Früher war die Brikettfabrik Knappenrode der Stolz der Region und Arbeitgeber für rund 1.300 Menschen. Nach der Wende - als man die Braunkohle nicht mehr braucht - verfällt sie nach und nach. Heute ist das Fabrikgelände einer von vier Standorten der sächsischen Industriemuseen.
Ein Film von Stephan Heise
Wer mit Steffen Kalbas durch die alten Maschinenhallen geht, hat das Gefühl, die Fabrik ist noch in Betrieb. Voller Leidenschaft berichtet er von seinem früheren Arbeitsplatz. Als Ingenieur sorgte er hier bis 1993 für einen reibungslosen Ablauf, kennt hier jede Maschine mit ihren großen und kleinen Macken, die riesigen Generatoren die nicht nur die Energiefabrik, sondern auch die Anwohner in Knappenrode mit Strom versorgten.
Aus der Braunkohle umliegender Tagebaue wurden hier täglich bis zu 2.450 Tonnen Briketts gepresst. Bis 1993 arbeiteten hier 1.800 Frauen und Männer im Dreischichtsystem. Die Maschinen durften nicht stillstehen, zu groß war der Energiehunger. Am 16. März 1978 kommt es zu einer Kohlenstaubexplosion, bei der vier Menschen sterben. Der Kohlenstaub in den glühend heißen Trocknern führte in vielen Brikettfabriken zu Explosionen. Am Barbaratag wird in einer kleinen Kapelle auf dem Fabrikgelände der Toten gedacht, die der Kohlebergbau in der Lausitz forderte.
Heute ist die Fabrik ein Museum mit zwölf Angestellten. Das Team von Museumschefin Maria Schöne steht immer wieder vor einer entscheidenden Frage? Wie lockt man Menschen in eine stillgelegte - und zehn Kilometer von Hoyerswerda entfernt - auch ziemlich abgelegene Fabrik? Sie scheinen ganz gute Antworten zu finden. Jährlich kommen 30.000 Besucher. Neben wechselnden Sonderausstellungen führt eine imposante Dauerausstellung die Besucher durch riesige Maschinenhallen. In Videos berichten Zeitzeugen über den Alltag in der Fabrik. Außerdem lernt man das Kohlerevier der Lausitz kennen.
Viele Besucher werden von Susann Kalbas durch die Fabrik geführt. Sie ist die Tochter von Steffen Kalbas und gleich nebenan in Knappenrode aufgewachsen. Der Ort wurde auf Initiative des ersten Werkschefs Albert Werminghoff eigens für die Fabrikmitarbeiter gebaut. Susann Kalbas war vier Jahre alt, als die Fabrik dicht gemacht wurde. In der Jugend zog es sie zunächst nach Berlin. Nie im Leben hätte sie damals gedacht, dass Sie 2018 wieder zurückkehrt und dort, wo ihr Vater einst arbeitete, Besucher durch die Energiefabrik führt.
Damit ist die Arbeit im Museum aber nicht erledigt. Der ehrwürdige Industrietempel taugt auch als Eventlocation. Während vor zwei Jahren das MDR-Rundfunkorchester hier gastierte, kommen jeden Sommer tausende Technofans zum "Stroga Festival" nach Knappenrode. Die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass diese alte Brikettfabrik den Menschen auch ohne Kohle eine Zukunft bietet.
Wer mit Steffen Kalbas durch die alten Maschinenhallen geht, hat das Gefühl, die Fabrik ist noch in Betrieb. Voller Leidenschaft berichtet er von seinem früheren Arbeitsplatz. Als Ingenieur sorgte er hier bis 1993 für einen reibungslosen Ablauf, kennt hier jede Maschine mit ihren großen und kleinen Macken, die riesigen Generatoren die nicht nur die Energiefabrik, sondern auch die Anwohner in Knappenrode mit Strom versorgten.
Aus der Braunkohle umliegender Tagebaue wurden hier täglich bis zu 2.450 Tonnen Briketts gepresst. Bis 1993 arbeiteten hier 1.800 Frauen und Männer im Dreischichtsystem. Die Maschinen durften nicht stillstehen, zu groß war der Energiehunger. Am 16. März 1978 kommt es zu einer Kohlenstaubexplosion, bei der vier Menschen sterben. Der Kohlenstaub in den glühend heißen Trocknern führte in vielen Brikettfabriken zu Explosionen. Am Barbaratag wird in einer kleinen Kapelle auf dem Fabrikgelände der Toten gedacht, die der Kohlebergbau in der Lausitz forderte.
Heute ist die Fabrik ein Museum mit zwölf Angestellten. Das Team von Museumschefin Maria Schöne steht immer wieder vor einer entscheidenden Frage? Wie lockt man Menschen in eine stillgelegte - und zehn Kilometer von Hoyerswerda entfernt - auch ziemlich abgelegene Fabrik? Sie scheinen ganz gute Antworten zu finden. Jährlich kommen 30.000 Besucher. Neben wechselnden Sonderausstellungen führt eine imposante Dauerausstellung die Besucher durch riesige Maschinenhallen. In Videos berichten Zeitzeugen über den Alltag in der Fabrik. Außerdem lernt man das Kohlerevier der Lausitz kennen.
Viele Besucher werden von Susann Kalbas durch die Fabrik geführt. Sie ist die Tochter von Steffen Kalbas und gleich nebenan in Knappenrode aufgewachsen. Der Ort wurde auf Initiative des ersten Werkschefs Albert Werminghoff eigens für die Fabrikmitarbeiter gebaut. Susann Kalbas war vier Jahre alt, als die Fabrik dicht gemacht wurde. In der Jugend zog es sie zunächst nach Berlin. Nie im Leben hätte sie damals gedacht, dass Sie 2018 wieder zurückkehrt und dort, wo ihr Vater einst arbeitete, Besucher durch die Energiefabrik führt.
Damit ist die Arbeit im Museum aber nicht erledigt. Der ehrwürdige Industrietempel taugt auch als Eventlocation. Während vor zwei Jahren das MDR-Rundfunkorchester hier gastierte, kommen jeden Sommer tausende Technofans zum "Stroga Festival" nach Knappenrode. Die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass diese alte Brikettfabrik den Menschen auch ohne Kohle eine Zukunft bietet.
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