Beiträge aus der Sendung
Die Sprache, unser wichtigstes Mittel der Verständigung, wird zunehmend von Aggressivität geprägt - im Internet, in der Rhetorik rechter Politiker, in Bürgerprotesten auf der Straße, sogar im Bundestag. Seit dem Mord an dem Politiker Walter Lübcke im Juni 2019 ist die Frage nach dem Zusammenhang von Sprache und Gewalt stärker in den Fokus gerückt; eine Frage, die auch die Wissenschaft schon länger beschäftigt. Nach massiven Morddrohungen wurde Walter Lübcke vor seinem Haus erschossen. Erst die Worte, dann die Tat? Fördert die Verrohung der Sprache die Bereitschaft zu realer Gewalt?
Sprache als Waffe - der Film erkundet die Mechanismen und Auswirkungen von aggressiver Sprache auf unser Wahrnehmen und Handeln. Wissenschaftliche Tests im Sprachlabor der FU Berlin unter Leitung des renommierten Neurowissenschaftlers Friedemann Pulvermüller zeigen, wie Sprache im Gehirn verarbeitet wird und dabei unbewusste Handlungsmuster hervorruft. In Karlsruhe analysiert der Sprachphilosoph David Lanius das Parteiprogramm der AfD und schildert die charakteristischen Merkmale der rechten Rhetorik, in Leipzig untersucht die junge Sprachwissenschaftlerin Nancy Grochol die Sprachbilder in den Reden rechter Politiker Wort für Wort, ergänzt durch animierte Illustrationen dieser sprachlichen Bilder.
Die sprachliche Verrohung zeigt sich massiv im Internet. Hatespeech ist zu einem ernsten, die Demokratie gefährdenden Problem geworden. Staatsanwalt Christoph Hebbecker von der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime in Nordrhein-Westfalen ermittelt gegen die Verfasser von Hass und Hetze, gegen Aufrufe zur Gewalt - immer auf dem schmalen Grat zwischen Meinungsfreiheit und Strafbarkeit. Hebbecker beklagt, dass er nur einen Bruchteil der strafrechtlich relevanten Inhalte im Netz ermitteln kann, weil die Betreiber großer Internetplattformen nur unzureichend Daten weitergeben. Der Staatsanwalt sieht einen erheblichen Verbesserungsbedarf für Hatespeech-Strafverfolger wie ihn. Immerhin - auch die Regierung hat das Problem erkannt und ein neues Gesetz gegen Hatespeech auf den Weg gebracht, das die Behörden nach und nach mit mehr Kompetenzen ausstatten soll.
Auch der Blogger und Autor Schlecky Silberstein erhält auf seine ironisch-satirischen Videoclips regelmäßig Morddrohungen. Silberstein fragt sich, woher dieser Hass kommt und schildert die Mechanismen, die im Internet zum Sinken von Anstand und Respekt führen - bei Usern ganz unterschiedlicher Couleur. So werden auch AfD-Politiker oft zum Opfer verbaler Gewalt. Anonymität und Kostenfreiheit im Netz machen es den Verfassern von Hassbotschaften zu leicht, sagt Silberstein. Die Gesetze müssen dringend angepasst werden, lautet auch sein Fazit.
In Dresden begleitet der Film zwei Rentner, die an der Initiative "Deutschland spricht" teilnehmen. Das von der ZEIT ins Leben gerufene Projekt fördert die Bereitschaft, mit Andersdenkenden ins Gespräch zu kommen und ihre Meinung zu akzeptieren. Jeder Einzelne kann so auch persönlich für ein friedlicheres Miteinander sorgen - wenn er die Sprache nicht als Kampf versteht, in dem es um Sieg oder Niederlage geht, sondern um Kompromisse und Respekt.
Sprache als Waffe - der Film erkundet die Mechanismen und Auswirkungen von aggressiver Sprache auf unser Wahrnehmen und Handeln. Wissenschaftliche Tests im Sprachlabor der FU Berlin unter Leitung des renommierten Neurowissenschaftlers Friedemann Pulvermüller zeigen, wie Sprache im Gehirn verarbeitet wird und dabei unbewusste Handlungsmuster hervorruft. In Karlsruhe analysiert der Sprachphilosoph David Lanius das Parteiprogramm der AfD und schildert die charakteristischen Merkmale der rechten Rhetorik, in Leipzig untersucht die junge Sprachwissenschaftlerin Nancy Grochol die Sprachbilder in den Reden rechter Politiker Wort für Wort, ergänzt durch animierte Illustrationen dieser sprachlichen Bilder.
Die sprachliche Verrohung zeigt sich massiv im Internet. Hatespeech ist zu einem ernsten, die Demokratie gefährdenden Problem geworden. Staatsanwalt Christoph Hebbecker von der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime in Nordrhein-Westfalen ermittelt gegen die Verfasser von Hass und Hetze, gegen Aufrufe zur Gewalt - immer auf dem schmalen Grat zwischen Meinungsfreiheit und Strafbarkeit. Hebbecker beklagt, dass er nur einen Bruchteil der strafrechtlich relevanten Inhalte im Netz ermitteln kann, weil die Betreiber großer Internetplattformen nur unzureichend Daten weitergeben. Der Staatsanwalt sieht einen erheblichen Verbesserungsbedarf für Hatespeech-Strafverfolger wie ihn. Immerhin - auch die Regierung hat das Problem erkannt und ein neues Gesetz gegen Hatespeech auf den Weg gebracht, das die Behörden nach und nach mit mehr Kompetenzen ausstatten soll.
Auch der Blogger und Autor Schlecky Silberstein erhält auf seine ironisch-satirischen Videoclips regelmäßig Morddrohungen. Silberstein fragt sich, woher dieser Hass kommt und schildert die Mechanismen, die im Internet zum Sinken von Anstand und Respekt führen - bei Usern ganz unterschiedlicher Couleur. So werden auch AfD-Politiker oft zum Opfer verbaler Gewalt. Anonymität und Kostenfreiheit im Netz machen es den Verfassern von Hassbotschaften zu leicht, sagt Silberstein. Die Gesetze müssen dringend angepasst werden, lautet auch sein Fazit.
In Dresden begleitet der Film zwei Rentner, die an der Initiative "Deutschland spricht" teilnehmen. Das von der ZEIT ins Leben gerufene Projekt fördert die Bereitschaft, mit Andersdenkenden ins Gespräch zu kommen und ihre Meinung zu akzeptieren. Jeder Einzelne kann so auch persönlich für ein friedlicheres Miteinander sorgen - wenn er die Sprache nicht als Kampf versteht, in dem es um Sieg oder Niederlage geht, sondern um Kompromisse und Respekt.