Gebärdendolmetscherin Susann Müller während der simultanen Übersetzung der Sendung MDR Aktuell am 13.12.2016 in Leipzig
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Aktuell und inklusiv MDR macht alle Wahlsendungen für Menschen mit Sinnesbehinderung barrierefrei

14. August 2024, 09:39 Uhr

Mit mehr als 850 Minuten in Deutscher Gebärdensprache (DGS), zahlreichen Angeboten in Leichter Sprache (LS) und umfassender Untertitelung (UT) informiert der MDR Menschen mit Sinnesbehinderung zu den kommenden Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen. Damit bietet die Dreiländeranstalt erstmals alle ihre Wahlsendungen rund um den 1. September barrierefrei an.

Ab sofort wird der MDR alle seine Wahlsendungen – zusätzlich zu seinen bereits mit DGS ausgestatteten Nachrichtengeboten bei MDR aktuell um 19.30 Uhr und 21.45 Uhr – in Gebärdensprache übersetzen. Als Standard werden alle Angebote zudem auch untertitelt.

Sprache für alle gleichermaßen verständlich

Weiterhin plant der MDR erstmals eine umfangreiche Berichterstattung zu den kommenden Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen auch in Leichter Sprache (LS). Damit macht der MDR Wissenswertes zu den Wahlen, genauso wie aktuelle Nachrichten für kognitiv eingeschränkte Menschen zugänglich. Auch in seinen Webangeboten wird der MDR inhaltlich und technisch auf dem neuesten Stand umfangreich barrierefrei berichten.

Gebärdensprache bei vielen Wahlsendungen

Als zusätzliche Formate wird die Dreiländeranstalt im Umfeld der Wahl allein sechs „Fakt ist“-Sendungen barrierefrei mit DGS und UT anbieten. Darüber hinaus wird auch das neue interaktive Format „Erstmal zur Wahl – Dein Kreuz für Thüringen: Interaktiv zur Wahl“ gebärdet. Direkt am Wahltag, am 1. September, werden alle Wahlsendungen im MDR wie im Ersten zusätzlich mit Gebärdensprache übersetzt, ebenso wie die Wahlnachlese am 2. September im MDR und im Ersten.

Gerade für gehörlose Menschen sind Informationen in DGS, das zeigte u.a. die Corona-Pandemie, von enormer Bedeutung. Gebärdensprache ist eine eigenständige (auch visuelle) Sprache, deren Grammatik und Vokabular sich von der deutschen Lautsprache grundlegend unterscheidet. Deshalb gelten auf Lautsprache basierende Untertitel als keine optimale Lösung, gerade bei komplexen bspw. politischen Themen.

Barrierefreiheit im MDR

Mit den geplanten Formaten zu den Landtagswahlen unterstreicht und stärkt der MDR seine wichtige Rolle bei den Themen Barrierefreiheit und Inklusion innerhalb der ARD.

Mit seinen barrierefreien Angeboten ermöglicht der MDR Menschen mit einer Hör- oder Sehbehinderung sowie Menschen mit einer kognitiven Einschränkung den Zugang zu seinen Programmen: 95 Prozent des MDR-Fernsehens werden untertitelt. Für mehr als fünf Stunden TV-Programm werden täglich Hörfassungen angeboten. Dazu kommen jährlich mehr als 37.000 Sendeminuten mit Gebärdensprache. Zudem gibt es montags bis freitags Nachrichten in Leichter Sprache auch als Podcast zum Hören. Zudem werden ausgewählte Podcasts vom MDR zur Nachlese für höreingeschränkte Menschen verschriftlicht angeboten. Alle barrierefreien Angebote bündelt der MDR im Web unter mdr.de/barrierefreiheit.