10. Mai 2023 | Weißenborn Stehende Ovationen, viele Fragen und Lacher zur Preview von "Die Leitermacher aus dem Holzland"
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05. Juni 2023, 18:41 Uhr
Am 10. Mai zeigte MDR THÜRINGEN im Bürgerhaus "Hohler Vogel" in Weißenborn den neuen Film aus der Reihe "Der Osten – Entdecke wo du lebst". Im Publikumsdialog mit den Macherinnen und redaktionell Verantwortlichen vom MDR wird die Authentizität des Films gewürdigt, er zeige den typischen Holzländer Humor und setze dem Leitermacher-Handwerk ein Denkmal.
"Gut gemacht, schön gelacht." Das Fazit des Zuschauers Tobias Mann am Ende der Veranstaltung bringt den Preview-Abend im Weißenborner Bürgerhaus "Hohler Vogel" mit einem kurzen Reim auf den Punkt. "Der Film zeigt das Holzland, wie es halt ist", sagt eine andere Zuschauerin. "Auch dass unsere Sprache hier so gelassen wurde, dass sich niemand verstellt hat, das hat mir richtig gut gefallen – ein ganz ehrlicher Film."
Über 200 Menschen waren am Abend des 10. Mai gekommen, um gemeinsam und vorab den neuen Film aus der Reihe "Der Osten – Entdecke wo du lebst" zu sehen: "Die Leitermacher aus dem Holzland – Sprosse um Sprosse" ist eine authentische Dokumentation von Autorin Antje Schneider über ein ganz besonderes Handwerk und die Handwerker im Leitermacherort Weißenborn mit seiner großen Traditionsveranstaltung, dem Maibaumsetzen.
Emotionen beim Publikum
Die Filmautorinnen Antje Schneider und Anja Krußig waren selbst vor Ort und erlebten während der Aufführung Emotionen der Zuschauerinnen und Zuschauer. Angefangen von kurzen nachdenklichen Momenten, steht doch der Beruf des Leitermachers und das traditionelle Holzhandwerk scheinbar vor dem Aussterben. Bis hin zu vielen unterhaltsamen Szenen, für die die Protagonisten im Film immer wieder sorgen. Als beispielsweise Marianne und Peter Dämmrich ihre Rechen zu Fuß ausliefern und sie die Ersatzzinken vergessen haben. Käufer Torsten Jäger kontert daraufhin in typisch Holzländer Art: "Und ich habe kein Portemonnaie einstecken."
Leitern für die Ewigkeit
Ernsthaft und mit einem Schuss Humor, der immer wieder für Lacher im Publikum sorgt, so wird das alte Handwerk des Leitermachens vorgestellt und greifbar gemacht. Es geht um Hand- und Qualitätsarbeit. "Was lange hält, bringt kein Geld", meint Leitermacher Karl-Friedrich Triemer im Film. Ja, und doch wolle er, dass seine Leitern ewig halten.
Nach dem Abspann gab es stehende Ovationen für die Autorinnen und ihren Film. Im von MDR-Moderatorin Steffi Peltzer-Büssow geleiteten Filmgespräch, dankte Protagonist und Heimatforscher Jens Büchner der Autorin, dem Team und dem MDR: "Sie haben dem Leitermacherhandwerk im Holzland ein filmisches Denkmal gesetzt."
Begeisterung beim Publikum und viele Fragen an die Filmemacher
Auch das Publikum hatte die Möglichkeit, mit den redaktionell Verantwortlichen vom MDR ins Gespräch zu kommen. Wie oft manche Sachen gedreht werden mussten, wollte ein Zuschauer wissen. "Die tolle Eingangsszene, in der Vater und Sohn Jäger eine sehr lange Leiter über den Katzenberg tragen, haben wir acht Mal gedreht", antwortet Anja Schneider. "Aber die acht Einstellungen haben sich gelohnt", fügt sie lachend hinzu und erntet Beifall aus dem Saal und auch von den Jägers.
Redaktionsleiterin Manuela Peter berichtet dem interessierten Publikum darüber, wie lange das Thema reifte, wie der Ablauf der Produktion war und dass zehn Drehtage vor Ort nötig waren, um die Rohaufnahmen zu haben. Nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung war noch Raum für persönliche Gespräche. Das MDR-Team war mittendrin im Gewusel. Filmautorin Antje Schneider freute sich über die Resonanz des Abends: "Unserem Team hat es heute Abend wie auch an den Drehtagen echt Spaß gemacht. Ich selbst bin beeindruckt, welche Handwerkerleistung das Leitermachen darstellt."
Die Dokumentation "Die Leitermacher aus dem Holzland - Sprosse um Sprosse" aus der Reihe "Der Osten - Entdecke wo du lebst" ist in der ARD Mediathek abrufbar.