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Entlang der deutschen Autobahnen wird für Lkw-Fahrer die Suche nach einem Platz für die vorgeschriebenen Ruhepausen jeden Tag aufs Neue zu einem Kampf. Zehntausende Stellplätze fehlen. Warum ist die Situation so dramatisch? Wie gestaltet sich der Alltag der Brummi-Fahrer? Und welche Lösungen gibt es für die Parkplatz-Misere?
In der Corona-Krise waren sie Helden des Alltags. Lkw-Fahrer wurden gefeiert, sorgten sie doch dafür, dass die Regale in den Supermärkten gefüllt blieben und die Wirtschaft mit Nachschub aller Art versorgt wurde. Norman Engel ist einer dieser "Helden". Er fährt vor allem Baustoffe und hielt die Bauindustrie mit am Laufen. Doch wenn er seine Tour beginnt, dann weiß er nie, wie es laufen wird am Abend. Dann nämlich, wenn er einen Stellplatz für die Nacht sucht. Das hat sich auch nach den Corona-Hochzeiten und den Versprechungen der Politik nicht geändert. Sobald es dämmert, kommt dann auch immer wieder die Angst: "Es brodelt in mir und ich werde dann nervös. Wenn ich merke, meine Fahrtzeit geht dem Ende entgegen, das regt mich dann auf. Da braucht mich auch keiner anrufen. Das ist Stress pur und ist gefährlich, wenn ich in dem Job nicht konzentriert bin", sagt der 38-jährige Loburger, der seit 15 Jahren hinter dem Steuer sitzt.
Im Jahr 2018 veröffentlichte das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur einen Bericht, der erschreckende Zahlen offenbart. Bundesweit wurden die Parkplatzmöglichkeiten für Lkw entlang der Autobahnen erhoben. Das Resultat: Es fehlen 23.500 Stellplätze für Lkw. Andere Zählungen gehen von mindestens 50.000 fehlenden Parkplätzen aus. Zur gleichen Zeit steigt die Anzahl der Lkw, die auf deutschen Straßen unterwegs sind. Verkehrsexperte Patrick Thiele räumt ein: "Der Politik ist das Thema bekannt und sie hat schon vor Jahren damit begonnen, mehr Lkw-Parkplätze zu schaffen. Das geht aber nicht so schnell, wie man sich das erhofft."
In Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen fehlen knapp 3.000 Stellplätze. Dabei führen viele Transitrouten von Ost nach West und von Nord nach Süd durch die Bundesländer. Und da immer mehr osteuropäische Speditionen mit großen Lkw-Flotten auf den Markt drängen, wird die Suche nach einem guten Plätzchen für die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhepausen jeden Tag aufs Neue zu einem Kampf. Gemeinden, wie das Kabelsketal zwischen Halle und Leipzig, müssen diesen Missstand ausbaden. In den letzten Jahren siedelten sich entlang der Autobahnen A 14 und A 9 viele Firmen an, die meist mit Lkw beliefert werden. Wenn am späten Nachmittag die wenigen Stellplätze entlang der Autobahn weg sind, weichen die Fahrer auf das Gewerbegebiet Gröbers direkt an der Autobahn aus.
Dort ist Parken eigentlich verboten, doch den Fahrern, die eine Pause machen müssen, ist das egal. Sie haben keine Wahl. Und so hat die Gemeinde mit den Folgen zu leben: vermüllte Randstreifen, Hinterlassenschaften der Fahrer, kaputte Fußwege, umgefahrene Laternen. Bürgermeister Steffen Kunig fühlt sich allein gelassen. Hilfe erhält er nicht: "Wir müssen das erdulden und haben keine wirkliche Handhabe. Wir können kein Geld in die Hand nehmen und hier alles auf Vordermann bringen. Das wäre auch so nur von kurzer Dauer."
Die Reportage geht der Frage nach, wie es so weit kommen konnte: Warum ist die Situation für die Lkw-Fahrer, die während des Lockdowns noch als Helden gefeiert wurden, so dramatisch? Wie gestaltet sich der Alltag der Brummi-Fahrer? Und welche Lösungen gibt es für die Parkplatz-Misere?
In der Corona-Krise waren sie Helden des Alltags. Lkw-Fahrer wurden gefeiert, sorgten sie doch dafür, dass die Regale in den Supermärkten gefüllt blieben und die Wirtschaft mit Nachschub aller Art versorgt wurde. Norman Engel ist einer dieser "Helden". Er fährt vor allem Baustoffe und hielt die Bauindustrie mit am Laufen. Doch wenn er seine Tour beginnt, dann weiß er nie, wie es laufen wird am Abend. Dann nämlich, wenn er einen Stellplatz für die Nacht sucht. Das hat sich auch nach den Corona-Hochzeiten und den Versprechungen der Politik nicht geändert. Sobald es dämmert, kommt dann auch immer wieder die Angst: "Es brodelt in mir und ich werde dann nervös. Wenn ich merke, meine Fahrtzeit geht dem Ende entgegen, das regt mich dann auf. Da braucht mich auch keiner anrufen. Das ist Stress pur und ist gefährlich, wenn ich in dem Job nicht konzentriert bin", sagt der 38-jährige Loburger, der seit 15 Jahren hinter dem Steuer sitzt.
Im Jahr 2018 veröffentlichte das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur einen Bericht, der erschreckende Zahlen offenbart. Bundesweit wurden die Parkplatzmöglichkeiten für Lkw entlang der Autobahnen erhoben. Das Resultat: Es fehlen 23.500 Stellplätze für Lkw. Andere Zählungen gehen von mindestens 50.000 fehlenden Parkplätzen aus. Zur gleichen Zeit steigt die Anzahl der Lkw, die auf deutschen Straßen unterwegs sind. Verkehrsexperte Patrick Thiele räumt ein: "Der Politik ist das Thema bekannt und sie hat schon vor Jahren damit begonnen, mehr Lkw-Parkplätze zu schaffen. Das geht aber nicht so schnell, wie man sich das erhofft."
In Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen fehlen knapp 3.000 Stellplätze. Dabei führen viele Transitrouten von Ost nach West und von Nord nach Süd durch die Bundesländer. Und da immer mehr osteuropäische Speditionen mit großen Lkw-Flotten auf den Markt drängen, wird die Suche nach einem guten Plätzchen für die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhepausen jeden Tag aufs Neue zu einem Kampf. Gemeinden, wie das Kabelsketal zwischen Halle und Leipzig, müssen diesen Missstand ausbaden. In den letzten Jahren siedelten sich entlang der Autobahnen A 14 und A 9 viele Firmen an, die meist mit Lkw beliefert werden. Wenn am späten Nachmittag die wenigen Stellplätze entlang der Autobahn weg sind, weichen die Fahrer auf das Gewerbegebiet Gröbers direkt an der Autobahn aus.
Dort ist Parken eigentlich verboten, doch den Fahrern, die eine Pause machen müssen, ist das egal. Sie haben keine Wahl. Und so hat die Gemeinde mit den Folgen zu leben: vermüllte Randstreifen, Hinterlassenschaften der Fahrer, kaputte Fußwege, umgefahrene Laternen. Bürgermeister Steffen Kunig fühlt sich allein gelassen. Hilfe erhält er nicht: "Wir müssen das erdulden und haben keine wirkliche Handhabe. Wir können kein Geld in die Hand nehmen und hier alles auf Vordermann bringen. Das wäre auch so nur von kurzer Dauer."
Die Reportage geht der Frage nach, wie es so weit kommen konnte: Warum ist die Situation für die Lkw-Fahrer, die während des Lockdowns noch als Helden gefeiert wurden, so dramatisch? Wie gestaltet sich der Alltag der Brummi-Fahrer? Und welche Lösungen gibt es für die Parkplatz-Misere?
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