unicato - Das Kurzfilmmagazin Queere Perspektiven im Kurzfilm
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17. Mai 2022, 12:00 Uhr
Schon lange geht es Filmschaffenden queerer Filme nicht mehr nur um das Erzählen von Coming-Out-Geschichten und dem Akzeptanzschaffen für diverse Lebensweisen. Die Geschichten der Community haben sich entwickelt, zeichnen positive Stimmungsbilder und überraschen. Queerer Film will herausfordern, Brüche generieren, mit dem Medium Film spielen und bewusst sperrig sein. Er lässt sich nicht in eine Schublade stecken – genauso wenig wie die Menschen, die ihn schaffen.
Im Mai befasst sich unicato mit dem queeren Film und spricht dazu mit drei Protagonist*innen der Szene. Skadi Loist ist Juniorprofessor*in für Produktionskulturen in audiovisuellen Medienindustrien und beschäftigt sich seit Jahren mit queerer Filmkultur. Im Gespräch mit Moderator Markus Kavka erzählt Skadi von der Wichtigkeit diverser Besetzungen in Filmproduktionen und dem Standing queerer Themen in unserer Gesellschaft.
unicato trifft die Drehbuchautorin Jasmina Wesolowski. Im Interview spricht sie über ihre Arbeit an der interaktiven Jugendserie DRUCK. An diesem Beispiel thematisiert sie queere Erzählperspektiven und die Entwicklung von Film- und Serienstoffen durch den größeren Konkurrenzkampf im Streaming-Markt.
Merle Groneweg ist Festivalleiterin des im Mai stattfindenden XPOSED Queer Film Festival. Markus Kavka spricht mit ihr über die Ziele des Festivals und die Bedeutung des gemeinsamen Filmerlebens.
Filme in der Sendung
KATZENTAGE / NEKO NO HI von Jon Frickey (Animation, D 2018, 11 min)
Jiro muss die ganze Zeit niesen. Also geht sein Vater mit ihm zur Ärztin. Die ist ratlos. Denn Jiro hat Katzenschnupfen. Doch nur Katzen können diese Krankheit bekommen. Also muss Jiro eine Katze sein. Der Vater ist zunächst schockiert. Doch dann fängt er an, sich mit der Diagnose abzufinden. Dann ist sein Junge halt eine Katze, na und? Doch für Jiro ist die ganze Sache nicht so einfach.
DIE GEHEIMNISVOLLEN INSELN von Marian Freistühler (Spielfilm, D 2021, 23 min)
Gespenstisch liegen die vorübergehend stillgelegten Kreuzfahrtschiffe im Hamburger Hafen vor Anker. Ein junger Mann, der auf eine Nachricht von seinem auf einem der Schiffe festsitzenden Freund wartet, kommt in die Stadt. Er beobachtet Paare, die im Sonnenuntergang flanieren, kauft sich ein paar Süßigkeiten und stellt sich das Leben auf der anderen Seite des Flusses vor.
Ausschnitte aus DRUCK S6/F6: SCHWERELOS (Serie, D 2021, P: Funk)
"DRUCK" ist die deutsche Adaption der norwegischen Jugendserie SKAM. Die horizontal erzählte Serie, die sich an 14- bis 20-Jährige richtet, bedient alle wichtigen Themen dieser prägenden Lebensphase: die erste Liebe, Freundschaften mit allen Höhen und Tiefen, den Leistungsdruck in der Schule, Outings, die zunehmende Abgrenzung von der Familie, Mobbing und vieles mehr. Die Inhalte sind authentisch und nah am Lebensgefühl der Zielgruppe.
JUCK von Olivia Kastebring, Julia Gumpert und Ulrika Bandeira (Doku/Essayfilm, SWE 2018, 18 min)
Juck ist Sex. Juck ist Energie. Juck ist Protest. Juck ist Therapie. Juck ist Aktion. Juck ist Dominanz. Juck ist Provokation. Juck ist Toleranz. Die schwedische Frauentanzgruppe "Juck" ging 2013 mit ihrem "Hump"-Tanz viral. Der mehrfach ausgezeichnete Film "JUCK" ist eine Schnittstelle zwischen Doku, Tanzperformance und Fiktion und setzt sich feministisch mit der Frage rund um den Frauenkörper und Feminität auseinander.
EADEM CUTIS: DIESELBE HAUT von Nina Hopf (Doku, D 2019, 6 min)
John, der Zwillingsbruder der Filmemacherin Nina Hopf, erzählt in einem intimen Gespräch, wie er selbst zu seinem Körper steht und warum er schon früh wusste, dass er nur als Mann seine Identität finden kann. Der experimentell animierte Dokumentarfilm beschäftigt sich mit Fragen um die Themen Körper und Identität.
Wann und wo ist die Sendung zu sehen?
Zu sehen ist "Queere Perspektiven im Kurzfilm" ab Dienstag, 17. Mai, 18 Uhr online in der ARD Mediathek und in der Nacht vom 18./19. Mai im MDR Fernsehen.