Do 20.02. 2025 00:25Uhr 60:00 min

Moderator Markus Kavka vor Sendungslogo "Unicato Auf dem schwarzen Hintergrund liegen ein rosafarbenes und ein himmelblaues Rechteck. In ihrer Überschneidung bilden sie ein weißes Quadrat.  Ein weiteres weißes Qudrat hebt das Porträt des Moderators hervor
Moderator Markus Kavka vor Sendungslogo "Unicato Auf dem schwarzen Hintergrund liegen ein rosafarbenes und ein himmelblaues Rechteck. In ihrer Überschneidung bilden sie ein weißes Quadrat. Ein weiteres weißes Qudrat hebt das Porträt des Moderators hervor Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
MDR FERNSEHEN Do, 20.02.2025 00:25 01:25
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unicato

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Das Kurzfilmmagazin

Stadträume

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Kurze Filme und ihre Geschichten dahinter: Einmal im Monat präsentiert unicato eine thematische Filmauswahl, blickt auf die facettenreiche deutschsprachige Kurzfilmwelt und spricht mit den Menschen, die sie gestalten.

Seit über 30 Jahren zieht es die Menschen in Deutschland mehrheitlich in nur eine Richtung: vom Land in die Stadt. Viele deutsche Großstädte wurden immer größer, während in der Provinz wichtige Infrastrukturen verschwanden und den Trend nur noch verstärkten. Dabei stellt sich die Frage: Was macht das Leben in der Stadt so attraktiv, dass man vertraute Umgebung, Familie und Freunde verlässt? Und welche Menschen können sich ein Leben in der Großstadt überhaupt noch leisten, wenn in Städten bezahlbarer Wohnraum knapp ist?

Wenn die Suche nach einem Kita-Platz oder der Arztbesuch zur Odyssee werden, und damit in der Großstadt dieselbe Situation vorgefunden wird, vor der man aus der Provinz entkommen wollte: der mangelhaften Infrastruktur. Und wie denken junge Menschen darüber, die noch keinen klaren Lebensentwurf haben?

Mittlerweile zeichnet sich eine Trendwende ab: Dörfer und kleinere Städte werden als Wohnorte wieder beliebter. Die aktuelle Ausgabe von "unicato - Das Kurzfilmmagazin" widmet sich genau dieser Kontroverse und der damit einhergehenden Ambivalenz vom sogenannten Leben in der Stadt.

"unicato"-Moderator Markus Kavka spricht mit Filmemacherinnen und Filmemachern über ihre ganz persönliche(n) Geschichte(n) zum Thema Stadtleben und wie sich das in den jeweiligen filmischen Arbeiten niederschlägt:

Matthias Kofahl wurde 1987 in Radebeul in Sachsen geboren. Er studierte an der HFF München Kamera und realisiert seitdem Spiel- und Dokumentarfilme, die auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt wurden. Für seine Arbeit wurde er 2021 für den Deutschen Kamerapreis und das Camerimage Filmfestival nominiert. Wir treffen ihn in Leipzig, wo er mittlerweile lebt, auch weil ihm die Mieten in München zu hoch waren und sprechen mit ihm über die Kameraarbeit zu "Eigenheim".

Mit der Regisseurin Andrea Schramm sprechen wir über ihren sehr persönlichen Dokumentarfilm "27 Schritte". Am ersten Tag des Corona-Lockdowns kommt ihr Vater in Chemnitz ins Krankenhaus - und stirbt. Die Regisseurin selbst lebt schon lange in Berlin. Was bedeutet Isolation und geographische Distanz in einer Zeit, in der wir auf Trost und Hilfe angewiesen sind? War der Umzug in die Großstadt richtig? Was wird aus ihrer Mutter nach dem Tod des Vaters?

Julius Gintaras Blum wurde 1995 in Dresden geboren. Nach einer Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton arbeitete er freischaffend als Regisseur und Kameramann. In dieser Zeit realisierte er Dokumentar-Kurzfilme und Auftragsarbeiten. Seit 2019 studiert er Dokumentarfilmregie an der Filmakademie Baden-Württemberg. Die Stadt Chemnitz ist dabei immer wiederkehrendes Thema in seinen Filmen, so zum Beispiel auch für seinen Dokumentarfilm "Chemkids".

