Annett Schöne hat einen schweren Tag vor sich - denn heute verlässt der letzte Viehtransporter den Hof. In den Ställen der Agrargenossenschaft Hedersleben standen einmal 600 Milchkühe, jetzt müssen alle verkauft werden, bis auf das letzte Tier. Das Geschäft mit der Milch lohnt sich nicht mehr. Chef Lutz Trautmann erzählt, dass es so nicht weitergehen kann. "Der Milchpreis steht bei 31,5 Cent, der Betrieb aber braucht mindestens 38 Cent, damit sich das Milchgeschäft lohnt. Wir lösen jetzt unseren Milchkuhbestand auf…und das ist schon eine bittere Pille, aber lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende." "Echt" ist unterwegs in Sachsen-Anhalt bei zwei Milchkuhbetrieben und berichtet über das deutsche Milch-Drama und was wir dagegen tun können. Wie können die Bauern endlich wieder von ihrer Milch leben?
Das Sterben der deutschen Milchbauernhöfe geht weiter. Den Molkereien scheint es zwar gut zu gehen, nicht aber den Produzenten der Milch. Moderator Sven Voss trifft Frederik Meurer vom BIO-Hofgut Pfaffendorf bei Köthen. Hier wird die Milch selber weiterverarbeitet und vermarktet. In der eigenen Molkerei wird Joghurt, Camembert, Quark und natürlich frische BIO-Milch produziert. "Wir filtern nicht, wir homogenisieren nicht und wie erhitzen nur auf 74 Grad und nicht auf 140. Das ist halt wirklich frische Milch", so Frederik Meurer. Und das, was er nicht selbst vermarktet, geht in eine Molkerei, die ihm sagenhafte 48 Cent pro Liter BIO-Milch zahlt - 15 Cent mehr als in der konventionellen Landwirtschaft. "Dafür muss ich viele Auflagen einhalten: Futter nur von den eigenen Feldern, Weidegang und kaum Medikamente."
Ist BIO also die Lösung? "Echt" fragt nach bei Frank Lenz, selber Landwirt und Chef des "MILCH BOARD e.V.". "BIO ist nur ein anderes Hamster-Rad: Der Bio-Landwirt und Milchviehalter hat einfach höhere Kosten - dem konventionellen Bauern fehlen hinten raus 13 Cent pro Kilogramm, dem Bio-Bauern 17 Cent - das haben wir untersucht. Mit BIO-Milch geht es den Milchviehaltern also nicht automatisch besser. Die Preise sind insgesamt zu niedrig". Und trotzdem: Mit Milch lässt sich sehr viel Geld verdienen, und zwar in den Molkereien.
Der MILCH BOARD e.V. hat untersucht, was große Molkereien an der Milch verdienen. Der Spitzenreiter verdient 20 Cent pro Kilogramm Milch und das Schlusslicht 5 Cent. Die überraschende Erkenntnis: Der Milchbauer bekommt - egal an wen er liefert - immer das gleiche: nämlich zwischen 30 und 35 Cent. "Zurzeit haben wir eine Praxis, die kein normaler Mensch versteht: Wir haben Lieferverträge ohne festen Preis. Da steht nur drin: liefert möglichst viel in Top-Qualität an eine feste Molkerei. Unser Geld bekommen wir erst sechs Wochen nach Lieferung" so Frank Lenz. Die Politik müsse für faire Spielregeln am Markt sorgen und für Chancengleichheit zwischen den Käufern und Verkäufern der Milch.
Das Sterben der deutschen Milchbauernhöfe geht weiter. Den Molkereien scheint es zwar gut zu gehen, nicht aber den Produzenten der Milch. Moderator Sven Voss trifft Frederik Meurer vom BIO-Hofgut Pfaffendorf bei Köthen. Hier wird die Milch selber weiterverarbeitet und vermarktet. In der eigenen Molkerei wird Joghurt, Camembert, Quark und natürlich frische BIO-Milch produziert. "Wir filtern nicht, wir homogenisieren nicht und wie erhitzen nur auf 74 Grad und nicht auf 140. Das ist halt wirklich frische Milch", so Frederik Meurer. Und das, was er nicht selbst vermarktet, geht in eine Molkerei, die ihm sagenhafte 48 Cent pro Liter BIO-Milch zahlt - 15 Cent mehr als in der konventionellen Landwirtschaft. "Dafür muss ich viele Auflagen einhalten: Futter nur von den eigenen Feldern, Weidegang und kaum Medikamente."
Ist BIO also die Lösung? "Echt" fragt nach bei Frank Lenz, selber Landwirt und Chef des "MILCH BOARD e.V.". "BIO ist nur ein anderes Hamster-Rad: Der Bio-Landwirt und Milchviehalter hat einfach höhere Kosten - dem konventionellen Bauern fehlen hinten raus 13 Cent pro Kilogramm, dem Bio-Bauern 17 Cent - das haben wir untersucht. Mit BIO-Milch geht es den Milchviehaltern also nicht automatisch besser. Die Preise sind insgesamt zu niedrig". Und trotzdem: Mit Milch lässt sich sehr viel Geld verdienen, und zwar in den Molkereien.
Der MILCH BOARD e.V. hat untersucht, was große Molkereien an der Milch verdienen. Der Spitzenreiter verdient 20 Cent pro Kilogramm Milch und das Schlusslicht 5 Cent. Die überraschende Erkenntnis: Der Milchbauer bekommt - egal an wen er liefert - immer das gleiche: nämlich zwischen 30 und 35 Cent. "Zurzeit haben wir eine Praxis, die kein normaler Mensch versteht: Wir haben Lieferverträge ohne festen Preis. Da steht nur drin: liefert möglichst viel in Top-Qualität an eine feste Molkerei. Unser Geld bekommen wir erst sechs Wochen nach Lieferung" so Frank Lenz. Die Politik müsse für faire Spielregeln am Markt sorgen und für Chancengleichheit zwischen den Käufern und Verkäufern der Milch.
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