezeigt und auch da ein großer Erfolg.
1935: Gründung des Lebensborn e.V.
Am 12. Dezember 1935 wird der Verein Lebensborn auf Veranlassung des SS-Chefs Heinrich Himmlers gegründet. Ziel ist es, Hitler "arischen" Nachwuchs zu schenken. In den Heimen des Vereins werden Kinder lediger, "erbbiologisch wertvoller" Frauen anonym entbunden und in nationalsozialistische Familien vermittelt. Hochrangige NS-Funktionäre schieben ihre schwangeren Geliebten in die Geburts- und Kinderheime ab. Ab 1942 beteiligt sich der Lebensborn an der "Germanisierung" entführter Kinder aus den besetzten Ländern. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges rauben die Nationalsozialisten blonde, blauäugige Mädchen und Jungen aus Mittel- und Osteuropa. Sie sollten die "arische Rasse" zahlenmäßig verstärken.