Atemwegserkrankungen 2021/22 Sieben-Tages-Inzidenz von Grippe, Schnupfen und Co. bei 5.500
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15. November 2021, 12:53 Uhr
Sars-CoV-2 ist derzeit nicht das einzige Virus, das in der Bevölkerung zirkuliert. Rhinoviren, RSV, humane Coronaviren – zahlreiche weitere Erreger verursachen Erkältungen, mitunter sogar lebensbedrohliche Infektionen.
Seit einigen Monaten sind Schulen und Kitas wieder geöffnet. Freizeitsportler können wieder in Fitnessstudios, Turnhallen und Schwimmbädern trainieren, Menschen in Restaurants und Cafés oder im privaten Umfeld zusammenkommen. Für viele Erkältungserreger bedeutet das nach eineinhalb Jahren Pandemie nun erneut freie Bahn. In ihrem wöchentlichen Influenza-Bericht stellen die Epidemiologen vom Robert Koch-Institut für die Woche bis zum 5. November eine Quote von Neuinfektionen mit Atemwegserregern von rund 5,5 Prozent fest. Das entspricht einer Sieben-Tages-Inzidenz von 5.500, oder etwa 4,6 Millionen neue akute Atemwegserkrankungen in einer Woche – hochgerechnet, unabhängig vom Arztbesuch. Die Neuansteckungen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 sind hier bereits eingeschlossen.
Neben Covid-19 macht den Medizinern vor allem das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) große Sorgen. Vor allem kleine Kinder können schwer an dem Erreger erkranken und müssen in seltenen Fällen im Krankenhaus behandelt und wenn es ganz schlimm kommt auch beatmet werden. Schon aus der Vergangenheit wissen Epidemiologen, dass die Empfänglichkeit für RSV zunimmt, je länger jemand keinen Kontakt mehr mit dem Erreger hatte. Das könnte erklären, warum die RSV-Saison dieses Jahr schon im Sommer begonnen hat und seitdem unvermindert anhält.
Die befürchtete Rückkehr der Influenza ist bislang noch ausgeblieben. Allerdings beginnt die eigentliche Grippe-Saison meist erst im Januar. Hier könnte das Schlimmste in diesem Winter also erst noch bevorstehen. Müssen hier auch viele Menschen wegen schwerer Verläufe in Kliniken behandelt werden, dürfte das die Lage in den Krankenhäusern weiter zuspitzen.
Die Wissenschaftler des Robert Koch-Instituts leiten aus den festgestellten Erkältungskrankheiten noch etwas Anderes ab. "Dies lässt darauf schließen, dass die Zahl der Kontakte, bei denen Atemwegsinfektionen übertragen werden können, aktuell wieder genauso hoch ist wie in den zwei Wintern vor der COVID-19-Pandemie. Im gleichen Zeitraum 2020 war die Häufigkeit von akuten respiratorischen Erkrankungen aufgrund der eingeschränkten Kontakte noch deutlich vermindert", schreiben sie im Wochenbericht zu Sars-CoV-2.
(ens)
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