Hinter den Kulissen "Man muss auf so viele Dinge achten" – Programmmachen bei "Kripo live"
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14. November 2023, 11:39 Uhr
Die Redaktion des MDR-Fahndungsmagazins "Kripo live" hat fünf Fans der Sendung am 5. November eingeladen, hinter die Kulissen zu schauen und Fragen zu stellen. Die Gäste im Alter von 34 bis 68 Jahren waren am Schnittplatz und in der Tonnachbearbeitung, sie nahmen an der Redaktionskonferenz und an der Live-Sendung teil.
Wer bestimmt, was am Ende gesendet wird?
Am Schnittplatz standen Cutter Stefan Mielenz und Autorin Ulrike Unfug den Gästen Rede und Antwort. Die langjährige Crime-Journalistin erklärte, wie sie zusammen mit der Aufnahmeleitung, den Mitarbeitenden von Kamera und Ton sowie dem Cutter ihr Videomaterial produziert und verarbeitet, so dass am Ende ein "Kripo live"-Beitrag entsteht.
Heidrun Röckert aus Weimar interessierte, wie die Texte zu den Bildern verfasst werden und wer am Ende bestimmt, was gesendet wird. Ulrike Unfug erklärte den Gästen, dass sie als Autorin bei der Gestaltung der Beiträge im Rahmen der Beauftragung freie Hand habe. Über Änderungswünsche der verantwortlichen Redakteure verständige man sich kollegial. Die 66-jährige Zuschauerin war erstaunt, dass es beim MDR nicht so hierarchisch zugeht, wie sie es aus ihrer Dienstzeit in der öffentlichen Verwaltung in Thüringen kennt.
Programmmachende vor dem Mikro
Wie der Sprechertext auf den Videoclip kommt, zeigte "Kripo live"-Sprecher Rainer C. Herzmann den Besucherinnen und Besuchern in der Vertonungskabine. Erst als er ins Mikrofon sprach, erkannten die Gäste seine Stimme. Dann versuchten sich drei von ihnen unter Anleitung des Profis selbst am Mikro. Das Fazit von Dachdecker Oliver Schröder aus Halberstadt: "In der Sprecherkabine merkt man, wie schwer der Job ist. Man muss auf so viele Dinge achten."
Publikumswunsch nach mehr Sendezeit
Die Redaktionskonferenz, bei der alle an der Sendung Beteiligten am Sonntagnachmittag zusammenkamen, nutzte Heidrun Röckert aus Weimar, um viele Fragen zu stellen. Sie interessierte unter anderem, wie die Auswahl der Themen stattfindet.
Teamleiterin Franziska Schubert erklärte, dass es in den meisten Fällen neben klassischen journalistischen Auswahlkriterien wie Relevanz und Regionalität aber vor allem auf die Bereitschaft der Polizei zur Zusammenarbeit ankomme. "Von zehn Anfragen bekommen wir im Schnitt eine Zusage von der Polizei", so Schubert. In der Redaktionssitzung äußerte Daniel Bach aus Schwarzenberg den Wunsch, dass das Fahndungsmagazin mehr Sendezeit bekommen sollte. Den Worten des 40-jährigen Papierfabrikarbeiters konnten die anderen Gäste nur zustimmen.
Verwunderung über fehlende Studio-Deko
Vor der Live-Sendung kamen die Gäste zur Probe ins Studio 2. Dort erkannten sie zwar die Dekoration von "MDR um 4", vermissten jedoch die von "Kripo live": Moderator Gerald Meyer stand vor einer grünen Wandbespannung.
Der Blick auf die Monitore, die das gemischte Fernsehbild darstellen, sorgte dann für einen Aha-Effekt. "Wenn man das zuhause im Fernsehen sieht, sieht das aus wie eine echte Dekoration", sagt Daniel Bach. Er hatte sich das Studio zudem größer vorgestellt. Er und zwei weitere Besucher trauten sich mit einer Anmoderation vor die Kamera. "Diese Clips und die Fotos mit dem Moderator Gerald Meyer sind ein schönes Andenken an diesen Tag", so der Besucher aus dem Erzgebirge. In der Live-Sendung fiel den Gästen vor allem auf, wie wichtig das Timing ist.
Wenn man das zuhause im Fernsehen sieht, sieht das aus wie eine echte Dekoration.
Lob für harmonische Zusammenarbeit im MDR
Bei der Führung durch das MDR-Gebäude lobten die Gäste die Architektur. Oliver Schröder sagte: "Mir fällt das viele Glas auf, das die Arbeitsplätze hell macht. Und der Ausblick auf die Stadt gefällt mir. Das hat was." Nach der "Kripo live"-Sendung gab es ein kurzes Feedback zum Programmmachen-Tag. Heidrun Röckert bedankte sich und sagte: "Ich bin erstaunt, wie viele Menschen arbeiten, damit so eine Sendung im Fernsehen läuft. Mir fiel über den ganzen Tag besonders angenehm auf, wie harmonisch alle zusammenarbeiten."
Ich bin erstaunt, wie viele Menschen arbeiten, damit so eine Sendung im Fernsehen läuft.
MDR (cbr)