Filmprojekte zum Anschauen
#Alltag im Sperrgebiet - einfach erklärt
Da gibt es zum Beispiel noch Anne, die sich mit ihren Großeltern über das Leben im eichsfelder Sperrgebiet unterhält. Sie erfährt, dass man Passierscheine brauchte um sich im Sperrgebiet bewegen zu können. Spontane Besuche waren nicht möglich. Um 18 Uhr war Sperrstunde - niemand durfte mehr unterwegs sein. Restaurants und Bars blieben geschlossen. Ansonsten war vieles wie im Rest der DDR: Fahnenappell am Montagmorgen, Systemtreue und gute Noten in der Schule. Doch eine Ausnahme gibt es für Annes Großeltern, weil sie einen eigenen Laden besitzen.
#Amerikaner im Grenzgebiet
Der Alltag der Menschen im Sperrgebiet war von dauerhafter Präsenz der Amerikaner geprägt. Doch wie wurde die ständige Gefahr militärischer Anwesenheit wahrgenommen? Monika Held war ein junges Mädchen zur Zeit der Besatzung im "Fulda Gap". Dass das Camp "Point Alpha" mehr und mehr ausgebaut wurde, konnte sie damals nur am wachsenden Turm erkennen. Gefährlich waren die Amerikaner für die kleine Monika damals nicht. Im Gegenteil. Wenn man am Straßenrand "Chocolate" oder "Chewing Gum" rief, bekam man diese in Massen. Ein Privileg.
#Das größte Gefängnis der Welt
Klaus Tiller durfte nicht studieren. Er wollte nicht zur Armee. Und seine Eltern waren in der katholischen Kirche und gehörten, so erzählt er es, damit automatisch zu den Staatsfeinden. Also wurde Tiller Altenpfleger im thüringischen Geisa. Sein Kindheitstraum: Einmal zum Kaffee trinken nach Rasdorf in Hessen. Doch dazu hätte er über die Grenze gemusst. Ein gefährliches Unternehmen, bei dem Tiller hätte erschossen werden können.
#Mödlareuth: Grenzanlage der DDR
Die Mauer, von der Niemand die Absicht hatte, sie zu errichten, verläuft in Teilen durch Mödlareuth. Auch wenn es auf dem Land eher Zäune, als eine Steinmauer war. Fünf Kilometer vor und fünf nach der Grenze verlief eine Sicherheitszone. Da dieses kaum durch Soldaten zu Fuß rund um die Uhr bewacht werden konnte, fuhren die Grenzposten mit Trabis umher. Zur besseren Absprache zwischen den Soldaten, war die Grenzzone in Abschnitte unterteilt. Zusätzlich zu Selbstschutzanlagen bewachten Hunde die deutsch-deutsche Grenze.
#Alle neun Filme zum Anschauen
Schüler aus der Bergschule St. Elisabeth Heilbad Heiligenstadt, des Tilman-Riemenschneider-Gymnasiums in Osterode, der Montessori-Schule Berg in Bayern, der Freien Montessori-Gemeinschaftsschule Bad Lobenstein, dem Rhön-Gymnasium Kaltensundheim und der Geistalschule Bad Hersfeld setzten sich an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze mit der Geschichte ihrer Region auseinander und drehten Filme, die den Alltag mit der Grenze und ihrer Überwindung thematisieren. Zeitzeugengespräche über die Themen Flucht und Jugend im Sperrgebiet bildeten die Grundlage für die Geschichten. An fünf Projekttagen verfassten die Schüler Drehbücher, führten Interviews mit Zeitzeugen, übernahmen die Kamera- und Tontechnik sowie den Schnitt.
Über dieses Thema berichtete der MDR auch im TV: MDR FERNSEHEN| Point Alpha - Der heißeste Punkt im Kalten Krieg | 10.09.2019 21:00
Über das Projekt "Alltag im Sperrgebiet – ein grenzüberschreitendes Filmprojekt" ist ein Projekt der Deutschen Gesellschaft e. V., das vom Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer im Bundesministerium für Wirschaft und Energie gefördert und in Zusammenarbeit mit der Thüringer Landesmedienanstalt, der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien sowie den Landesmedienanstalten aus Bayern und Niedersachsen durchgeführt wird.