#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 25. Februar
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25. Februar 2023, 05:00 Uhr
Inhalt des Artikels:
- 1842: Schriftsteller Karl May geboren
- 1913: Schauspieler Gert Fröbe geboren
- 1932: Hitler erhält deutsche Staatsangehörigkeit
- 1947: Alliierter Kontrollrat löst Staat Preußen auf
- 1956: Chruschtschow enthüllt Stalins Verbrechen
- 1975: Verfassungsurteil Paragraf 218
- 1988: Abzug sowjetischer Mittelstreckenraketen aus der DDR
- 2007: Oscar für "Das Leben der Anderen"
1842: Schriftsteller Karl May geboren
Am 25. Februar 1842 wird in Hohenstein-Ernstthal (Sachsen) der Schriftsteller Karl May geboren. 1893 erscheinen seine Abenteuerromane rund um Winnetou und Old Shatterhand. Die Trilogie macht den Autor weltberühmt. Deutschlandweit gibt es Aufführungen auf Grundlage seiner Geschichten. Diese leben auch in Ostdeutschland weiter, unter anderem durch die Karl-May-Festspiele in Rathen, Radebeul und Bischofswerda. Der als "Winnetou des Ostens" bekannte Gojko Mitić schlüpft von 1992 bis 2006 bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg in die bekannte Rolle. Auch ist er Gesicht zahlreicher sogenannter "Indianerfilme" der DEFA und spielt in diesen unter anderem den Häuptling Ulzana und den Häuptling Tokei-itoh.
Die Darstellung der indigenen Bevölkerung in Karl Mays Romanen sowie den dazugehörigen Festspielen ist umstritten und führte 2022 zu einer öffentlichen Debatte. Kritisiert wurde hierbei unter anderem die Verwendung des Begriffs "Indianer", da dieser aus der Kolonialzeit stammt und mit rassistischen Klischees verbunden ist.
1913: Schauspieler Gert Fröbe geboren
Am 25. Februar 1913 wird der Schauspieler Gert Fröbe (eigentlich Karl Gerhart Fröbe) in Zwickau-Oberplanitz geboren. Fröbe gilt als einer der bedeutendsten Charakterdarsteller des 20. Jahrhunderts. 1933 beginnt er an der Sächsischen Staatsoper Dresden eine Ausbildung zum Bühnenmaler. Sein Theater-Kollege Erich Ponto erkennt Fröbes Talent und gibt ihm Schauspielunterricht. Danach ist Fröbes Zeit als Bühnenmaler vorbei – er wird am Theater Berlin, Wuppertal und Wien engagiert.
Während des Zweiten Weltkriegs wird Fröbe 1944 an die Front einberufen, nach dem Kriegsende steht er wieder auf der Bühne. 1958 gelingt ihm mit seiner Rolle des Kindermörders Schrott in Dürrenmatts Buchverfilmung: "Es geschah am hellichten Tag" der Durchbruch als Filmschauspieler. Es folgen internationale Produktionen wie "James Bond 007: Goldfinger", in der Fröbe als Auric Goldfinger gemeinsam mit Sean Connery zu sehen ist. Das Image des Bösewichts wird zu seinem Markenzeichen. Am 5. September 1988 stirbt Gert Fröbe in München.
1932: Hitler erhält deutsche Staatsangehörigkeit
Am 25. Februar 1932 wird Adolf Hitler in Deutschland eingebürgert. Innenminister Dietrich Klagges ernennt Hitler zum Regierungsrat im Freistaat Braunschweig. Ein Beamter bekommt nach damaligem Recht automatisch auch die deutsche Staatsangehörigkeit. Diese benötigt der aus Österreich stammende und inzwischen staatenlose Hitler für die Kanditatur zur Reichspräsidenschaftswahl.
1947: Alliierter Kontrollrat löst Staat Preußen auf
Am 25. Februar 1947 löst der Alliierte Kontrollrat den Staat Preußen auf. Die Siegermächte sehen Preußen als "Träger des Militarismus" in Deutschland an. Mit der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg am 8. Mai 1945 hatten die vier Siegermächte die oberste Regierungsgewalt in Deutschland übernommen.
1956: Chruschtschow enthüllt Stalins Verbrechen
Am 25. Februar 1956 hält Nikita Sergejewitsch Chruschtschow auf dem 20. Parteitag der Kommunistischen Partei der Sowjetunion eine Rede, in der er die Verbrechen seines Vorgängers und Diktators Josef Stalin anprangert. Die fünfstündigen Rede markiert den Beginn der Entstalinisierung der UdSSR.
1975: Verfassungsurteil Paragraf 218
Am 25. Februar 1975 erklärt das Bundesverfassungsgericht die ein Jahr zuvor verabschiedete "Fristenregelung" für Abtreibungen als verfassungswidrig. Diese hatte Schwangerschaftsabbrüche unter Straffreiheit gestellt, solang sie in den ersten drei Monaten durchgeführt werden und an ärztliche Beratungstermine gebunden sind. Die Entscheidung des Gerichts wird damit begründet, dass die Regelung gegen das Grundgesetz verstoßen würde.
Die Fristenregelung wurde 1974 in der BRD als Reform des Paragrafen 218 eingeführt. Der Paragraf stellt Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich unter Strafe. In der DDR hatte es ein weniger eingeschränktes Entscheidungsrecht für schwangere Frauen nach der Fristenregelung bereits seit 1972 gegeben. Erst 1995 kommt es zu einem gesamtdeutschen Abtreibungsrecht innerhalb der ersten drei Monate.
1988: Abzug sowjetischer Mittelstreckenraketen aus der DDR
Am 25. Februar 1988 beginnt der Abzug sowjetischer Mittelstreckenraketen aus der DDR. Grund für die Abrüstung ist der am 8. Dezember 1987 von USA und UdSSR unterzeichnete Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme. Dieser umfasst ein Vernichtungsgebot der Raketen. In Folge werden über 2.000 Raketen abgezogen und verschrottet.
2007: Oscar für "Das Leben der Anderen"
Am 25. Februar 2007 wird die ARD-Koproduktion "Das Leben der Anderen" mit dem Oscar als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet. Das DDR-Drama ist der erste Film des Regisseurs Florian Henckel von Donnersmarck. Es erzählt die Geschichte des Stasi-Hauptmanns Gerd Wiesler, der durch das Bespitzeln eines Künstler-Paares in innere Konflikte gerät. Die Hauptrollen spielen Ulrich Mühe, Sebastian Koch, Ulrich Tukur und Martina Gedeck. Der Film entstand als Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk.