17. November 2012 ARD-Themenwoche "Leben mit dem Tod"
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19. Juni 2019, 13:32 Uhr
Am 17. November startet die ARD-Themenwoche "Leben mit dem Tod". Wir werden alle sterben. Wer diesen Fakt an sich heran lässt, dem wird umso mehr bewusst, wie wertvoll das Leben ist. Doch wie oft denken wir über unser Leben wirklich nach? Welche Ansichten haben die Menschen über wichtige Fragen zum Lebensende?
In der ARD-Themenwoche "Leben mit dem Tod", die Federführung liegt beim MDR und beim rbb, zeigt die ARD den Alltag von Menschen, in deren Leben das Sterben allgegenwärtig ist. Die Beiträge zeigen, dass der Tod nicht immer als Bedrohung wahrgenommen werden muss. Außerdem schauen Korrespondenten in andere Kulturen, in denen der Tod ein besonderes Ereignis ist, wo Beerdigungen sogar zu Partys werden.
Auch Hörer, Zuschauerinnen und User sind gefragt
Neben den Programm-Angeboten in Fernsehen, Radio und Internet gibt es Begleitaktionen zur Themenwoche. Auf der Internet-Seite sind im Rahmen der "Aktion Lebensblicke" Hörer, Zuschauerinnen und User eingeladen, persönliche Botschaften zum "Leben mit dem Tod" hochzuladen und so mit anderen zu teilen. MDR-Intendantin Karola Wille sieht diese Aktion als Kommunikationsplattform, die die Sprachlosigkeit im Angesicht des ernsten Themas überwinden soll: "Neben guten Produkten in Fernsehen und Radio wollen wir auch Gesprächsangebote liefern, denn Bedarf ist da." Die "Aktion Lebensblicke" mit ihren Botschaften für das Leben werde auch über die Themenwoche hinaus im Netz nachzuschauen, zu hören und zu lesen sein.
Und auch Kindern bietet sich mit der "Aktion Schulstunde" ein Zugang zum Thema Tod. Schülerinnen und Schüler im Grundschulalter und ihre Lehrerinnen und Lehrer sind eingeladen, sich im Unterricht mit dem Thema Tod und Sterben zu beschäftigen. Die ARD stellt auf einer Plattform Filme, Unterrichtsmaterialien und Anregungen für Projekte, die das Thema kindgerecht aufbereiten, zur Verfügung.
Der MDR beteiligt sich mit verschiedenen Beiträgen an der Themenwoche. "Sport im Osten" beschäftigt sich mit dem plötzlichen Herztod beim Sport. In "Glaubwürdig" kommt Barbara Schubert, Palliativ-Medizinerin am katholischen St.-Joseph-Stift in Dresden, zu Wort. Die Kindermund-Reihe erkundet, was kleine MDR-Zuschauer über das Sterben denken. Und auch die Ländermagazine: Sachsenspiegel, Sachsen-Anhalt heute und Thüringen Journal sprechen über die Angst vorm Tod und die Trauerkultur. In der Dokumentation "Der Tod meiner Mutter oder fünf Versuche einen Film zu machen" spricht eine junge Frau über den Selbstmord ihrer Mutter. Und auch LexiTV und der MDR Garten gehen die Themen Friedhof und Grabpflege zur Trauerbewältigung an.
Thema aus der Tabu-Zone herausholen
Die Idee zur Themenwoche stammt von Dagmar Reim und dem ehemaligen MDR-Intendanten Udo Reiter. "Die Kollegen sind nicht gerade auf die Stühle gestiegen vor Freude und haben gesagt ‚Super, darüber wollten wir schon immer mal reden!", gesteht Reim, "aber genau dieser Abwehrmechanismus ist symptomatisch im Umgang mit dem Thema." Der gesellschaftliche Diskurs, den die Themenwoche anstoßen kann, solle das Thema aus der Tabu-Zone herausholen, ergänzt Karola Wille. Auf die Frage, warum man sich ausgerechnet ein so schweres Thema ausgesucht hätte, antwortet Programmchef Volker Herres: "Das Thema ist nicht einfach, aber das ist es nie, wenn wir uns der Sache annehmen. Trotzdem haben wir die Themenwochen seit 2006 immer gut gemeistert. Das kommende Jahr wird wieder 'leichter', denn dann ist das Thema 'Glück '"
Weiterführende Infos zur Themenwoche
Die drei Schwerpunkte der ARD-Themenwoche "Wie wir umgehen mit dem Tod", "Wie wir sterben wollen" und "Was am Ende bleibt" finden sich speziell zugeschnitten auf konkrete Lebenssituationen auch online wieder. Die ARD-Mediathek ergänzt das Angebot um zahlreiche Beiträge aus Hörfunk und Fernsehen, die zum Anschauen und Anhören bereitstehen. Das Teletext-Angebot des Ersten unterstützt die ARD-Themenwoche 2012 ebenfalls mit einem Informationspaket.