Feinstaub Dicke Luft in Mitteldeutschland: Sahara-Staub trifft Hochdruckwetter
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04. März 2024, 19:19 Uhr
Eine Mischung verschiedener Faktoren hat am Wochenende für eine niedrige Luftqualität in Mitteldeutschland gesorgt: Vor allem eine frühlingshafte Hochdrucklage und Sahara-Staub führten zu teilweise hohen Feinstaubwerten. Die werden uns noch eine Weile beschäftigen.
Der aktuelle Blick auf die Karte des Umweltbundesamts zeigt hohe Feinstaubwerte (PM2,5) von über 25 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft – vor allem für den Norden Deutschlands, also einer Region nördlich einer gedachten Linie zwischen Berlin und Bremen. In den vergangenen Tagen war auch Mitteldeutschland betroffen. Das Phänomen sei nicht untypisch für diese Jahreszeit und habe verschiedene Ursachen, sagt Ute Dauert vom Umweltbundesamt.
Dicke Luft dank Sahara-Staub und Landwirtschaft
"Rund die Hälfte des Feinstaubs stammt aktuell aus natürlichen Quellen", so die UBA-Expertin. Dazu zählt etwa Staub aus der Sahara, der durch Winde nach Europa transportiert und bei Regen aus der Luft gewaschen wird. Der habe sich unter anderem an ihrem Wohnort in Dresden auf den geparkten Autos niedergeschlagen, als es am vergangenen Wochenende regnete.
Eine zweite Quelle ist die Landwirtschaft, denn viele Landwirte düngen jetzt im Frühjahr ihre Felder. Dabei kann gasförmiges Ammoniak entstehen, das in der Atmosphäre mit anorganischen Stoffen zu Ammoniumsulfat oder Nitratsalzen reagiert. Diese Salze bilden ebenfalls feine Staubpartikel. "Eine dritte Quelle sind sicher viele Kaminöfen, denn in kalten Nächten heizen die Menschen noch öfter", sagt Dauert.
Sahara-Staub: Wie lange dauert das noch?
Auch die Wetterlage spielt eine Rolle. So sorge ein windstilles Hochdruckgebiet wie am vergangenen Wochenende dafür, dass sich die Luftqualität über längere Zeit verschlechtern könne, sagt die Meteorologin Cathleen Hickmann vom Deutschen Wetterdienst in Leipzig. "Bei dieser Hochdrucklage wird nichts ausgewaschen." Hinzu können kurzzeitige sogenannte Inversionslagen kommen, wenn die Luft am Boden kälter ist als die in den höheren Luftschichten.
"Die höheren Feinstaubwerte könnten uns hier in Mitteldeutschland noch eine Weile beschäftigen", sagt die UBA-Expertin Dauert mit Blick auf die Vorhersagen für die kommenden Tage. Die aktuellen Prognosen, die unter anderem auf Daten des europäischen Umweltinformationsdienstes Copernicus basieren, sind auch in der neuen App zur Luftqualität einsehbar, die das Umweltbundesamt zur Verfügung stellt.
"Die Faustregel ist, dass das bis zum nächsten Tiefdruckgebiet anhält, wenn der Wind den Feinstaub mit neuen Luftmassen verdünnt oder Regen die Staubpartikel auswäscht", so Dauert.
Wer selber gucken will, wie es in den kommenden Tagen ausschaut, was die Verbreitung von Sahara-Staub angeht, schaut bei der österreichischen Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) nach. Hier gibt es nämlich aktuelle Daten.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Wetter für 3 | 04. März 2024 | 18:55 Uhr
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