Erik Schmitt wuchs in Worms auf und studierte Kommunikationswissenschaft in München. Dann ging er nach Berlin und begann von 2009 bis 2014 unter dem Namen Kamerapferd zusammen mit Stephan Müller als Regieduo zu arbeiten. Für den Kurzfilm "Nun Sehen Sie Folgendes" erhielt er den deutschen Kurzfilmpreis. Insgesamt gewann er mit seinen Kurzfilmen über 100 internationale Festival- und Filmpreise. 2018 gründete er sein eigene Produktionsfirma, die Seven Elephants GmbH, zusammen mit der Regisseurin Julia von Heinz, dem Regisseur David Wnendt und dem Produzenten Fabian Gasmia. Wir sprechen mit ihm über seine Kurzfilm-Hommage an die Stadt "Nashorn im Galopp".

Filme in der Sendung:

"Eigenheim" von Welf Reinhart
(Spielfilm, DE 2021, 23min)
​Ein Seniorenehepaar lebt in einer kleinen Dreizimmerwohnung, als sie von der neuen Vermieterin eine Eigenbedarfskündigung überreicht bekommen. Die junge Mutter möchte selbst mit ihrer Familie einziehen. Doch die Wohnungssuche stellt sich für das Seniorenpaar als außerordentlich schwierig dar. Als dann noch die Gerichtsvollzieherin vor der Tür steht, bleiben dem Ehepaar nur noch ein paar Wochen Zeit, um eine neue Wohnung zu finden und der Zwangsräumung zu entgehen. Während Monika mit allen Mitteln um eine Wohnung kämpft, sieht Werner zunehmend seine Würde als Mensch bedroht.

"27 Schritte" von Andrea Schramm
(Dokumentarfilm, DE 2021, 21min)
Am ersten Tag des Corona-Lockdowns kommt der Vater der Regisseurin ins Krankenhaus und stirbt. Mutter und Tochter trauern in der elterlichen Wohnung - nur durch das Telefon mit der Außenwelt verbunden. Was bedeutet Isolation in einer Zeit, in der wir auf Trost und Hilfe angewiesen sind?

"Chemkids" von Julius Gintaras Blum
(Dokumentarfilm, DE 2022, 27min)
Während die Jugend von Chemnitz ihren Weg ins Erwachsenenleben sucht, fällt es der ehemaligen DDR-Industriemetropole schwer, sie dabei an die Hand zu nehmen. Mit Anfang 20 hat man große Träume und theoretisch alle Möglichkeiten, aber welche Perspektiven kann Chemnitz jungen Menschen heute bieten? Die Stadt ist nicht mehr die Industriemetropole von früher, aber auch noch nichts neues. Was früher gewiss war, ist heute ungewiss. Chemnitz ist etwas dazwischen und sobald die Stadt das versteht, könnte die junge Generation ihre Zukunft sein.

"Nashorn im Galopp" von Erik Schmitt
(Spielfilm, DE 2013, 15min)
Mit dem Kopf voller Fragen zieht Bruno durch die Straßen von Berlin, um hinter die zahlreichen Fassaden und Oberflächen zu blicken. Er sucht die Seele der Stadt, dieses unaussprechliche Etwas, das andere vielleicht gar nicht wahrnehmen. Unerwartet trifft er eine Komplizin, die seine Art zu Denken sofort versteht. Bruno verliebt sich in sie. Eigentlich wäre alles gut, müsste die neu gefundene Seelenverwandte nicht schon bald weiterziehen.


(Zu sehen ist die Sendung ab Dienstag, 18. Februar 2025, um 18 Uhr online in der ARD Mediathek.)

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Plakatmotiv - Die Professorin Deborah E. Lipstadt (Rachel Weisz) bezichtigt den britischen Historiker David Irving (Timothy Spall) der Lüge, weil sich dieser vehement weigert, den im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten verübten Holocaust als geschichtliche Tatsache anzuerkennen. An ihrer Seite steht der Anwalt Richard Rampton (Tom Wilkinson) Bildrechte: MDR/ARD Degeto/© 2016 Bleecker Street
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Gemeinsam mit Heiner (René Dumont, l.) sucht Toni (Sarah Buchholzer, r.) den Unfallort nach Beweisen ab und sie werden auch fündig! Für Heiner ist die Schuldigkeit damit klar.
Gemeinsam mit Heiner (René Dumont, l.) sucht Toni (Sarah Buchholzer, r.) den Unfallort nach Beweisen ab und sie werden auch fündig! Für Heiner ist die Schuldigkeit damit klar. Bildrechte: NDR
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Miro (Pablo Sprungala) ist verletzt, als er hört, dass Greta wegen seiner Lüge ihre Beziehung infrage stellt. Bildrechte: ARD/WDR/Christof Arnold
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