Kinder des Ostens (2/3): Meine Schule
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08. Dezember 2021, 17:21 Uhr
Der zweite Teil der Dokumentationsreihe "Kinder des Ostens" blickt auf die Schulzeit zurück, zeigt Möglichkeiten und Grenzen des DDR Schulsystems, lässt gute und weniger gute Schüler sich erinnern. Parallel dazu kommen Zeitzeugen zu Wort, die die pädagogischen Absichten der DDR-Erziehung skizzieren und diese in den gesellschaftlichen Alltag vor und nach 1989 einordnen.
Volkhardt erlebt die Schule in den 1950er-Jahren als etwas, das Struktur ins Leben des Flüchtlingskindes bringt. Für die Außenseiterin Birgit ist die Schule in den 1970er-Jahren mit vielen negativen Erinnerungen verbunden. Sie will Schriftstellerin werden und trifft damit auf wenig Verständnis. Bei Nicole ist es der Wunsch, unbedingt auf die Sportschule zu gehen, der ihr den Mut verleiht, vom Zehn-Meter-Brett zu springen. Darauf ist sie noch heute stolz.
Sie alle erleben Schule, Lehrer und auch gesellschaftliche Vorgaben zu verschiedenen Zeiten auf unterschiedliche Weise. Für die einen ist die Schule Antrieb und Halt, andere geraten an die Grenzen ihrer Anpassungsfähigkeit.
Der erste Schultag ist ein großes Ereignis im Leben eines jeden DDR-Kindes. Während die Erstklässler stolz auf Zuckertüten und eigene Schulbücher sind, ist die DDR stolz auf ihr modernes Schulsystem. Es gibt die Polytechnische Oberschule als Einheitsschule für alle, einheitliche Lehrpläne und Schulbücher für jedes Kind. Die sozialistische Schule ist einheitlich organisiert und basiert auf einer engen Verbindung von Bildung und Ideologie. Das führte auch in den Familien zu ständigen Reibungen zwischen Privatem und Politischem.