Der Volksaufstand 17. Juni 1953: ein ganz normaler Arbeitstag bei der Wismut
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29. November 2011, 12:24 Uhr
Am 17. Juni 1953 war es bei der "Wismut", von den durchaus üblichen Schlägereien zwischen angetrunkenen Bergleuten und der Polizei einmal abgesehen, zu keinerlei Protestaktionen gekommen. Es war ein ganz gewöhnlicher Arbeitstag. Die SED behauptete deshalb später, die Wismut-Kumpel hätten eindrucksvoll zur DDR gestanden.
Die Gründe für die Passivität der Kumpel werden freilich ganz andere gewesen sein. Zum einen: Der Wismut-Komplex war militärisches Sperrgebiet, in dem Militärstrafrecht zur Anwendung kam. Einen Streik unter diesen Bedingungen anzuzetteln, wäre geradezu selbstmörderisch gewesen. Am Morgen des 17. Juni patrouillierten sogar bewaffnete sowjetische Soldaten in den Schächten, die nach Protesten der Bergleute, die sich strikt weigerten einzufahren, allerdings wieder abgezogen werden mussten. Zum anderen gab es für die Kumpel eigentlich auch keinen Grund zum Streik: Sie verdienten überdurchschnittlich und die Geschäfte und Kaufhäuser der "Handelsorganisation Wismut" waren stets prall gefüllt.