30. März 2023 | Halle Staunen und Begeisterung für MDR-Doku "Himmelsmaschine - ein neues Planetarium entsteht"

Mucksmäuschenstill ist es, als die Dokumentation "Himmelsmaschine – Ein neues Planetarium entsteht" am 30. März auf die Kuppel des neuen Sternensaals im Planetarium Halle projiziert wird. Es ist eines der modernsten Planetarien Europas, welches am vergangenen Donnerstag (30.3.) – mit drei Jahren Verspätung – sein Sternentor öffnete. MDR WISSEN begleitet die Neueröffnung mit der Doku zum Planetarium. Der Film zeichnet die Entwicklung von den flimmernden Anfängen bis zum aktuellen Neubau mit seiner sogenannten "Full-Dome"-Kuppel für 360-Grad-Projektionen nach.

Von der Himmelsscheibe von Nebra über jahrhundertealte Sternwarten bis zur Erfindung des ersten modernen Planetariums in Jena: Die Faszination für den Blick in die Sterne hat in Mitteldeutschland eine lange Tradition. Dementsprechend stolz zeigt sich Hausherr Dirk Schlesier, der Leiter des Planetariums. Auch er ist bei der Filmvorführung am Eröffnungstag dabei und verrät, dass er sich die Doku schon vorab ansehen durfte und damit sehr glücklich ist.

Nun öffnet "sein" Planetarium nach vierjähriger Bauzeit endlich seine Pforten und definiert den technischen Standard für Planetarien neu. Geschaffen wurde ein Begegnungsort für Fans der Astronomie und ein Zentrum der Wissenschaftsvermittlung für die gesamte Region. Klar, dass MDR WISSEN solch ein Projekt mit der Kamera begleiten wollte. Das Ergebnis sehen 100 Interessierte im Sternensaal und weitere 30 in einem Nebenraum. Und trotzdem müssen noch Besucher und Besucherinnen auf die Veröffentlichung in der ARD-Mediathek vertröstet werden, denn die Kapazitäten des Saals sind ausgeschöpft.

Vom ersten Spatenstich bis zum fertigen Bauwerk

In der Doku "Himmelsmaschine – Ein neues Planetarium entsteht" erfahren die Zuschauerinnen und Zuschauer, welche Herausforderungen beim Bau zu bewältigen waren und warum die eingesetzte Technik mit den alten Sternenprojektoren nur noch wenig gemein hat.

Genauso thematisiert die Doku die Entwicklung der optischen Industrie in Mitteldeutschland, insbesondere die Entwicklung der sogenannten Projektionsplanetarien, die untrennbar mit der Firma Zeiss in Jena verbunden sind. Einen besonderen Blick wirft der Film dabei auf die Menschen hinter der Technik, ohne deren Erfindungsreichtum die Astronomie vermutlich nie die Bedeutung für die Region erfahren hätte, die sie heute hat.

Alle outen sich als Astronomie-Fans, auch Programmdirektorin Jana Brandt (vorn Mitte) Bildrechte: MDR | Kerstin Gensel-Dittmann

Autorin Rita Kundt hat im Auftrag der Werkblende all ihr Herzblut in das Filmprojekt gesteckt und fiebert der Reaktion des Publikums im Sternensaal entgegen. Besucherin Barbara Pfeiffer ist sehr angetan: "Informativ, viele Sachen drin, die man noch nicht gehört hat. Eine gelungene Veranstaltung!" Und Gudrun Pecher zeigt sich regelrecht euphorisch: "Diese Dokumentation hat mich begeistert! Die war so gekonnt gemacht - das hat mich sehr, sehr beeindruckt. Ich bin Hallenser und habe die Vorgeschichte erlebt. Und wie das hier dargestellt wurde, das war sehr realistisch und sehr emotional. Man hat gemerkt, dass die Autorin dafür brennt. Das hat mich tief beeindruckt."

Beim anschließenden Publikumsdialog, charmant moderiert von Daniela Schmidt (MDR WISSEN), schnellen die Arme nach oben, als es darum geht, wer ein Astronomiefan ist, und gleich noch einmal bei der Frage, ob man schon mal in einem Planetarium gewesen sei. Rita Kundt beantwortet gern die Frage, warum sie den Film so sensibel und emotional erzählt, und Planetariumsleiter Dirk Schlesier offenbart seine Highlight-Momente der letzten vier Jahre.

Zu sehen ist die Dokumentation "Himmelsmaschine - ein neues Planetarium entsteht" in der ARD Mediathek.